Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Der still schaffende Teamleader

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Auch wenn Michal Birner ganz schön grimmig schauen kann, so ist der Tscheche alles andere als ein boshafter Spieler. Umso überraschender war vor Wochenfrist sein aus dem Affekt heraus getätigter Check gegen den Kopf des Bielers Robbie Earl. «Die Szene sah auf den TV-Bildern natürlich nicht gut aus», räumt der Stürmer deshalb ein. «Aber solche Dinge passieren im Kampf um den Puck. Ich bin letztlich glücklich, dass sich Earl dabei nicht verletzt hat und zu Ende spielen konnte. Ich habe mich nach dem Spielende bei ihm entschuldigt, und für mich war die Sache damit erledigt.»

Damit nicht abgeschlossen war die Aktion Birners derweil für die Liga. Die sperrte den 31-Jährigen nämlich für zwei Spiele. Für Gottéron stellte die Suspendierung ein herber Verlust dar, gehört Birner doch zu den Aktivposten seit Saisonbeginn. Mit drei Toren und zehn Assists in 15 Spielen ist er der produktivste Stürmer der Freiburger. Gleichzeitig konnte er unter Beweis stellen, dass er nicht, wie von vielen befürchtet, von seinem Landsmann Roman Cervenka – der die ersten zehn Partien verletzungshalber ausgefallen war – abhängig ist. Im Gegenteil, Birner wusste mit seiner Polyvalenz zu überzeugen. Mit über zwanzig Minuten Eiszeit pro Spiel geniesst er das volle Vertrauen von Trainer Mark French. «Jeder Spieler weiss es zu schätzen, wenn er das Vertrauen des Coaching-Staffs spürt. Ich versuche alles, um diesen Support mit Leistung zurückzuzahlen.»

Kein Spektakelmacher

Wie gross das Vertrauen in seine Fähigkeiten ist, manifestiert sich mitunter darin, dass der wortkarge Birner zu einem von drei Assistenz-Captains nominiert wurde. «Es stimmt schon, ich bin nicht der grosse Redner», sagt Birner. «Deshalb versuche ich vielmehr mit gutem Beispiel voranzugehen, indem ich in jedem Spiel und in jedem Training alles gebe. In der Kabine gibt es andere, um das Wort zu ergreifen. Ich führe durch mein Tun.» Die grosse Stärke Birners ist, dass er alles kann. Kein anderer Freiburger Spieler steht länger als er im Boxplay auf dem Eis, nur Julien Sprunger länger im Powerplay. «Ich habe das so gelernt. Bereits als Junior wurde ich oft im Überzahlspiel eingesetzt. Als ich dann aber zu den Profis stiess, gab es Spieler, die hatten schon so lange Powerplay gespielt, dass ich vermehrt im Boxplay zum Zug kam. In den letzten sechs, sieben Jahren hat sich das wieder ausgeglichen.»

Er sei nicht einer von diesen Spektakelmachern auf dem Eis, die in jedem Spiel mit ihren Tricks die Zuschauer begeistern würden. «Das ist nicht mein Stil», sagt der tschechische Internationale, der 2010 mit TPS Turku finnischer und 2016 mit Liberec tschechischer Meister geworden war. «Vielmehr versuche ich, stets alles zu 100 Prozent zu machen. Power-, Boxplay oder was auch immer von mir verlangt wird.»

Keine Entschuldigungen

Heute Abend zu Hause gegen die ZSC Lions wird Birner nach abgesessener Sperre wieder ins Geschehen eingreifen können. Nach zuletzt acht Niederlagen in zehn Meisterschaftsspielen ist es für Gottéron höchste Zeit, wieder auf die Erfolgsspur zurückzukehren. «Zu Saisonbeginn gewannen wir Spiele, die wir eigentlich nicht verdient hätten zu gewinnen. Irgendwie fanden wir damals aber einen Weg, um zu siegen. Jetzt, wenn sich die Niederlagen häufen, verlieren wir Spiele, die wir nicht verdient hätten zu verlieren. So ist Eishockey eben.»

Das Team müsse wieder konstanter werden, um aus dieser Baisse herausfinden. «Es sind bereits 16 Partien gespielt. Die Zeit der Entschuldigungen ist vorbei. Jeder von uns kennt nun das Spielsystem.» Steigerungspotenzial sieht Birner nicht nur beim Team, sondern auch bei sich ganz persönlich. «Arbeiten wir hart, werden wir definitiv mehr Spiele gewinnen als verlieren», da ist er sich sicher.

