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Zwei Emmentaler-Käsereien bleiben

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Mireille Rotzetter

Vor einem Jahr erhielt eine Käserei für ein Kilo Emmentaler Fr. 7.20. Momentan sind es noch Fr. 5.50 und der Preis sinkt jeden Monat weiter. Wegen des starken Frankens und Konkurrenzkämpfen zwischen den Produzenten geht es mit dem Emmentaler bergab. Die Produktion übersteigt die Nachfrage schon lange, viele Käsereien in der Schweiz mussten deshalb ihren Betrieb einstellen. Unter Druck sind auch die zwei verbleibenden Emmentaler-Käsereien im Kanton, jene in Wengliswil (Gemeinde Alterswil) und Düdingen.

Die beiden Käsereien sind in Sorge. Yvan Aeby-Metry stellt in Plaffeien Gruyère und in Wengliswil Emmentaler her. Daneben produziert er andere Sorten und Spezialitäten in kleineren Mengen. «Momentan stelle ich noch 70 Prozent der üblichen Menge Emmentaler her», sagt Yvan Aeby-Metry. «Für mich ist die Situation aber noch nicht dramatisch, weil der Gruyère und die anderen Produkte gut laufen.»

Mengensteuerung nicht eingehalten

Anders sieht es in der Käserei in Düdingen aus, wo ausschliesslich Emmentaler produziert wird. «Es ist sehr schwierig im Moment», sagt Silvia Ruprecht, Geschäftsführerin der Käsereigenossenschaft in Düdingen. Nicht nur die Käsereien, auch die Bauernbetriebe leiden unter der Situation. «Die Industrie bezahlt unseren Lieferanten momentan mehr für die Milch als wir.» Normalerweise ist das Gegenteil der Fall.

Der starke Franken ist nicht der einzige Grund für die Misere des Emmentaler-Käses. Die vorgegebene Mengensteuerung der Sortenorganisation Emmentaler sollte die Produktion regulieren. «Leider haben sich viele Käsereien im letzten Jahr nicht mehr daran gehalten», sagt Ruprecht. Es gebe auch viele billige Kopien auf dem Markt – im In- und Ausland –, die auf den Preis drückten. Die Zukunft des Emmentalers ist deshalb ungewiss. «Wir kämpfen ums Überleben», sagt Ruprecht.

Gestaffelte Umstellung

Eine Lösung für die Käserei in Düdingen wäre, auf die Gruyère-AOC-Produktion umzustellen. Seit über zehn Jahren ist das Gesuch bei der Sortenorganisation Gruyère AOC pendent. «Mit der Produktion von Gruyère AOC könnte unsere Käserei überleben», erklärt Ruprecht.

Philippe Bardet, Direktor der Sortenorganisation Gruyère AOC, ist sich der Problematik bewusst. «Der Milchpreis für den Emmentaler ist katastrophal.» Beim Gruyère gibt es neben den AOC-Richtlinien strenge Regelungen, welche die Produktionsmenge steuern. «Das ist nötig, damit mit dem Gruyère nicht dasselbe passiert wie mit dem Emmentaler», sagt Bardet. Die Käsereien, die momentan Gruyère herstellen, hätten die Kapazität, noch etwa 20 Prozent mehr zu produzieren. «Ausserdem haben wir im ganzen AOC-Gebiet eine Warteliste mit 15 Millionen Litern Milch.» Grundsätzlich sei die Politik der Sortenorganisation offen für die Umstellung einer Käserei. «Das kann aber nicht von einem Tag auf den anderen passieren, sondern muss gestaffelt vor sich gehen.»

«Das macht uns Angst»

Bardet erklärt, dass im Sensebezirk in den letzten Jahren einige Käsereien auf Gruyère AOC umstellen konnten, so zum Beispiel jene in Tentlingen, Heitenried und Plaffeien.

Der Direktor der Sortenorganisation hält schliesslich fest, dass auch der Gruyère unter Druck sei und dass jeden Tag aufgepasst werden müsse, dass die Käsereien die Mengensteuerung einhalten. Die Produktion dürfe die Nachfrage nicht übersteigen. Auch der Gruyère AOC sei wegen des schwachen Euro unter Druck. Gerade in Frankreich, wohin eine grosse Menge Gruyère exportiert wird, werde die Konkurrenz immer billiger. Ausserdem sei unsicher, wie sich der Markt in Amerika entwickle. «Das macht uns Angst.»

Emmentaler-Krise

Welche Lösungen gibt es?

Die Zukunft des Emmentalers sieht momentan nicht rosig aus. In den letzten zwölf Jahren haben in der Schweiz 330 Emmentaler-Käsereien ihren Betrieb eingestellt. «Noch heute ist die Kapazität um rund 10000 Tonnen zu hoch», erklärt Christoph Stadelmann. Die Frankenstärke beschleunige die Strukturbereinigung, die 1999 nach der Auflösung der Käseunion begonnen hat. Michel Pellaux, Generalsekretär von der Cremo, fügt an, dass aufgrund des starken Frankens der ganze Milchsektor unter Druck stehe. Die Importe nähmen viel stärker zu als die Exporte, die Schweiz verliere an Marktanteil.

Stadelmann und Pellaux haben noch Hoffnung, dass sich die Situation mit dem Emmentaler wieder bessert. «Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Käse aus der Schweiz bleibt bestehen», sagt Stadelmann. Um dem Preiszerfall entgegenzuwirken, müsse gemäss Marktnachfrage produziert, das Angebot gebündelt, Innovationen gefördert und neue Märkte erschlossen werden.

Für Michel Pellaux, Generalsekretär der Cremo, zeichnet sich für den Emmentaler längerfristig eine Lösung ab: die Produktion in Grosskäsereien. Dort sei die Herstellung viel billiger. «Und auch in Grosskäsereien kann Käse von hoher Qualität hergestellt werden.»mir

 

Mit dem Emmentaler-Käse lässt sich momentan kaum mehr Geld verdienen.Bild Charly Rappo/a

Emmentaler:Welche Lösungen gibt es?

Die Zukunft des Emmentalers sieht momentan nicht rosig aus. In den letzten zwölf Jahren haben in der Schweiz 330 Emmentaler-Käsereien ihren Betrieb eingestellt. «Noch heute ist die Kapazität um rund 10000 Tonnen zu hoch», erklärt Christoph Stadelmann. Die Frankenstärke beschleunige die Strukturbereinigung, die 1999 nach der Auflösung der Käseunion begonnen hat. Michel Pellaux, Generalsekretär der Cremo, fügt an, dass aufgrund des starken Frankens der ganze Milchsektor unter Druck stehe.

Beim Joghurtimport zum Beispiel gebe es einen Importzoll. «Wegen des schwachen Euro ist dieser jetzt fast gleich null.» Die Importe würden generell viel stärker zunehmen als die Exporte, die Schweiz verliere an Marktanteil.

Es gibt noch Hoffnung

Stadelmann und Pellaux haben noch Hoffnung, dass sich die Situation mit dem Emmentaler wieder bessert. «Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Käse aus der Schweiz bleibt bestehen», sagt Stadelmann. Um dem Preiszerfall entgegenzuwirken, müsse gemäss Marktnachfrage produziert, das Angebot gebündelt, müssten Innovationen gefördert und neue Märkte erschlossen werden.

Für Michel Pellaux zeichnet sich für den Emmentaler längerfristig nur eine Lösung ab: die Produktion in Grosskäsereien. Dort sei die Herstellung viel billiger. «Und auch in Grosskäsereien kann Käse von hoher Qualität hergestellt werden.»mir

 

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