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Zwei Künstler, eine Sprache

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Ungewöhnliche Verbindungen zu schaffen, das ist seit ihrer Gründung im Jahr 2015 eine Spezialität der Stiftung APCd in Marly. Allein die Verbindung zwischen den industriellen Räumen der früheren Ilford und der beeindruckenden Kunstsammlung von Stiftungsgründer Pierre Eichenberger ist einen Besuch wert. Die neue Sonderausstellung, die morgen Abend eröffnet wird, führt die Idee konsequent weiter, indem sie das Schaffen von Jean Cocteau (1889–1963) und Jean Mauboulès (*1943) vereint. Auch hier Querverbindungen, so weit das Auge reicht, offensichtliche und weniger offensichtliche, aber auf jeden Fall solche, die weit über den gemeinsamen Vornamen der beiden Franzosen hinausreichen.

Die Idee zu der Ausstellung kam Sammlungsleiter Philippe Clerc, als ihn eines Tages eine Skulptur Mauboulès’ aus der hauseigenen Sammlung spontan an die Zeichnungen Coc­teaus erinnerte. «Die beiden haben eine ähnliche Sprache in ihren Linien und Kurven», sagte Clerc gestern anlässlich einer Medienführung. «Diese Parallelen wollte ich in einer Ausstellung herausarbeiten.»

Brücke zur Vergangenheit

Als Philippe Clerc Jean Mauboulès das Projekt vorschlug, war dieser zuerst überrascht, liess sich dann aber bereitwillig auf das Experiment ein. Er habe eher die Filme und Texte von Jean Cocteau gekannt, sein grafisches Schaffen jedoch kaum, sagte Mauboulès vor den Medien. Jetzt, beim Rundgang durch die Ausstellung, die sich auf sieben Säle und zwei Stockwerke erstreckt, sei er aber überzeugt von dem Projekt, umso mehr, als dieses gut zu dem aussergewöhnlichen Ort passe, so der Künstler, der seit vielen Jahren in der Nähe von Solothurn lebt und arbeitet.

Rund hundert Werke sind insgesamt ausgestellt, davon rund vierzig von Jean Cocteau, die alle aus der APCd-Sammlung stammen. Sowohl Cocteau als auch Mauboulès hat Pierre Eichenberger in der Vergangenheit in verschiedenen Galerien ausgestellt, in Deutschland und in der Schweiz. Er kenne Eichenberger seit den Achtzigerjahren, so Mauboulès, auch darum freue er sich über die erneute Zusammenarbeit.

So schlägt die Ausstellung auch eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, nicht nur als Hommage an die früheren Ausstellungen Eichenbergers, sondern auch als Verbindung zwischen der Wirkungszeit der beiden Künstler: Cocteau an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert, Mauboulès an jener vom 20. zum 21. Jahrhundert. Eine weitere Parallele sieht Kunsthistoriker Philippe Clerc in der künstlerischen Entwicklung Coc­teaus und Mauboulès’: Während Cocteau sich von der Objektkunst zur Grafik bewegt habe, sei Mauboulès’ Weg gerade umgekehrt verlaufen, von der Malerei zum plastischen Schaffen. Und schliesslich haben beide Künstler eine enge Verbundenheit zum Kino: Cocteau war ein erfolgreicher Regisseur; Mauboulès hat 2013 die aktuelle «Quartz»-Trophäe für den Schweizer Filmpreis kreiert.

Parallelen und Gegensätze

Alle diese Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede sind auf dem Rundgang durch die sieben grosszügig gestalteten Ausstellungssäle zu entdecken. Je ein Raum befasst sich mit der Biografie und der Entwicklung der beiden Künstler. In zwei Sälen werden Parallelen und Gegensätze herausgearbeitet. Im ersten Stock sind zwei Räume ganz dem Schaffen Mauboulès gewidmet: zum einen Zeichnungen aus dem Jahr 2004, zum anderen ganz neuen konstruktivistischen Werken, die erst dieses Jahr entstanden sind.

Und natürlich liess sich Philippe Clerc die Gelegenheit nicht entgehen, in einem eigenen Raum die erotischen Arbeiten Cocteaus zu zeigen, passend in rotes Licht getaucht. Sogar hier ist es dem Kurator gelungen, eine Skulptur Mauboulès’ zu finden, welche die Linien von Cocteaus Männerakten widerspiegelt. Jean Mauboulès lacht dazu und betont, dass dies nun keineswegs seine Absicht gewesen sei.

Stiftung APCd, Route Ancienne Papeterie 170, Marly (Marly Innovation Center, Gebäude 170). Öffentliche Vernissage in Anwesenheit von Jean Mauboulès: Do., 16. März, 19 Uhr. Bis zum 9. Juli. Fr. bis So. 10 bis 18 Uhr. www.apcd-fondation.com.

Kunstvermittlung

Mit Schnecke Flynn durch die Ausstellung

Mit der aktuellen Ausstellung lanciert die Stiftung APCd auch ein neues Angebot der Kunstvermittlung, das sich speziell an Kinder richtet: Die Schnecke Flynn wird künftig Kinder ab vier Jahren – in Begleitung einer erwachsenen Person – durch die Ausstellungen führen und sie mit verschiedenen Rätseln und Aufgaben an die gezeigten Werke heranführen.

Von März bis Juli 2017 gibt es zudem an jedem ersten Samstag im Monat eine Führung für Kinder ab vier Jahren, ein «Kunstabenteuer» in Begleitung eines Kunstvermittlers der Stiftung APCd.

cs

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