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Tinguely-Skulptur – nie mehr Schützenmatte?

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Eine ambulante Behandlung vor Ort ist nicht möglich: Diese Diagnose stellten Stadtingenieur Fabien Noël und seine Mitarbeiter, nachdem am Sonntag in der Früh festgestellt worden war, dass das Wasserspiel von Jean-Tinguely auf der Schützenmatte schief steht (die FN berichteten). «Wir haben die Skulptur vom Eis befreit und gesehen, dass Schweissnähte gerissen sind», erklärte er gestern an einer Medienkonferenz auf der Schützenmatte.

So fuhr gestern ein Kranwagen vor, um das Werk in die Schlosserei Neiglen zu transportieren. Dort werden Mitarbeiter der Stadt, die mit der Skulptur betraut sind, die notwendigen Reparaturarbeiten vornehmen. Falls nötig, erhalten sie Unterstützung von einem Freund Tinguelys in Basel.

Die Schwierigkeit bei der Instandsetzung des Wasserspiels besteht gemäss einem Stadtangestellten darin, es so wieder zum Laufen zu bringen, dass es reibungslos funktioniert. Denn es existieren keine Pläne der Skulptur, die Elemente sind krumm, und wie bei jedem Kunstwerk darf man nichts verändern. Die eigentlichen Reparaturarbeiten sollten sich aber nicht als allzu schwierig herausstellen, meinte Noël. Abgesehen von den Schweissnähten und einem kleinen Element, das sich gelöst habe, gebe es keine Schäden.

Schützenmatte ade?

Noël rechnet damit, dass die Skulptur bis Ostern wieder heil ist. Ob das Werk danach wieder auf die Schützenmatte zurückkehrt, ist fraglich. Denn noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten für das darunterliegende Verbindungsparking beginnen. Dabei würden Kanalisationsarbeiten auf der Schützenmatte den Brunnen unzugänglich machen und könnten zudem das Werk beschädigen. Das Baugesuch solle Anfang Juni eingereicht werden, bestätigte Stadtarchitektin Nicole Surchat auf Anfrage. «Wir diskutieren darum, ob die Skulptur mit Motor, aber ohne Wasser zwischenzeitlich vor dem Tinguely-Museum installiert werden kann.» Später soll der Brunnen auf dem neu gestalteten Bahnhofplatz seine definitive Heimat finden.

Geschichte

Der Brunnen sollte Wind und Wetter ausgesetzt sein

Seit seiner Einweihung im Juni 1984 ist der Tinguely-Brunnen auf der Schützenmatte nicht mehr aus dem Freiburger Stadtbild wegzudenken. Der Freiburger Künstler Jean Tinguely hat die Maschinen­skulptur in Erinnerung an seinen Freund, den Formel-1-Piloten Jo Siffert, geschaffen. Es ist das dritte Wasserspiel, das Jean Tinguely nach dem Fasnachtsbrunnen in Basel (1977) und dem Strawinskybrunnen in Paris (1983) auf einem öffentlichen Platz erbaut hat. 1972 hatte der Skulpteur der Stadt bereits einen Vorschlag gemacht; er erhielt erst zehn Jahre später grünes Licht, konnte dafür den Platz auswählen. Im Zentrum eines grossen Steinbassins wird diese Skulptur aus Rädern, metallenen Elementen und flexiblen Schläuchen zusammengesetzt. Sie wird durch einen Motor angetrieben und spritzt fröhlich Wasser in alle Richtungen. Das Spektakel variiert je nach Saison unter dem Einfluss von Sonne, Wolken oder Frost. Darum entspricht es auch dem Willen des Künstlers, dass das Wasserspiel im Winter nicht demontiert wird – was die aktuellen Schäden verhindert hätte. «Jean Tinguely wollte sogar, dass der Motor auch bei Eis weiterläuft. Diesen Gefallen konnten wir ihm aber nicht tun», erklärte Stadtingenieur Fabien Noël. «Das wäre technisch nicht machbar gewesen.»

rsa

 

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