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Zur Halbpension einen «Pechvogel»

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Ein Pechvogel im engeren Sinn war und ist der frühere Murtner Stadtschreiber Urs Höchner letztes Jahr zwar nicht. Er erhielt dennoch den «Pechvogel» der Redaktion der Murtner Fastnachtszeitung «Dr Murtebriegger». Die eingefleischten Fastnächtler–laut Eigendarstellung «e Hampfele närrischi Hirni»–verleihen seit 13 Jahren die von Kurt Buchmann gestaltete Vogelfigur in der Regel einer Persönlichkeit, der im Vorjahr ein Fauxpas passiert ist. Letztes Jahr war im übrigen Buchmann selbst der Pechvogel (die FN berichteten).

Höchner versteht die Würdigung nicht als Trostpflaster für ein geschehenes Unglück, sondern vielmehr als Aufmunterung. Er erhielt gemäss der Laudatio auf der letzten Seite der Fastnachtszeitung die Auszeichnung «in närrischem Mit- und Nachfühlen für Langeweile in der Halbpension». Der umtriebige Jurist hat letzten Sommer sein Amt nach 24 Jahren an den Nagel gehängt–allerdings nur halbwegs, steht er doch noch während zweier Jahre zu 50 Prozent seinem Nachfolger Bruno Bandi zur Seite. Diese Konstellation sorgte selbst für viele spitzzüngige Anmerkungen in den diesjährigen Fastnachtszeitungen. Und Bandi wurde im übrigen als Lockvogel für den Pechvogel engagiert und lotste Höchner ins Rathaus zur Übergabe des «Pechvogels».

«Die Verleihung ist eine grosse Ehre für mich», sagt Höchner auf Anfrage, «ich habe mich darüber gefreut, zum Abschluss meiner Karriere diesen Talisman mit auf meinen weiteren Weg zu bekommen.» Der Stadtschreiber ist ein regelmässiger Gast an der Fastnacht: Er war 1993 «Prinz» und symbolisches Oberhaupt der Murtner Fastnacht. Vor zehn Jahren wurde ihm auch die zweifelhaftere Ehre des «Füdlibürgers» zuteil.

Die Redaktion wünsche Höchner «für die Zukunft keinen Stress ohne Schreibarbeiten». Er möge das «Narrendiplom» der Zeitung «als Ehrenzeichen und zur Erbauung samt Vogel an einem geeigneten Ort aus- und aufstellen».

Spässe über Hamburger

Wie jedes Jahr nehmen der «Murtebriegger» und der «Tischplattesoiferi»–die zweite Murtner Fastnachtszeitung–auch heuer verschiedene Ereignisse und Begebenheiten in und um Murten auf die Schippe. Offensichtlich hat die Eröffnung des McDonalds in Löwenberg die Fastnächtler am meisten bewegt–viele Gags befassen sich mit dem Hamburger-«Gourmet-Tempel». Besonders amüsiert scheint sie der Champagner für den Murtner Gastronomen Marco Plaen und Kadettenchef Martin Zbinden zu haben. Die beiden erhielten die Flasche, weil sie die ersten Gäste im «Mac» waren. Zbinden war zudem eine der beiden Hauptpersonen bei einem zweiten wichtigen Ereignis des vergangenen Jahres: Der Wochensieg von Gilles Montani und Zbinden in der Fernsehsendung «Mini Beiz, dini Beiz».

Weitere Spässe betreffen die Kontrollen im Stedtli gegen Falsch-, Lang- und Querparkierer, das Lichtfestival, die Übernahme des Manor Murten durch den Gastro-Unternehmer Gilbert Montani, das verspätete und stark verteuerte Feuerwehrlokal.

Unter den «ausser-murtnerischen» Themen, welche die Fastnächtler bewegt haben, sticht in Murten, wie in anderen Fastnachtshochburgen auch, die Wahl von MagdalenaMartullo-Blocher in den Nationalrat hervor. Die Fastnachtszeitungs-Redaktionenlassen kein gutes Haar an ihr. Zu sehr eifere sie ihrem–offensichtlich nicht besonders beliebten–Vater nach und übernehme dessen negativen Eigenschaften.

Zu denken gab den Fastnächtlern letztes Jahr offensichtlich auch die Affären rund um den suspendierten Fifa-Chef Sepp Blatter und das lancierte «Viagra für die Frau».

Zahlen und Fakten

Feinsinnig und närrisch: Fastnachtszeitungen

Murten feiert dieses Wochenende Fastnacht, von Samstag bis Montag ist das Stedtli in der Hand der Narren. Zwei Fastnachtszeitungen buhlen derweil um die Gunst der Leser: «Dr Murtebriegger», der im 36. Jahrgang erscheint, und der 30-jährige «Tischplattesoiferi». Sie liegen seit dem Wochenende in Murtner Geschäften auf. Während der «Murtebriegger», nach eigenem Bekunden ein «feinsinniges Organ», angeblich eine Auflage von 1199 Exemplaren hat,kommt der «Tischplattesoiferi»,der «Narrechabis usem Murtebieter», auf eine–nicht-beglaubigte–Auflage von 999 Exemplaren. Vor vielen Jahren gab es an der Murtner Fastnacht noch mehrere andere Zeitungen.fca

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