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Zustimmung zur ARA-Fusion im Seebezirk

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Die Aufregung hielt sich bei ihm in Grenzen, «doch selbstverständlich war ich nach der gewonnenen Abstimmung erleichtert», sagte der Rieder Ammann und Präsident des Abwasserverbandes Kerzers, Heinz Etter. Auch einzelne Fragen aus der Runde der Delegiertenversammlung am Donnerstagabend trieben seinen Puls nicht in die Höhe, als es um die Zustimmung zur Fusion mit dem Regionalverband Murten ging. «Die Entscheidung ist wichtig für die Zukunft der Region», so Etter. An ein Scheitern habe er nie gedacht, «denn alle sind sich bewusst: Wenn das Projekt scheitert, werden alle verlieren.»

Es gab bei der Abstimmung allerdings eine Gegenstimme–der Vertreter aus Ferenbalm lehnte die Fusion ab. Laut Etter fehlte den Ferenbalmern eine wichtige Information über die Frage, ob die Berner Behörden die Statuten des gemeinsamen Verbandes genehmigen müssen. Die Ablehnung aus Ferenbalm bereitet Etter keine Sorgen. Er geht nicht davon aus, dass die Gemeinde grundsätzlich gegen die Fusion ist. Es handle sich wohl lediglich um die Klärung einer juristischen Frage. Vertreter anderer Berner Mitgliedsgemeinden des Verbandes stellten technische Fragen, namentlich über die finanzielle Umsetzung des Unternehmens. Ausserdem gaben die unterschiedlich langen Legislaturperioden der Behörden in den Kantonen Bern und Freiburg zu reden.

«Einigen Gemeinden gehen wir zu rassig vorwärts», räumt Heinz Etter ein, doch die Zeit renne ihnen davon, sie müssten Gas geben. Denn die ARA Kerzers braucht innert kurzer Zeit eine Lösung, sonst drohen hohe Investitionen in die Modernisierung. Trotz kritischer Fragen konnten Etter und seine Kollegen nach der Genehmigung auf den wichtigen Schritt hin zur Fusion und zum Bau einer neuen gemeinsamen Anlage in Muntelier anstossen.

Allerdings: Damit die Fusion der beiden Verbände und die gemeinsamen Statuten Gültigkeit erlangen, muss jede einzelne der insgesamt 19 Mitgliedsgemeinden des zukünftigen ARA-Verbandes Seeland Süd an der Gemeindeversammlung Ja sagen, und dies bis zum 1. Juli. Denn dann soll der neue Verband aus der Taufe gehoben werden. Der Zeitplan ist für den zukünftigen Fusionsvorstand eng. Deshalb wird nach einer Ausschreibung bis August schon mal der Generalplaner gewählt. Dann müssen das Ausführungsprojekt des rund 60 Millionen Franken teuren Vorhabens (siehe blauen Kasten) und der genaue Kostenvoranschlag ausgearbeitet werden.

Murtner rascher fertig

Während der Versammlung schielten die Verantwortlichen des Kerzerser Verbandes in Ried häufig auf ihr Handy und warteten auf Nachrichten. Denn gleichzeitig hatten sich auch die Delegierten des Murtner Verbandes in Muntelier getroffen, und deren Abstimmungsergebnis wurde in Ried mit Spannung erwartet.

Als in Ried die Mitglieder des Kerzerser Verbandes über ihre Zukunft abstimmten, waren ihre Kollegen vom Murtner Verband schon lange beim Apéro. Die Delegiertenversammlung im Konferenzraum der ARA Muntelier war nach einer halben Stunde beendet und der Mist rasch geführt. Ausser einigen technischen Fragen und zwei kosmetischen Änderungen an den zukünftigen Statuten gab es nicht viel zu bereden. Alle drei Abstimmungen verliefen einstimmig: über die Statuten, den eigentlichen Fusionsvertrag sowie die Vereinbarung über die Planung und Realisierung.

Urs Wapp, als Präsident des ARA-Verbandes Murten federführend in den Vorbereitungen zur Fusion, freute sich über den Entscheid der Delegierten seines Verbandes, mahnte aber: «Es ist zwar ein Etappenziel erreicht, aber die eigentliche Arbeit hat jetzt erst angefangen.» Denn die Vorgabe, aus allen Gemeinden eine Zustimmung zu erhalten, sei eine grosse Herausforderung, so Wapp.

Aus dem Trio wurde ein Duo

 Beide Referenten, Wapp wie auch Etter, sprachen in ihrer Einführung die steinige Vorgeschichte des Fusionsprojektes an, dessen Vorarbeiten 2011 einst zu zweit–zwischen den ARA-Verbänden von Kerzers und Murten–begannen und mit dem Einstieg des Verbandes von Ins-Müntschemier 2014 neu angegangen werden mussten. Als dessen Vorstand dann unmittelbar vor der ersten Fusionsabstimmung im vergangenen Herbst die Notbremse zog und aus dem Projekt aussteigen wollte, war die Dreierfusion auf der Kippe. In der Zwischenzeit wurde zwischen den Parteien einiges Geschirr zerschlagen. «Wir wollten es eigentlich nicht öffentlich austragen», betonte Wapp vor seinen Delegierten, die Gegenseite sei verantwortlich für den Bruch. Mit dem definitiven Beschluss aus dem Berner Seeland wurde den Murtnern und Kerzersern klar, dass sie die Fusion zu zweit umsetzen müssen. «Dies, obschon eine Dreierfusion finanziell die bessere Lösung wäre», gab Etter zu Bedenken.

Der Abwasserverband Ins-Müntschemier sucht stattdessen laut seinem Interimspräsidenten Rudolf Probst andere ARAs der Region als Fusionspartner (siehe Kasten).

Zahlen und Fakten

Grossprojekt anstelle der heutigen ARA

In Muntelier ist der etappenweise Bau einer modernen Abwasserreinigungsanlage geplant. Sie entsteht auf dem Areal der heutigen ARA. Einige Elemente dieser Anlage können beibehalten werden. Während der Bauarbeiten soll der ARA-Betrieb weiterlaufen. Die neue Anlage kann auch Mikroverunreinigungen beseitigen, wie dies der Bund verlangt. Eine erste Kostenschätzung für das Projekt Duo sieht Gesamtkosten von 60,6 Millionen Franken vor. Im Einzugsgebiet der zukünftigen ARA Muntelier leben 24000 Menschen.fca

ARA Ins: Keine Änderung der Ausgangslage

R udolf Probst, Interimspräsident der ARA Ins-Müntschemier, will sich nicht zum Entscheid der ARA-Verbände Murten und Kerzers äussern. «Für uns ändert sich nichts an der Ausgangslage.» Der Vorstand habe bereits zuvor beschlossen, die Dreierfusion mit den Verbänden Murten und Kerzers nicht mehr weiterzuverfolgen. «Die Abgeordnetenversammlung vom 20. April muss diesen Beschluss aber noch bewilligen.» Für den Vorstand der ARA Ins-Müntschemier stehe nun eine Fusion mit anderen ARAs der Region im Vordergrund. sos

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