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Zwei Jahre Kindergarten bald Pflicht

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Zwei Jahre Kindergarten bald Pflicht

Obligatorische Schulzeit soll von neun auf elf Jahre verlängert werden

Die Kinder sollen in der Schweiz künftig ab dem erfüllten vierten Altersjahr eingeschult werden. Die Primarstufe – inklusive Kindergarten – würde demnach acht, die obligatorische Schulzeit elf Jahre dauern, wie dies «HarmoS» vorsieht.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Das Schweizer Volk hat am vergangenen 21. Mai klar Ja zum neuen Bildungsartikel gesagt. Damit sind die Kantone auch verpflichtet, wichtige Eckwerte einheitlich zu regeln. «Erreichen sie keine interkantonale Lösung, so regelt der Bund», gab Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot am Mittwoch vor der Parlamentariergruppe Erziehung und Bildung zu bedenken.

Neues Schulkonkordat

Wie diese Eckwerte aussehen können, darüber gibt es schon ganz konkrete Vorstellungen. Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hat im vergangenen Februar ihren Bericht «Interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schulzeit», das so genannte «HarmoS-Konkordat», in die Vernehmlassung geschickt.

Isabelle Chassot, die künftige EDK-Präsidentin, stellte den Grossrätinnen und Grossräten dieses «HarmoS-Konkordat» vor und orientierte vor allem auch über dessen Auswirkungen auf die freiburgische Schule. Sie machte deutlich, dass dieses Konkordat – einmal ratifiziert – für die Kantone verbindlich sein wird.

Gemäss Fähigkeiten und Reife
des Kindes

Zentraler Punkt des Konkordats ist, dass der Kindergarten obligatorisch wird und das Kind ab dem erfüllten vierten Altersjahr gemäss seinen Fähigkeiten und seiner Reife an das schulische Lernen herangeführt werden soll. So wird die Primarstufe – inklusive Kindergarten oder Basisstufe – künftig acht Jahre, die Sekundarstufe drei Jahre dauern. In gewissen Fällen kann ein Kind die Stufen auch schneller oder langsamer durchlaufen.

Wie Chassot ausführte, wirkt sich «HarmoS» im Kanton Freiburg vor allem auf den Kindergarten aus. Heute sind die Gemeinden verpflichtet, den Kindern ein Kindergarten-Jahr anzubieten. Der Besuch ist jedoch nicht obligatorisch. «Freiburg muss also neu zwei obligatorische Kindergarten-Jahre einführen», hielt Chassot fest.

Ein Nein wird nicht erwartet

Angst, dass der Grosse Rat Nein zu einem zweiten Kindergarten-Jahr in Freiburg sagen könnte, hat sie nicht, zumal das Kantonsparlament bereits bei der Verwendung des Nationalbankgoldes dieses Versprechen abgegeben hat. Sie will mittels einer Umfrage die genaue Schülerzahl in Erfahrung bringen und auch abklären, ob neue Räumlichkeiten für ein zweites Kindergarten-Jahr geschaffen werden müssen. «In vielen Schulkreisen werden Klassen geschlossen», führte sie weiter aus. So könnte sie sich vorstellen, dass solche Räumlichkeiten dann für den Kindergarten zur Verfügung stehen werden.

Drei bis vier Halbtage pro Woche

Im künftigen ersten Kindergarten-Jahr sollten die Schüler nicht gleich überfordert werden. Laut Chassot werden sie den Kindergarten im Herbst während drei Halbtagen pro Woche besuchen, ab Weihnachten während vier. So werden die Unterschiede zu den heutigen Spielgruppen nicht wesentlich sein.

Was den Kindergärtlern beigebracht werden soll, ist noch nicht klar. Chassot wies darauf hin, dass man im deutschsprachigen Kantonsteil von einem Kindergarten, im welschen jedoch von einer Schule (école enfantine) spricht. Sie sieht eine Lösung zwischen Kindergarten und Schule vor.

Zweistufiger Kindergarten

Für die Erziehungsdirektorin steht fest, dass vorerst zwei Kindergarten-Jahre und nicht eine Basisstufe eingeführt werden soll. Sie rief dabei in Erinnerung, dass gegenwärtig ein Pilotversuch mit Basisstufe in Fräschels und Bärfischen durchgeführt wird. Ab Herbst könnte sich auch Murten dazugesellen. Die Versuche laufen bis 2009. Sie will die Erfahrungen kennen, bevor eventuell eine vierjährige Basisstufe im ganzen Kanton eingeführt werden soll. Sie plädiert auch dafür, dass die Kindergärtler gemeinsam in einer Klasse mit zwei Niveaus unterrichtet werden.

Ein Jahr früher ins Kollegium

«HaromS» sieht vor, dass die Schülerinnen und Schüler bereits nach dem 10. Schuljahr ins Gymnasium eintreten, welches weiterhin vier Jahre dauern wird. Somit könnten die Freiburger das Maturitäts-Diplom ein Jahr früher als heute erlangen.

Jene, welche eine Lehre absolvieren, können diese gemäss «HarmoS» erst nach dem 11. obligatorischen Schuljahr antreten.

Qualität der Schule sichern

«HarmoS» will auch die Qualität der Schulen sichern und weiterentwickeln. So soll gemäss Chassot das Niveau nach oben angepasst werden. EDK-Bildungsstandards sind bei den Sprachen, Mathematik/Naturwissenschaften, Sozial- und Geisteswissenschaften, Musik, Kunst und Gesang sowie Sport und Gesundheit in Erarbeitung. Wichtig ist dabei auch die Förderung der sozialen Kompetenzen der Schüler.

Die Einführung von Blockzeiten und die sprachregionalen Lehrpläne sind weitere Bereiche, welche im Konkordat festgehalten werden.
Diskussion
im Grossen Rat

Der Grosse Rat wird sich in der September- oder Oktober-Session mit dem Konkordat «HarmoS» auseinander setzen. Nach Worten von Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot werden die Argumente, die fallen werden, für die definitive Fassung des Konkordats ernst genommen. Die Kantone sind dann ab Oktober 2007 aufgerufen, das Konkordat zu ratifizieren, das dann im Jahre 2009 in Kraft treten kann.

Vorgängig zur Information über «HarmoS» hielt die Parlamentariergruppe Erziehung und Bildung unter dem Präsidium der CVP-Grossrätin Christine Bulliard aus Überstorf ihre Generalversammlung ab. Sie benützte dabei die Gelegenheit, Isabelle Chassot zur Wahl zur Präsidentin der Schweizerischen Konferenz der Erziehungsdirektoren zu gratulieren. az

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