Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Zweisprachiger Generalratspräsident

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Zweisprachiger Generalratspräsident

Thomas Marthaler leitet neu das Parlament von Villars-sur-Glâne

Der Generalrat von Villars-sur-Glâne hat am Donnerstagabend ein neues Präsidium gewählt: Der zweisprachige Jurist Thomas Marthaler ist Präsident, der 22-jährige Student Julien Chavaz sein Vize.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Als «Champion der Integration» bezeichnete Syndic Philippe Uldry den 39-jährigen Thomas Marthaler (SP). Erst seit 1996 lebe er in der Gemeinde und sei jetzt bereits deren höchster Einwohner geworden. Weiter hob Uldry die juristischen Fachkenntnisse und die Zweisprachigkeit des neuen Generalratspräsidenten hervor, der in diesem Amt Caroline Dénervaud (CVP), ebenfalls eine Juristin, ablöst.

Thomas Marthaler ist als Sohn von Zürcher Eltern in Marly aufgewachsen, hat in Freiburg ein zweisprachiges Studium absolviert und arbeitet heute in Bern. Er fühle sich als «total zweisprachiger Freiburger», sagte er gegenüber den FN. Nach seiner Wahl betonte er, er wolle während seines Präsidialjahres seine Leidenschaft für die Gemeindepolitik in die Bevölkerung tragen. Im Hinblick auf das Wahljahr 2006 denkt er vor allem an die Neuwähler: an die Jugendlichen, die zum ersten Mal wählen dürfen, aber auch an die Ausländerinnen und Ausländer, die mit der neuen Kantonsverfassung das Stimm- und Wahlrecht auf Gemeindeebene erhalten haben. Es gelte, diesen Leuten die Politik nahe zu bringen, so Marthaler. Dazu habe er auch schon einige Ideen, zum Beispiel die Durchführung einer Generalratssitzung «extra muros».

Junger Vizepräsident

Mit dem neuen Vizepräsidenten schreibt die FDP Villars-sur-Glâne Gemeindegeschichte: Julien Chavaz wird im kommenden August 23 Jahre alt und ist damit der jüngste Vizepräsident, den der Generalrat je hatte. Er studiert an der ETH Zürich, ist Mitglied verschiedener Kommissionen und sitzt im Vorstand der Ortspartei. Er freue sich darauf, der rechte Arm von Thomas Marthaler zu sein, sagte Chavaz nach seiner Wahl. Einen linken brauche er angesichts der Parteizugehörigkeit ja nicht.

Thomas Marthaler erhielt von den zu diesem Zeitpunkt noch anwesenden 39 Generalräten 36 Stimmen, Julien Chavaz gar 37. René Dupasquier (FDP) wurde als Ersatz von Julien Chavaz zum stellvertretenden Stimmenzähler gewählt.

Lange Diskussionen um die ARA

Länger als die Wahlen gaben verschiedene Sachgeschäfte zu diskutieren, die sich grossenteils um die Abwasserreinigungsanlage (Ara) drehten:
l Einstimmig sagte der Generalrat Ja zu einem Kredit von 2,26 Millionen Franken für Ausbauarbeiten an der Ara. Diese wurden notwendig durch das Verbot der Klärschlammdüngung sowie die Buwal-Richtlinien für alle Anlagen im Einzugsgebiet des Rheins, die dazu beitragen sollen, die Stickstoffbelastung von Rhein und Nordsee zu verringern.
l Ebenfalls einstimmig wurde ein Studienkredit in der Höhe von 98 095 Franken bezüglich der Vergrösserung der ARA gutgeheissen. Dabei bemängelten einige Generalräte die knappen Fristen, die ihnen kaum noch Entscheidungsspielraum gäben: Um in den Genuss der Bundes- und Kantonssubventionen (rund sechs Millionen Franken) zu kommen, muss das definitive Projekt im September 2005 eingereicht sein und der Beginn der Arbeiten im September 2006 erfolgen.
l Wegen der Vergrösserug der ARA muss die Gemeindegarage ins Gebäude der Unterhaltsdienste in Chandolan ziehen. Um dort eine Waschanlage zu errichten, hat der Generalrat 200 000 Franken gesprochen.
l Zurückgewiesen hat das Gemeindeparlament hingegen einen Kreditantrag in Höhe von 447 000 Franken, Geld, mit dem der Gemeinderat die beiden Plätze im Süden und Norden der Rue des Grand-Chênes in Cormanon-Ost gestalten wollte.
l Einer Iranerin, einer Vietnamesin, einem Vietnamesen sowie einer fünfköpfigen Familie aus Sri Lanka hat der Generalrat das Bürgerrecht von Villars-sur-Glâne verliehen.
Es bleibt bei 50 Generalräten

Führt das Wachstum der Gemeinde Villars-sur-Glâne zu politischen Veränderungen? Zur Debatte stehen eine Vergrösserung des General- und eine Professionalisierung des Gemeinderates.

Einstimmig sprach sich der Generalrat für eine Beibehaltung der aktuellen Anzahl von 50 Gemeindeparlamentariern aus. Er folgte damit dem Rat des Gemeinderates und dem Antrag des Büros des Generalrates. Dieses hatte sich in seiner Botschaft auf die guten bisherigen Erfahrungen berufen und warnte vor einer Komplizierung der Abläufe im Falle einer Vergrösserung des Rates.

Um die aktuelle Zahl beibehalten zu können, musste der Generalrat sein Reglement abändern. Darin steht, die Anzahl der Generalräte richte sich nach dem kantonalen Gemeindegesetz. Das wiederum sieht für Gemeinden mit mehr als 10 000 Mitgliedern ein 80-köpfiges Parlament vor. Villars-sur-Glâne hat diese Grösse im Januar 2005 erreicht.

Gemeinderat für Milizsystem

Umstrittener als die Anzahl Generalräte ist in der Gemeinde das aktuelle Milizsystem im Gemeinderat. An der Generalratssitzung vom Donnerstag nahm der Gemeinderat zu dieser Frage Stellung und sprach sich für eine Beibehaltung des Status quo mit neun nebenamtlichen Gemeinderäten aus.

«Das perfekte System gibt es nicht», sagte Ammann Philippe Uldry. Er sei aber überzeugt, dass das derzeitige System momentan für die Gemeinde am besten sei.

SP wünscht breite Diskussion

Die FDP- und die CVP-Fraktion stützten den Gemeinderat in ihren Voten ebenso wie der unabhängige Pierre-André Dousse. Die SP hingegen zeigte sich von der Stellungnahme des Gemeinderates enttäuscht, wie ihr Sprecher Carl-Alex Ridoré sagte. Seine Fraktion wünsche sich zumindest eine fundierte Diskussion über die Frage. Zu diesem Zweck plant die Partei für den 18. Mai eine öffentliche Debatte.

Weil eine allfällige Systemänderung mindestens sechs Monate vor den Wahlen (März 2006) beschlossen werden müsste, dürfte der Gemeinde Villars-sur-Glâne das Milizsystem zumindest für die nächste Legislaturperiode erhalten bleiben. cs

Meistgelesen

Mehr zum Thema