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Kunsthalle Fri Art erforscht den Schrei

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Schrei ist nicht gleich Schrei. Schreie sind lang oder kurz, schrill oder heiser, kraftvoll oder atemlos. Sie sind Ausdruck von Wut, Entsetzen oder Freude. Und sie sind etwas sehr Persönliches, wie Balthazar Lovay, Direktor der Kunsthalle Fri Art, festgestellt hat. Für das Projekt «Screamscape» liess er während eines Jahres an verschiedenen Orten im Kanton Freiburg und in der übrigen Schweiz Schreie sammeln. «Als wir auf der Strasse Leute angesprochen und um einen Schrei gebeten haben, haben wir gemerkt, wie intim Schreien ist. Normalerweise kommt ein Schrei direkt aus dem Herzen. Ihn künstlich zu erzeugen, fällt nicht leicht.»

Ernsthaft und witzig

Aus der Schreisammlung ist die Onlinedatenbank «Swiss Scream Bank» mit 436 Schreien von Männern, Frauen und Gruppen geworden. Sie ist das Herzstück von «Screamscape», einer Themenwoche rund um den Schrei, die vom 30. Mai bis zum 6. Juni im Fri Art stattfindet. Die Kunsthalle wird dann zum «internationalen Forschungsinstitut des Schreis» und will sich dem Schrei auf verschiedene Arten annähern: in Konzerten, Vorträgen, Performances, Installationen, Ausstellungen und Workshops; wissenschaftlich und künstlerisch, ernsthaft und humoristisch. An die 60 Künstler, Wissenschaftler, Radioleute, Designer, Philosophen und gar buddhistische Mönche sind beteiligt. «Wir präsentieren den Schrei als interessantes Forschungsthema», so Balthazar Lovay, «zeigen aber auch seine absurden Seiten.»

Entstanden ist das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Westschweizer Künstler und Wissenschaftler Thibault Walter. Der 37-jährige Religionswissenschaftler, Musiker und Tonkünstler hat sich bereits früher mit den Themen Lärm und Stille befasst und hat nun für das Fri Art die «Screamscape»-Woche kuratiert.

Menschen und Frösche

Während der ganzen Woche sind auf beiden Etagen der Kunsthalle interaktive Installationen, Klangwerke und Videos zu entdecken. Dazu kommt ein dichtes Veranstaltungsprogramm am 30. Mai sowie am 4., 5. und 6. Juni. Am 30. Mai nimmt das Fri Art die Freiburger Museumsnacht zum Anlass, um die Woche des Schreis zu lancieren. Vertreten sind dabei etwa der Freiburger Chorleiter und Komponist Thierry Dagon, der amerikanische Noise-Meister Dominick Fernow alias Prurient oder der Grand Choeur Noise aus Genf. Am 4. Juni stehen mehrere Konzerte und Vorträge auf dem Programm. Historische und soziologische Aspekte kommen zur Sprache; es gibt aber auch Witziges und Überraschendes, etwa, wenn der Linguist und Kunsthistoriker Marc Décimo frei nach Jean-Pierre Brisset aufzeigt, warum der Mensch vom Frosch abstammt. Viele musikalische und klangliche Entdeckungen stehen am 5. und 6. Juni auf dem Programm. Mit der «Scream Queen» Junko Hiroshige und dem Noise-Star Keiji Haino sind zwei Künstler aus Japan zu Gast. Der Freiburger Kinderchor Les Marmousets bringt ein eigens für den Anlass komponiertes Stück zur Aufführung, während buddhistische Mönche als ruhiger Gegenpol zu einer Einführung in die Meditation einladen.

 Parallel zu den einzelnen Veranstaltungen arbeiten Kunstschaffende während der ganzen Woche an ihren Projekten. So will der Freiburger Designer Jérôme Berbier mit den Schreien aus der «Swiss Scream Bank» eine mundgeblasene Glas-Lunge zum Zerspringen bringen. «Die Herausforderung ist, den richtigen Schrei in der richtigen Frequenz zu finden», so Berbier. Ob der passende Schrei dabei ist, wird sich erst im Verlauf der Woche herausstellen.

Programm

Auftakt während der Museumsnacht

«Screamscape» läuft vom Sa., 30. Mai, bis zum Sa., 6. Juni. Auftakt ist während der Freiburger Nacht der Museen am 30. Mai (18 bis 24 Uhr). Die weiteren Veranstaltungen finden statt am Do., 4. Juni, und Fr., 5. Juni, jeweils 13 bis 22 Uhr sowie am Sa., 6. Juni, 12 bis 22 Uhr. Der Ausstellungsteil ist bis zum 26. Juli zu sehen: Mi. und Fr. 12 bis 18 Uhr, Do. 12 bis 22 Uhr, Sa. und So. 13 bis 18 Uhr.cs

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