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Eine Saison mit vielen Fragezeichen

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«Es ist Zeit, dass bei den Bulls etwas geht», sagt Trainer Thomas Zwahlen in Hinblick auf die Eishockeysaison 2017/18, die heute für die Sensler mit dem Heimspiel gegen Star Forward (17.30 Uhr) beginnt. «Seit acht Jahren bin ich in Düdingen und wir haben seither immer gegen die gleichen Gegner gespielt, wir sind jede Saison nach St-Imier gefahren, um dort vor 120 Zuschauern zu spielen. Ich freue mich, aus diesem Trott auszubrechen und stattdessen einmal in Thun oder Münsingen zu spielen. Dort hat es erstens viele Zuschauer, und zweitens ist es für uns eine tolle Herausforderung.»

Keine Angewöhnungszeit

Swiss Regio League heisst die neue Herausforderung der Bulls. Je vier 1.-Liga-Mannschaften aus den drei Regionen Zentral-, Ost- und Westschweiz sind letzte Saison in die neu gegründete Spielklasse aufgestiegen und bilden nun quasi die Nationalliga C. Aus der Westschweizer Gruppe haben neben Düdingen auch der HC Sion-Nendaz 4 Vallées, Star Forward Lausanne Morges und Uni Neuenburg den Sprung in die MSL geschafft. Bülach, Chur, Dübendorf, Seewen, Basel, Brandis, Thun und Wiki-Münsingen sind die anderen Teams, mit denen sich die Bulls diese Saison messen. «In der Vorbereitung haben wir gesehen, dass das Niveau sehr viel höher ist», sagt Zwahlen. Bis auf ein, zwei Ausreisser nach oben sei leistungsmässig alles sehr eng beisammen. «In den letzten Jahren wussten wir eigentlich immer, dass wir die Playoffs erreichen, selbst wenn wir uns sehr ungeschickt anstellen. Das ist nun ganz anders. Es geht sofort um sehr viel, wir müssen von Anfang an Gas geben, wenn wir bei den Finalspielen dabei sein wollen.»

«Es braucht noch von allen Geduld»

Ein Platz unter den ersten acht nach den 32 Qualifikationsrunden, das ist die Vorgabe des Trainers für die Premiere in der Swiss Regio League. «Allerdings sind zurzeit elf Spieler verletzt, darunter einige Leistungsträger wie Joël Sassi, Philipp Fontana, Maïc Spicher oder Jonas Braichet», sagt Zwahlen. «Wozu wir tatsächlich fähig sind, kann ich erst sagen, wenn das Kader komplett ist. Bis dahin braucht es noch Geduld von allen, von den Spielern, den Zuschauern, vom Verein und von mir. Wenn alle Spieler fit sind, dann ist ein Playoff-Platz aber möglich.»

Seine Zuversicht schöpft der Coach aus der Tatsache, dass der Verein in der Sommerpause einige interessante Zuzüge tätigen konnte: Mit Yann Langel und Kevin Fleuty haben die Düdingen Bulls zwei starke Spieler von Ligakonkurrent Uni Neuenburg verpflichtet. Der 184 Zentimeter grosse und 85 Kilogramm schwere Langel erzielte in der vergangenen Saison in 40 Spielen 21 Tore und 42 Assists. Damit war er der beste Skorer der Westschweizer 1.-Liga-Gruppe. Auch Kevin Fleuty ist ein fleissiger Punktesammler, in 257 1.-Liga-Spielen hat der Center stolze 311 Skorerpunkte gesammelt.

Auf der Goalieposition ist es Thomas Zwahlen gelungen, mit Fabian Zaugg vom 1.-Ligisten Lyss seinen Wunschspieler zu verpflichten. Der 27-Jährige hatte 2009 mit dem SC Bern den Schweizer Meistertitel bei den Elite-A-Junioren – als Trainer damals an der Bande: Thomas Zwahlen. Mit der Rückkehr des 34-jährigen Sandro Abplanalp von Uni Neuenburg gewinnen die Sensler zudem viel Routine, und die beiden Freiburger Joshua Brügger und Kevin Bucher (Unterseen) sowie Andri Kessler (Arosa) – allesamt 1.-Liga-erprobte Stürmer – bringen jugendlichen Elan ins Team.

Im Gegenzug haben die Bulls neun Abgänge zu verzeichnen, darunter auch Leistungsträger der letzten Jahre wie Jean Ayer, Marco Baeriswyl oder Valentin Catillaz. «Wir haben einige sehr gute 1.-Liga-Spieler verloren, die man nicht einfach eins zu eins ersetzen kann», sagt Thomas Zwahlen. «Die Substanz im Team ist aber vorhanden. Taktisch und körperlich sind wir auf einem guten Level.»

Zusammenarbeit mit Gottéron

Die höhere Spielintensität und die etwas weiteren Reisewege in der neuen Liga bedingen für Thomas Zwahlen, dass «wir mit vier kompetitiven Linien durchspielen können. Aufgrund der zusätzlichen Belastung ist das schlicht ein Muss.» Nicht zuletzt deshalb hofft der Teamchef, dass die engere Zusammenarbeit mit der HC Freiburg-Gottéron AG zum Tragen kommt. Die beiden Vereine wollen insbesondere im Juniorenbereich stärker zusammenspannen. Geplant ist, dass in jedem Spiel der Bulls zwei Junioren des HCFG zum Einsatz kommen.

Dies entspricht durchaus dem Grundgedanken der Swiss Regio League, die sich als nationales Becken versteht, in der Eishockeytalente, die nach der Elitejunioren-Zeit den Sprung in die Nationalliga nicht direkt schaffen, eine zusätzliche Liga zur Entfaltung erhalten. «Die Zusammenarbeit mit Gottéron ist eine Win-Situation für alle», erklärt Josef Baeriswyl, Präsident der Düdingen Bulls. «Gottéron kann jenen Spielern, die aus den Elite A kommen und den Sprung nicht oder noch nicht in die erste Mannschaft geschafft haben, eine Möglichkeit bieten, sich in der Region zu entwickeln. Die Jungen ihrerseits können bei uns erste Erfahrungen im Erwachseneneishockey sammeln und die Bulls später als Sprungbrett für eine höhere Liga nutzen. Und wir profitieren von den sehr gut ausgebildeten und motivierten Jungen, die unser Team ergänzen.»

Eine Zusammenarbeit mit Gottéron haben die Bulls bereits in den vergangenen Jahren gepflegt, funktioniert hat sie allerdings nicht immer so wie erhofft. Klappt es dieses Jahr besser? «Die Zusammenarbeit steht und fällt mit den Leuten, die darin involviert sind», sagt Bulls-Trainer Zwahlen. «Kari Martikainen (Trainer Elite A Gottéron, Red.) und Gerd Zehnhäusern (Ausbildungschef) stehen hinter unserer Kooperation, insofern bin ich überzeugt, dass es gut klappen wird.»

Rega-Landeplatz und Live-Übertragung

Neben der Zusammenarbeit mit Gottéron hat sich Düdingen auf diese Saison hin auch in anderen Bereichen professionalisiert. So gehören neu zwei Personen zum Staff der Bulls, die sich vor, während und nach den Spielen um die optimale Verpflegung der Spieler kümmern. «Die Intensivität der Matches nimmt zu. Der richtigen Ernährung und der Regeneration der Spieler kommt daher noch eine weitaus grössere Wichtigkeit zuteil», sagt Thomas Zwahlen.

Neue Herausforderungen haben die Sensler in der Swiss Regio League nicht nur im sportlichen Bereich zu bewältigen, sondern auch im administrativen und organisatorischen. Die Teilnahme an der neu geschaffenen Liga ist an zahlreiche Auflagen im Bereich Ordnung, Sicherheit und Infrastruktur gebunden. In Zusammenarbeit mit einem ausgebildeten Sicherheitsverantwortlichen musste der Verein ein Sicherheitskonzept ausarbeiten, in dem unter anderem die Zusammenarbeit mit der Ambulanz geregelt ist, die Zufahrt für den Krankenwagen und der Landeplatz für den Rega-Hubschrauber definiert sind. In jedem Heimspiel muss künftig zwingend ein Platzarzt oder ein Sanitäter anwesend sein.

Auch in der Eishalle SenseSee musste der Verein einige Anpassungen vornehmen. So musste er um das ganze Spielfeld herum Sicherheitsglas hochziehen und auf dem Mittelkreis der Eisfläche und an den Banden Flächen freimachen, auf denen der Sponsor der neuen Liga sein Logo präsentieren kann. «Jeder Verein in der Swiss Regio League muss die Live-Übertragung seiner Heimspiele sicherstellen, damit diese künftig im TV übertragen werden können», sagt Martin Jeckelmann, stellvertretender TK-Chef der Bulls. «Wir hatten Glück, dass Rega Sense unsere Spiele bereits im letzten Jahr übertragen hat, so mussten wir diesbezüglich keine Anpassungen vornehmen. Andere Vereine sind wegen dieser Vorgabe der Liga aber arg ins Schwitzen gekommen.»

Wer in der Swiss Regio League mittun will, muss zudem eine Nachwuchsarbeit vorweisen können. Dank der Zusammenarbeit mit Gottéron können die Bulls die Vorgabe betreffend Nachwuchsteams erfüllen.

Saison 2017/18

Das Kader der Düdingen Bulls

Torhüter: Fabian Zaugg (Jg. 89/neu, Lyss), Damian Guggisberg (97), Andreas Brülisauer.

Verteidiger: Jannick Bertschy (91), Lars Blanchard (96), Ludovic Hayoz (91), Sandro Nussbaumer (95), Damian Roggo (90), Sandro Thom (96), Michel Zwahlen (87, Captain).

Stürmer: Sandro Abplanalp (83/neu, Uni NE), Jonas Braichet (91), Joshua Brügger (95/neu, Unterseen), Kevin Bucher (94/neu, Unterseen), Benjamin Bussard (96), Yannic Chassot (96), Mathieu Dousse (90), Kevin Fleuty (89/neu, Uni NE), Philipp Fontana (82), Andri Kessler (94/neu, Arosa), Luca Knutti (95), Yann Langel (90/neu, Uni NE), Simon Perdrizat (94), Kilian Roggo (91), Joël Sassi (86), Maïc Spicher (92).

Trainer: Thomas Zwahlen. Assistenztrainer: Max Dreier.

Abgänge (9): Yannic Aeby, Jean Ayer, Marco Baeriswyl, Bryan Braaker, Valentin Catillaz, Marc Hayoz, René Overney, Sébastien Progin, Jeremy Sturny.

Modus

Ein direkter Absteiger, aber kein Aufsteiger

Am Wochenende feiert die neu gegründete Swiss Regio League Premiere – gespielt werden insgesamt 32 Qualifikationsrunden sowie die Playoffs (ab 17. Februar 2018) mit Viertel-, Halbfinal und Final (jeweils best of five). Die Qualifikationsspiele sind aufgeteilt in 22 Runden, in denen jedes Team zweimal gegen alle anderen antritt.

Weitere zehn regionale Qualifikationsrunden, in denen jedes Team ebenfalls in Hin- und Rückspiel gegen die anderen fünf Vereins aus der jeweiligen Regionalgruppe bestreitet, werden unter der Woche ausgetragen. Aufgrund der geografischen Nähe können so längere Transportwege unter der Woche vermieden werden, was den Spielern die Möglichkeit geben soll, ihre berufliche Tätigkeit und den Sport besser zu vereinen. «Der Reiseaufwand ist nur unwesentlich grösser als letztes Jahr», sagt Martin Jeckelmann, stellvertretender TK-Chef der Düdingen Bulls.

Kritik am Modus

Weniger erfreut ist er allerdings ob der Regelung, dass Ende Saison das letztplatzierte Team direkt absteigt, während an der Tabellenspitze bis 2020/21 kein Aufstieg in die NLB möglich ist. «Wenn man die Liga nach oben zumacht, hätte man dies auch gegen unten tun sollen. Den Aufwand und die finanziellen Aufwendungen, die man als Club für die neue Liga tätigen musste, sind enorm. Wenn man all das auf sich nehmen musste, um bloss ein Jahr in der Swiss Regio spielen zu können, dann ist das ganz bitter», kritisiert Jeckelmann.ms

Einteilung der Regionalgruppen. Gruppe I: EHC Bülach, EHC Chur Capricorns, EHC Dübendorf, EHC Seewen, EHC Basel KLH, EHC Brandis

Gruppe II: EHC Thun, EHC Wiki-Münsingen, HC Düdingen Bulls, HC Sion-Nendaz 4 Vallées, Star Forward, HC Uni Neuenburg.

Swiss Regio League. Die Spiele der 1. Runde (alle heute Samstag): Brandis – Chur Capricorns 16.45. Sion-Nendaz 4 Vallées – Dübendorf 17.30. Düdingen Bulls – Star Forward Lausanne Morges 17.30 (Eisbahn SenseSee). Bülach – Thun 17.45. Basel – Wiki-Münsingen 20.15. Bemerkung; Die heutige Partie zwischen dem suspendierten Uni Neuenburg und Seewen ist offiziell abgesagt.

Aufreger

Uni Neuenburg bleibt suspendiert

Vier Tage vor dem Meisterschaftsstart hat der Verband den HC Uni Neuenburg von der neu geschaffenen Swiss Regio League suspendiert. Die Neuenburger hätten die für die Teilnahme gestellten Auflagen nicht erfüllt. Das Nachwuchs- und Amateurkomitee (NAC) Swiss Ice Hockey hat bis am Dienstag Zeit, die Unterlagen erneut zu prüfen und sich zum weiteren Verfahrensablauf zu äussern. Bis das Ergebnis dieser Prüfung vorliegt, bleibt Uni NE gemäss Beschluss des NAC vom 8. September 2017 suspendiert.

Sollte Uni NE die Spielberechtigung verwehrt bleiben, wird die Meisterschaft der Swiss Regio League nur mit elf Teams ausgetragen.

ms

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