Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Zwischen Mythologie und Moderne

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Liebe und Sehnsucht, Verrat und Gier, Rache und Tod: Es sind diese grossen Themen der Menschheit, mit denen sich das Junge Theater Freiburg in seiner diesjährigen Produktion befasst, und es tut dies anhand von Geschichten der antiken Mythologie. Dass dies modern und frisch daherkommt, ist einerseits dem Stück selbst zu verdanken, den 1996 uraufgeführten «Metamorphosen» der amerikanischen Autorin Mary Zimmerman. Andererseits ist Theaterleiter Robb Correll und seinen 18 jungen Schauspielerinnen und Schauspielern eine eigenständige Inszenierung gelungen, die sicher zwischen Ernsthaftigkeit und Verspieltheit, zwischen Tiefgründigkeit und Humor balanciert.

Ein Ozean und ein Pool

Das Junge Theater Freiburg ist die deutsche Theatergruppe der Kollegien St. Michael, Heilig Kreuz und Gambach. Letztes Jahr hatte die Gruppe nach einer zweijährigen Pause den Neustart unter der Leitung von Robb Correll gewagt (die FN berichteten). Mehr als die Hälfte der Mitglieder ist auch dieses Jahr wieder dabei. Eine von ihnen ist die 17-jährige Nathalie Wild. Sie habe sich sofort für Zimmermans «Metamorphosen» begeistert, sagt sie. «Die antike Mythologie interessiert mich, und das Stück hat für jeden etwas zu bieten.» Die Gruppe habe sich einstimmig für dieses Stück entschieden. Der 16-jährige Ryan Dawson, Austauschschüler aus Kanada, hat noch eine andere Erklärung dafür, warum die «Metamorphosen» so gut ankamen: «Auf der Bühne steht ein Wasserbecken. Im und mit dem Wasser zu spielen, ist für uns alle neu und spannend.»

Das Wasserbecken ist der Dreh- und Angelpunkt des Stücks. Dieses besteht aus elf Einzelszenen, basierend auf den «Büchern der Verwandlungen» des römischen Dichters Ovid. Das Wasserbecken ist der Ozean, in dem König Keyx ums Leben kommt, als sein Schiff in einen Sturm gerät. Es ist der Ort, an dem König Kinyras seine Tochter Myrrha zu ertränken versucht, nachdem er herausgefunden hat, dass sie es war, die ihn drei Nächte hintereinander verführt hat. Und es ist der Pool, in dem Phaeton auf einer Luftmatratze treibt und dabei von seinem gestörten Verhältnis zu seinem Vater Apollo erzählt.

Rasant, romantisch, lustig

Das Junge Theater Freiburg präsentiert mit «Metamorphosen» ein vielschichtiges, unterhaltsames und fantasievolles Stück. Es ist mal rasant und brutal, wie in der Geschichte von Erysichthon, der von der Göttin Ceres mit einem unstillbaren Hunger bestraft wird, bis er sich am Ende selber verspeist. Es ist romantisch und lustig wie in der Erzählung von Pomona und Vertumnus, in der Letzterer seine Angebetete mit lächerlichen Verkleidungen um den Finger zu wickeln versucht. Es ist dramatisch und poetisch wie in der berühmten Szene, in der Orpheus seine geliebte Eurydike nach deren Tod aus der Unterwelt zurückholen will, sich aber entgegen den Anweisungen des Hades zu früh nach ihr umdreht und sie dadurch für immer verliert. Und es ist komisch wie in der kurzen Szene, in welcher der selbstverliebte Narziss im Wasser sein Spiegelbild betrachtet, bis seine entnervten Kollegen ihn von der Bühne tragen.

Am Montag zeigten sich nach der ersten Aufführung vor Schülerinnen und Schülern der Kollegien nicht nur die jungen Schauspieler zufrieden mit ihrer Leistung, sondern auch ihr Regisseur: Er habe selber bei einigen Szenen Gänsehaut gehabt, so Robb Correll. «Die Schauspieler haben gut gespielt und sind aus sich herausgekommen, und die Zuschauer haben an den richtigen Stellen gelacht und ehrlichen Applaus gespendet.»

Aula des Kollegiums St. Michael, Freiburg. Öffentliche Aufführungen: Mi., 26. März, und Do., 27. März, 20 Uhr. Eintritt frei, Kollekte.

Ein Therapeut (Alexander Ariu, rechts) analysiert das Verhältnis von Phaeton (Jonathan Progin) zu seinem Vater Apollo.

Theatergruppe: Engagierte Schauspieler

D as Junge Theater Freiburg steht allen Schülerinnen und Schülern der deutschen Abteilungen der Freiburger Kollegien offen. Das Engagement ist gross: Einmal pro Woche wird geprobt, dazu jeden Monat einmal am Wochenende. Zudem hat die Gruppe fünf Tage in einem Theaterlager verbracht und unmittelbar vor der Premiere noch einmal drei Tage intensiv geprobt. «Wer eine Rolle übernimmt, verpflichtet sich, bis zum Schluss dabei zu bleiben», so Robb Correll. cs

Meistgelesen

Mehr zum Thema