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Einweihung einer Fabrik der Superlative

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mit einem kräftigen Schnitt eröffneten gestern Vertreter des belgischen Biopharma-Riesen UCB Farchim und der Freiburger Kantonsregierung die neue Fabrik des Unternehmens in Bulle. Das neue Gebäude am Standort des Unternehmens wird nach 30 Monaten Bauzeit in Betrieb genommen. Die Firma investierte 300 Millionen Franken in den Hightech-Komplex–der grösste seiner Art in Europa. 120 Stellen wurden und werden noch geschaffen.

Die Fabrik sei das Ergebnis des grundlegenden strategischen Wandels, den das Unternehmen durchmache, sagte der scheidende Konzernchef Roch Doliveux. Früher ein pharmazeutischer Gemischtwarenladen, sei die Firma gewillt, sich auf Biomedizin und die Behandlung besonders schwerer und chronischer Krankheiten zu konzentrieren, betonte Doliveux. Dafür brauche man individualisierte Medikamente und aufwendige Produktionsverfahren.

Leuchtturmprodukt Cimzia

In der Fabrik wird mithilfe von E.-coli-Bakterien–deren natürliches Habitat der untere Darmtrakt warmblütiger Tiere ist–in grossen Mengen ein Medikament namens Cimzia hergestellt. Dieses gilt laut UCB-Verwaltungsratspräsident Michele Antonelli als Leuchtturmprodukt der Firma. Mit ihm kann man Krankheiten wie Morbus Crohn und Formen der rheumatoiden Polyarthritis behandeln. Zurzeit läuft das Verfahren der Zertifizierung der Produktionsanlage durch die Behörden. Im Jahr 2016 sollen die ersten Cimzia-Pakete das Werk verlassen.

Cimzia wird zurzeit im Wallis bei Lonza produziert und in 50 Ländern eingesetzt. «Mit dem neuen Produktionszentrum können wir den Bedarf tausender Patienten decken, um ihnen trotz ihrer chronischen Krankheit ein möglichst normales Leben zu ermöglichen», sagte Jean-Christophe Tellier, der zukünftige Konzernchef und Nachfolger von Doliveux. Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatz von 1,8 Milliarden Franken mit diesem Mittel.

Für den international tätigen Konzern sei die Schweiz von Beginn an die erste Wahl gewesen, sagte Doliveux weiter. «Die Schweiz hat das passende Know-how für unsere Arbeit.» Und in der Region Greyerz habe man ein traditionelles Verständnis für Qualität: «Denn der Käse ist nichts anderes als eine Anwendung von Biotechnologie. Bakterien wandeln Milch in Käse um.» Zudem sei Stabilität für das Unternehmen zentral, denn es dauere nicht selten 20 Jahre von der Entdeckung bis zur Verbreitung eines Medikaments.

Entspricht der Strategie

Staatsratspräsident Beat Vonlanthen sagte, dass es eine Ehre und ein Vergnügen sei, an der Einweihung teilzunehmen. Es sei der Firma hoch anzurechnen, dass sie Bulle anderen möglichen Standorten in Belgien, England oder Asien vorgezogen habe. Er habe Abbildungen der Fabrik für Präsentationen der staatsrätlichen Wirtschaftsstrategie «Hightech in the Green» eingesetzt. Und er versprach, dass der Staats- rat das Unternehmen weiterhin unterstützen werde: «Wir werden alles versuchen, die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft gut zu halten und zu verbessern.»

Bisher stellte UCB Farchim in Bulle nur Chemikalien und klassische Medikamente her. Die Firma beschloss den Bau der Anlage 2011. Im Mai 2012 begannen die Arbeiten mit der Grundsteinlegung. Ende 2012 war die Aufrichte. Ende November 2013 unterbrach eine Explosion die Arbeiten; ursprünglich war der Start der kommerziellen Produktion auf Anfang 2015 geplant. Gestern wurde der 20 000 Quadratmeter grosse Bau eingeweiht.

Boomregion: Der Kantonssüden wächst

S eit einigen Jahren wächst nicht nur die Bevölkerung in den südlichen Bezirken des Kantons, auch das Wachstum der Wirtschaft ist offensichtlich. Ei- nige Unternehmen bauen ihre Standorte aus, andere ziehen neu zu. Gemäss der kantonalen Wirtschaftsförderung stehen die vier Unternehmen UCB Farchim, Liebherr Maschinen, Nespresso und Pharmafocus stellvertretend für diese Entwicklung. Dabei fliessen nicht nur hunderte von Millionen Franken an Investitionen in die verschiedenen Projekte, auch sind diese mit dem Aufbau von mehreren hundert vornehmlich hochqualifizierten Stellen verbunden. Diese Entwicklung entspricht auch der Wirtschaftspolitik der Kantonsregierung.

Bis Herbst 2015 will die Firma Liebherr Maschinen ihren Standort in Bulle ausbauen. Für gegen 200 Millionen Franken sollen eine neue Halle für Produktionsanlagen und ein Logistikzentrum entstehen. Die Zahl der geschaffenen Stellen ist noch unbekannt, doch ist die Rede von mehreren hundert neuen Angestellten. Die Schweizer Tochter des deutschen Unternehmens vergrössert ihre Betriebsfläche auf einen Schlag um rund einen Viertel.

Die Ansiedlung des Baselbieter Unternehmens Pharmafocus auf dem Areal der früheren Tetra-Pak in Romont gilt als der grosse «Fang» der Wirtschaftsförderung des letzten Jahres. Der Medikamentengrosshändler hat seinen Hauptsitz in Romont eingerichtet. Fünf Millionen Franken will er in Romont investieren, 200 Arbeitsplätze werden geschaffen. Wie Firmengründer Andreas Tschan auf Anfrage sagt, sei der Umzug erfolgreich vonstattengegangen, das Verteilzentrum sei operativ und werde weiter hinaufgefahren. Zwar wäre ihm ein Standort lieber gewesen, der näher an der Autobahn liegt, doch den Entscheid, nach Romont zu gehen, habe er unter dem Strich nicht bereut.

Der dritte und bedeutendste Industrie-Riese im Süden des Kantons ist Nespresso . Der Kaffeekapsel-Multi legte den Grundstein für den Komplex in Romont im Frühling 2013. Die Fabrik soll ab Frühling 2015 Kaffeekapseln produzieren. Auch dieses Bauprojekt ist auf 300 bis 500 Millionen Franken Investitionskosten ausgelegt. Es wird nach Orbe und Avenches die dritte Kapselfabrik des Unternehmens. In einer ersten Phase sollen 400 Angestellte in Romont arbeiten, im Endaus bau bis zu 800 Mitarbeiter. fca

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