Sollte Julien Sprunger heute nicht völlig überraschend doch spielen können (siehe Kasten), so wird Birner erstmals in dieser Saison mit Roman Cervenka und neu Matthias Rossi an der Seite gegen die Lions auflaufen. «Natürlich hat die Chemie zwischen Sprunger, Cervenka und mir gestimmt. Aber letztlich ist es mir egal, neben wem ich spiele», hält Birner fest. Wie Sprunger ist auch Rossi ein toller Spieler, wenn auch mit etwas anderen Qualitäten. Wir müssen ganz einfach seine Stärken nutzen.»

Birner würde gerne bleiben

Im Gespräch mit dem Tschechen ist zu merken, dass er definitiv in Freiburg angekommen ist. Letzte Saison als Ersatzausländer erst im Verlauf der Saison verpflichtet, hat sich Birner in der Schweiz bestens eingelebt. «Ich geniesse die Zeit hier sehr, nicht nur als Eishockeyspieler, sondern auch als Familienvater», sagt Birner, der vol­lends auftaut, als er auf seine wenige Monate alte Tochter zu sprechen kommt. «Ich wäre glücklich, wenn ich meine Karriere über diese Saison hinaus bei Gottéron fortsetzen könnte.» Es sei deshalb seine Intention, sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen. Gelingt es Birner, an die bisherigen Leistungen anzuknüpfen, rückt er diesem Ziel einen grossen Schritt näher.

Der heutige Gegner

Die Fakten zu den ZSC Lions

• Die Lions schiessen so oft wie kein anderes National-League-Team auf das Tor. 33,7 Schüsse geben die Zürcher pro Match ab.

• Mit einer Erfolgsquote von 24,7 Prozent weisen die Lions hinter dem SC Bern das zweitbeste Powerplay der Liga auf.

• Auch in der Bully-Statistik liegt nur der Meister vor dem ZSC. Die Zürcher gewinnen 55 Prozent ihrer Anspiele.

• Meistergoalie Lukas Flüeler findet langsam, aber sicher zu alter Stärke zurück und hat sich im teaminternen Duell gegen Niklas Schlegel durchgesetzt.

• Topskorer ist mit 22 Punkten (6 Tore, 16 Assits) Robert Nilsson, der in der Saison 2003/04 einst sieben Spiele für Gottéron gespielt hat.

• Verletzt sind unter anderem Captain Patrick Geering, Severin Blindenbacher und der Amerikaner Drew Shore.

Vorschau

Julien Sprunger mit Kopfverletzung

Bei der Cup-Niederlage vom Sonntag in Langnau hatte Gottéron Ralph Stalder, Lorenz Kienzle, Jim Slater und Julien Sprunger als verletzt gemeldet. Zumindest bei den drei Erstgenannten waren/sind die Blessuren nicht allzu gravierend, und sie wurden gegen die SCL Tigers eher geschont. Während die Verteidiger Stalder und Kienzle gestern normal trainieren konnten und heute im Heimspiel gegen die ZSC Lions einsatzbereit sind, begnügte sich Slater mit dem Gang in den Kraftraum. Der amerikanische Stürmer leidet unter muskulären Problemen im Rippenbereich. Er sei ganz okay, sagte Slater und signalisierte damit, dass auch er unter Schmerzen spielen könnte, falls er denn müsste. Etwas anders sieht die Situation bei Sprunger aus: Der Captain verletzte sich vor Wochenfrist gegen Biel am Kopf, spielte die Partie jedoch zu Ende und lief auch am Freitag in Ambri auf. Das war offensichtlich ein Fehler, und Sprunger wird wohl zumindest heute pausieren. Gravierend sei die Verletzung aber nicht, liess Gottérons Sportdirektor Christian Dubé verlauten.

Wegen der Absenz Sprungers rückt Rossi in die erste Linie mit Cervenka und Birner vor. Mottet stürmt neben Bykow und Marchon. Die weiteren Linien heissen Fritsche/Rivera/Vauclair und Schmutz/Meunier/Neuenschwander.

Der Norweger Holos kommt wie bereits am Sonntag im Cup in der Defensive zum Einsatz, Brust kehrt ins Freiburger Tor zurück.

fs

 

 

Heute spielen

Gottéron – ZSC Lions 19.45 Servette – Biel 19.45 Kloten – EV Zug 19.45 Lausanne – Davos 19.45 Lugano – SC Bern 19.45 SCL Tigers – Ambri 19.45

Tabelle National League

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema