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«Absichtlich kentern macht Spass»

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Auf der Wiese beim Hafen des Segelclubs Murten liegen am Donnerstagmorgen kurz nach neun Uhr zahlreiche Planen. 23 Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren aus dem Kanton Freiburg und den angrenzenden Regionen der Kantone Waadt und Bern machen ihre Segelboote bereit, um zu einer weiteren Tour auf dem Murtensee aufzubrechen. Seit Montag sind sie im Segellager des Segelclubs Murten. «Unser Lager findet schon seit vielen Jahren statt», erklärt Christa Züger, Juniorenleiterin des Segelclubs. Es gebe sicher schon Familien, in denen zwei Generationen am Lager teilgenommen hätten.

Das Lager erlebte in dieser Zeit wechselvolle Phasen. «Zeitweise hatten wir nur vier Teilnehmer, nun sind es 23», erzählt Züger. Die Gründe für die Schwankungen seien schwer zu eruieren. Sicher habe der Segelsport in der Schweiz einen Aufschub erlebt, als die Alinghi 2003 als erstes Schweizer Team den renommierten America’s Cup gewann.

Tagestouren und Übungen

Die Kinder versuchen hartnäckig, die Segelplanen mit Schnüren am Gestänge des Segels festzubinden. «Du musst das Segel so festbinden, dann füllt es sich besser mit Wind», erklärt ein Junge mit altkluger Miene einem gleichaltrigen Mädchen. Rund eine Stunde dauert es, bis die ersten Kinder ihre Boote ins Wasser ziehen können. Während die Kleinsten ihre ersten Segelerfahrungen mit den einfachsten Booten machen, segeln die grösseren Kinder teilweise bereits Regatten, eine Art Wettrennen für Segelboote.

Lassen es die Windverhältnisse zu, segelt die Gruppe nach Praz oder zum Grengspitz, um dort zu bräteln. Zwischendurch gibt es immer wieder Spiele und Übungen, wie etwa einen Regattenstart. Das Tempo ist an diesem Morgen gemächlich. «Strafft eure Segel etwas, dann geht es besser», ruft Leiter Oliver Fahrni vom Motorboot aus zwei Kindern in einem Boot zu. Ansonsten segeln die Teilnehmer relativ selbstständig. Offensichtlich haben sie in dieser Woche viel gelernt.

Wind kann überfordern

 Sicherheit wird im Lager grossgeschrieben. «Schwimmwesten sind Pflicht», erklärt Fahrni. Die Leiter begleiten die jungen Segler in Motorbooten. Jede Gruppe hat ein Begleitboot. Es gilt, vor allem die Anfänger gut im Blick zu haben. Zur Sicherheit gehört aber auch, das Wetter gut zu beobachten. «Es darf nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel Wind haben», erklärt Christa Züger. Gerade wenn vom Jura her plötzlich der böige Joran-Wind aufkommt, können unerfahren Segler schnell an Grenzen stossen. «Es kann passieren, dass sie Segel und Ruder falsch halten und sich dann mit dem Boot plötzlich um sich selber drehen», erzählt Fahrni. Speziell geübt wird im Lager das Kentern. Eine Teilnehmerin führt es auf Wunsch ihres Leiters vor: Ein Schritt auf den Bootsrand, schon liegt das Boot auf der Seite, und die Teilnehmerin schwimmt im Wasser. «Die Kinder sollen lernen, dass im Ernstfall nicht viel passieren kann, selbst wenn sie unter das Boot geraten», so Fahrni.

Mit Booten ins Hallenbad

Für die Teilnehmer ist das freiwillige Kentern ein Höhepunkt des gemeinsamen Segelns. «Im Auffahrtslager gingen wir mit den Booten ins Hallenbad, um das Kentern zu üben. Das machte Spass», erzählt die zwölfjährige Kim aus Faoug begeistert. Sie ist bereits zum fünften Mal im Murtner Segellager dabei. «Mir gefallen die gemeinsamen Ausflüge, wenn wir am Morgen in Murten starten und am Mittag irgendwo essen.» Im Gegensatz zu ihrer Schwester will sie aber keine Regatten bestreiten. «Es soll ein Hobby bleiben.»

«Ich glaube, den Kindern macht es auch darum so viel Freude, weil wir als junge Leiter selber noch für Unsinn zu haben sind», sagt Oliver Fahrni. Trotzdem muss er als ältester Leiter manchmal ein Machtwort sprechen, um die Sicherheit zu gewährleisten und den Zeitplan einzuhalten. «Schliesslich wollen wir irgendwann auch einmal am Brätelplatz ankommen.»

Zur Definition

Eigene Bootsklasse für Jugendliche

Die meisten der 23 Teilnehmer segeln im Lager mit sogenannten Optimisten-Booten, der Einsteiger-Bootsklasse für Kinder und Jugendliche. Trotz ihrer einfachen Handhabung lässt sich mit ihnen laut Lagerleiter Oliver Fahrni die grundlegende Technik gut einüben. Durch ihre leichte Konstruktionsweise liegt die Altersgrenze für die Boote bei 15 Jahren. Anschliessend stehen den Jugendlichen verschiedene Bootsklassen offen, so etwa die Laserboote, die auch an Olympischen Spielen zum Einsatz kommen, oder Zweimann-Boote.sos

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