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Zu Besuch bei einer alten Dame

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda Ruffieux

Tentlingen Die Adresse verrät schon einiges über sie: Ruth Sulzer-Bodmer wohnt im Schloss in Tentlingen. Das stattliche Herrschaftshaus liegt in einem wunderschönen und sehr gepflegten Garten. Ebenso elegant ist das Haus eingerichtet. Die Dame des Hauses empfängt die Delegation der Kantonsregierung und der Gemeinde Tentlingen in ihrem Salon, wo sie auf dem gediegenen Sofa Hof hält. «Natürlich!», sagt sie mit Bestimmtheit auf die Frage, ob sie den vorher gelieferten Lehnstuhl für 100-Jährige bereits ausprobiert habe.

Sprachbegabt

Ruth Annamarie Sophie Sulzer-Bodmer ist sehr belesen und spricht auch heute noch sechs Sprachen. «Russisch aber nicht fliessend», korrigiert sie. Sie habe diese Sprache als junge Frau zwei Jahre lang gelernt, bevor sie zu einer Russland-Reise aufgebrochen sei. Mit einem ihrer beiden Enkelkinder spreche sie französisch, englisch und schweizerdeutsch, erzählt sie.

Zwar lebt die Jubilarin schon seit 38 Jahren in Tentlingen, wo es sie zufällig hinverschlagen hat. Ihr Mann hatte durch einen Bekannten vom zum Verkauf stehenden Schloss erfahren. «Ich schätze die Ruhe hier.» Unumwunden gibt sie aber zu, dass ihr Herz eigentlich immer noch für Winterthur oder Zürich schlägt. «Die Pneus des Autos lasse ich immer noch in Winterthur wechseln», erklärt sie ihren Besuchern.

Politik und Wirtschaft

Auf dem Sofa liegen Bildbände über Schlösser und Herrschaftshäuser – von Zürich, natürlich. Und auf dem Tisch die Neue Zürcher Zeitung, die sie jeden Tag liest. «Man muss den Kopf dafür beieinander haben», sagt sie, als Erwin Jutzet erklärt, dass auch er sich diese Zeitung gerne zu Gemüte führe. Vor allem der Wirtschafts- und Politikteil interessiere sie, sagt Ruth Sulzer-Bodmer. Kein Wunder, ihr verstorbener Mann hat jahrzehntelang die Geschicke der bekannten Firma Sulzer geleitet. «Danke», sagt sie zurückhaltend auf die Frage von Staatsratspräsident Erwin Jutzet, wie es der Firma heute gehe. Es sei schon nicht mehr wie früher. Mit ihm kann sie auch über Hunde reden, denn beide sind Besitzer einer lebhaften Promenadenmischung. Und mit Weibel Beat Zbinden parliert sie über die Wellensittiche, die im Käfig neben dem Sofa dezent plaudern. Als der Weibel ihr den grossen Blumenstrauss mit der schwarz-weissen Schleife überreicht, kommentiert sie dies mit einem trockenen «Zum Glück ist keine Krähe drauf.» Und als zur Feier des Tages ein Glas Sekt gereicht wird, erweitert sie den Trinkspruch auf ihre Gesundheit dahingehend, dass sie auch auf die Schweiz anstosse, «dass sie verschont bleibt von äusseren Einflüssen».

Ein tägliches «Hobby»

Glückwünsche und Blumen erhält sie nicht nur im Namen des Freiburger Volkes, sondern auch von der Gemeinde Tentlingen: Gemeindepräsidentin Antje Burri-Escher gratuliert und dankt auch für den regelmässigen Zustupf für die sozial Schwächeren. «Das ist normal», antwortet die alte Dame zurückhaltend. Mit der Frau Ammann teilt sie ein anderes «Hobby»: Ja, sie geniesse ihre tägliche Zigarette, erklärt sie. Ansonsten verrät sie auch, dass ihr gesunde Ernährung wichtig sei. Zweimal in der Woche gebe es Fisch.

Ihren Geburtstag heute Dienstag werde sie nicht mit einem grossen Fest feiern. «Ja nicht!», sagt sie dezidiert. Zu viel Rummel mache sie müde. Das ist das Stichwort für die Besucher: Die Audienz bei der eleganten alten Dame, der man die 99 Jahre hinter der vornehmen Zurückhaltung niemals ansehen würde, ist beendet.

«So, jetzt sind wir fotografiert», kommentiert die Jubilarin die Aktivitäten des FN-Fotografen.Bild Charles Ellena

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