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Zwei Jahre Krieg in der Ukraine: Jetzt muss Kiew Zeit gewinnen

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Nach den jüngsten Rückschlägen wirkt die Lage der Ukrainer immer bedrohlicher. Doch das muss nicht so bleiben, wenn Kiew und Europa endlich die nötigen Schritte machen. Ein Kommentar von Kurt Pelda.

Kriege verlaufen nicht linear, sondern in Wellen: Zu Beginn der russischen Invasion gab es einen Schock, verbunden mit der Erwartung, dass Kiew bald fallen werde. Nach dem russischen Rückzug im April 2022 folgte Aufatmen, aber schon im Sommer nahm schon wieder der Pessimismus überhand. Die Russen rückten im Donbass vor, bis die erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensiven im Süden und Osten Euphorie aufkommen liessen.

Es war so viel Euphorie, dass das Scheitern der ukrainischen Grossoffensive im letzten Sommer für viele überraschend kam. Dabei wussten alle, dass Deutschland und die USA – um nur zwei Länder zu nennen – nur wenige Dutzend moderne Kampfpanzer und keinen einzigen Kampfjet geliefert hatten. Keine westliche Armee hätte es gewagt, ohne eine zumindest örtliche Luftüberlegenheit in die Offensive zu gehen.

Schwäche zeigen ermuntert Eskalation

Nun steckt die Ukraine aber wieder in einer schwierigen Phase, die auch mit dem Mangel an Artilleriemunition zusammenhängt. Pessimisten im Westen fühlen sich bestätigt, dass gegen das «übermächtige» Russland kein Kraut gewachsen sei. Sie vergessen, dass Moskau schon früher Kriege verloren hat. Wer in der Ukraine die Oberhand gewinnt, hängt nicht zuletzt vom Kampfwillen der Bevölkerung, von der Truppenmoral sowie vom Nachschub und technologischen Innovationen ab.

Die Waffenlieferungen aus dem Westen stocken nun schon seit längerem und sind mitverantwortlich für die ukrainischen Rückschläge. Die USA wirken unter ihrem greisen Präsidenten schwach, und in Deutschland stellt mit der SPD eine Partei den Bundeskanzler, in deren Reihen der eine und die andere bewusst oder unbewusst für Russland arbeiten.

Damit senden die beiden wichtigsten Unterstützerländer der Ukraine Schwächesignale nach Moskau. Und Schwäche ermuntert Putin zur Eskalation. Dass die abtrünnige Region Transnistrien in der Moldau – an der ukrainischen Westgrenze gelegen – sich der Russischen Föderation anschliessen will, ist nur eine von vielen Optionen, die sich Putin bieten.

Schuld ist aber auch die ukrainische Führung. Viel zu lange hat Präsident Selenski gepredigt, man werde die Russen am Ende bis zu den Grenzen von 1991 zurücktreiben. Der Korruption im Verteidigungsapparat ist er nur halbherzig zu Leibe gerückt, und mitten in der schlimmsten Schlacht hat er kürzlich seinen Oberkommandierenden ausgewechselt.

Das Parlament in Kiew diskutiert derweil scheinbar endlos über ein neues Mobilisierungsgesetz, mit dem unter anderem das Alter der Wehrpflichtigen von 27 auf 25 Jahre gesenkt werden soll. Neben Artilleriegranaten braucht die Armee vor allem auch neue Soldaten. Die Verluste der Ukrainer werden im Moment auf ungefähr 80’000 getötete Soldaten geschätzt, jene der Russen dürften das Drei- bis Vierfache betragen.

Warten auf die F-16

Doch nicht alles ist schlecht. Der lahme Präsident in Washington und die Aussichten auf einen Wahlsieger Trump haben die Europäer aufgeschreckt. Putins Drohgebärden richten sich in erster Linie gegen Europa, darum ist es auch im europäischen Interesse, dass Russland schon in der Ukraine gestoppt wird. Spät, viel zu spät realisieren die Europäer nun, dass sie nicht nur mehr in ihre eigene Verteidigungsfähigkeit investieren müssen, sondern dass es auch neue Munitions- und Waffenfabriken braucht.

Weiter fortgeschritten sind solche Einsichten in Osteuropa, wo man mehr Erfahrungen mit Moskau hat und weniger unter Illusionen und Naivität leidet. So hat sich Tschechien nach eigenen Angaben bemüht, im Ausland rund 800’000 Artilleriegranaten aufzutreiben. Noch ist aber nicht klar, wie die Finanzierung gesichert werden soll.

Die Ukraine ist riesig, sie hat genügend Platz, um ihre Truppen notfalls zurückzuziehen und die Russen so langsam zu zermürben. Solange Selenski aber aus politischen Gründen am Frontverlauf festhält, droht vielmehr die Zermürbung der ukrainischen Armee durch die Russen. Kiew muss Zeit gewinnen, bis es wieder Nachschub und die schon lange versprochenen Kampfjets vom Typ F-16 erhält. Der Krieg könnte noch lange dauern.

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