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Zwei Bonobos in Freiburg

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Das Naturhistorische Museum hat Präparate des Menschenaffen angeschafft

Autor: Von CAROLE SCHNEUWLY

Auf den ersten Blick sehen die beiden Bonobos, die seit Freitag im Naturhistorischen Museum ausgestellt sind, nicht besonders spektakulär aus. Bonobos gehören zu den Menschenaffen, sind aber deutlich kleiner als Gorillas oder Orang-Utans und zierlicher als Schimpansen. Dennoch ist ihre Ankunft für das Museum eine kleine Sensation: Das elfjährige Männchen Boende und das dreijährige Weibchen Dijoulu wurden nämlich direkt aus ihrer zentralafrikanischen Heimat importiert, und es ist das erste Mal seit der Unabhängigkeit im Jahr 1960, dass die Demokratische Republik Kongo die Ausfuhr von Bonobos erlaubt hat.Persönliche Kontakte von Museumsdirektor André Fasel haben das Unterfangen möglich gemacht. Fasel kennt die Verantwortliche einer Pflegestation in der Nähe von Kinshasa, in der illegal auf Märkten verkaufte Affen aufgepäppelt werden, um sie später wieder in die freie Wildbahn zu entlassen. Bei einem Brand in der Station waren im vergangenen Jahr einige Tiere erstickt. Die Stationsleiterin hatte daraufhin die Idee, dem Naturhistorischen Museum Freiburg den einen oder anderen Kadaver zum Ausstopfen zur Verfügung zu stellen.

Herausforderung für den Präparator

Im Juli 2005 reiste André Fasel zusammen mit dem St. Galler Tierpräparator und Afrikakenner Lorenzo Vinciguerra in die Demokratische Republik Kongo. Dort wählten die beiden zwei Tiere aus, die sich in besonders gutem Zustand befanden. Vinciguerra nutzte zudem die Gelegenheit, lebendige Bonobos zu beobachten und zu fotografieren.Fast zwei Monate habe er in der Schweiz an den Tieren gearbeitet, erzählte Vinciguerra, als er die beiden am Freitag in Freiburg ablieferte. Das ältere Tier wird gezeigt, wie es mit einem Stein Nüsse knackt, eine Tätigkeit, die für Bonobos typisch ist. Halb neugierig und halb ängstlich schaut ihm der jüngere Affe dabei zu. Der Freiburger Auftrag war für Vinciguerra eine einmalige Gelegenheit, Bonobos zu präparieren, eine Arbeit, die er sichtlich genossen hat. «Die lebendigen Bonobos, die wir beobachten konnten, haben mich inspiriert», sagte er. «Tiere zu präparieren, die dem Menschen so nah sind, ist eine besondere Herausforderung, weil uns vieles an ihnen so vertraut ist.»

Menschenaffen-Familie komplett

André Fasel nahm die beiden Neuzugänge persönlich in Empfang. Für das Museum sei dies ein wichtiger Moment, weil jetzt mit dem Gorilla, dem Orang-Utan, dem Schimpansen und dem Bonobo alle Menschenaffen in der permanenten Ausstellung vertreten seien, so der Direktor. Bedeutend sei zudem, dass es in der Schweiz nur wenige ausgestopfte Bonobos gebe, und dass diese Präparate alle noch aus der Zeit des Belgisch Kongo stammten. Lebende Bonobos gibt es hierzulande nicht; in Deutschland, Belgien oder den USA hingegen leben einzelne Exemplare in Gefangenschaft.Finanziert wurde das 20 000 Franken teure Bonobo-Abenteuer von der Vereinigung der Freunde des Naturhistorischen Museums. Die Bonobos sind ab sofort im Museum zu sehen. Am Freitag, dem 17. November, werden sie im Rahmen eines Vortrags vorgestellt (17.30 Uhr). Dann beginnt auch eine Sonderausstellung mit Aufnahmen des Fotografen Karl Ammann, welche die Zerstörung des Lebensraums der Bonobos und die Jagd der lokalen Bevölkerung auf die Affen dokumentieren.

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