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Eine Botschaft – aber zwei Empfehlungen

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Zweimal Ja, einmal Nein. So lautet die offizielle Stellungnahme der drei Fusionsgemeinden St. Silvester, Giffers und Tentlingen zur Fusionsabstimmung vom 14. Juni. Was die Bürgerinnen und Bürger am letzten Informationsabend überraschend zur Kenntnis nehmen mussten, steht in der aktuellen Botschaft zur Abstimmung nun schwarz auf weiss: Die Gemeinderäte von Giffers und St. Silvester empfehlen, die Fusion zu unterstützen, während der Gemeinderat von Tentlingen sich dagegen ausspricht. Die Gründe für Tentlingens Position blieben im Dunkeln, bis eine Bürgerin an der letzten Gemeindeversammlung nachhakte (FN vom 27. April). Gemeinderat Gerhard Liechtis Stellungnahme ist heute dieselbe wie damals. «Weil in Tentlingen die Steuern stark ansteigen, hätten die Fusionspartner uns entgegenkommen müssen», sagt er. Zum Beispiel mit dem Namen Tentlingen statt Giffers der fusionierten Gemeinde oder mit dem Sitz der Verwaltung in Tentlingen. Er als Finanzchef hätte etwas Stichhaltiges gebraucht, womit er den Steueranstieg hätte rechtfertigen können, sagt Liechti.

Verwaltung aufgeteilt

In der Abstimmungsbotschaft steht, dass die neue Gemeinde keine zentrale Verwaltung haben wird: «Es wird zwei Verwaltungsschwerpunkte geben. Einerseits die Gemeindeschreiberei und das Finanzwesen in Giffers, andererseits das Bauwesen, die Wasserversorgung und die technischen Dienste in Tentlingen. Zusätzlich wird in St. Silvester zugunsten der Bürgerinnen und Bürger ein Schalterdienst angeboten», so der Wortlaut der Botschaft. «Das war uns zu wenig», sagt Gerhard Liechti.

Die Mehrheit des Tentlinger Gemeinderates habe sich für ein Nein zur Fusion entschieden mit der Begründung, dass das Paket nicht stimme, erklärt Gemeindepräsidentin Antje Burri. Diese Haltung vertrete sie nun gemäss Kollegialitätsprinzip auch, sagt Burri, die auch Teil des neunköpfigen Lenkungsausschusses der Dreierfusion ist. Sie betont, dass das Klima und die Zusammenarbeit im Lenkungsausschuss–dem auch die anderen Gemeindepräsidenten angehören–sehr gut sei.

«Ein ausgewogenes Paket»

Anders als Gerhard Liechti sehen es die Gemeindepräsidenten von Giffers und St. Silvester: «Ich bin überzeugt, dass wir ein gutes und ausgewogenes Paket geschnürt haben», sagt der Giffersner Ammann Othmar Neuhaus zur Fusionsvereinbarung. Nicht nur der Sitz der Gemeinden, sondern auch andere Bereiche wie der Gemeinderat, der aus je drei Personen der bisherigen Gemeinden bestehen soll, sei untereinander aufgeteilt worden. «Wir sind Tentlingen entgegengekommen», sagt Alexander Kolly, Syndic von St. Silvester. Auch seine Gemeinde habe Kompromisse eingehen müssen–zum Beispiel bei der Verwaltung, die auf den Schalterdienst reduziert werde.

Einen grossen Unterschied gibt es beim Steuerfuss. Während in Tentlingen die Steuern bei einer Fusion um 9,8 Rappen steigen würden, lägen sie in St. Silvester bei einem Zusammenschluss um 16,1 Rappen tiefer. In Giffers blieben sie gleich hoch: bei 85,9 Rappen pro Franken Kantonssteuer.

Fragen aufgeworfen

Dass Tentlingen die Vereinbarung zwar unterschrieben habe, der Gemeinderat die Fusion aber nicht unterstütze, habe in St. Silvester einige Fragen aufgeworfen, sagt Alexander Kolly. «Die Bürger von St. Silvester haben dies an der Informationsveranstaltung überrascht zur Kenntnis genommen.» Davon beeinflussen lassen würden sie sich aber nicht, sagt Kolly. Die ablehnende Haltung des Tentlinger Gemeinderats habe auch in Giffers zu reden gegeben, sagt Othmar Neuhaus. Er sei jedoch nur mit wenig Reaktionen konfrontiert worden.

«Eine starke Gemeinde»

Am Dienstag findet nun der letzte Infoabend vor der Abstimmung statt, an dem die Bürger Fragen stellen können. Mit dabei sein wird auch der Sensler Oberamtmann Nicolas Bürgisser, der den Fusionsplan für den Sensebezirk ausgearbeitet hatte. Er hofft, dass die Fusion gelingt. «Es entstünde ein sinnvolles Gebilde mit einer starken Gemeinde und einer starken Verwaltung», sagt er. Mit Giffers und Tentlingen seien zwei Gemeinden dabei, die heute schon alles gemeinsam hätten–ausser den Gemeinderat.

Sporthalle,Giffers. Di., 26. Mai, 20 Uhr.

 

Botschaft: Kanton spricht 783 200 Franken

K ommt es zur Fusion zwischen Tentlingen, St. Silvester und Giffers, entsteht im Senseoberland ab dem 1. Januar 2017 eine neue Gemeinde mit rund 3700 Einwohnern. Diese soll gemäss Fusionsvereinbarung den Namen Giffers tragen, dies der zentralen Lage und der wirtschaftlichen Bedeutung der heutigen Gemeinde Giffers wegen, wie es in der Abstimmungsbotschaft heisst. Die Finanzhilfe, die der Kanton der neuen Gemeinde zusprechen würde, beträgt 783 200 Franken (die FN berichteten).

Keine Kündigungen

In der aktuellen Abstimmungsbotschaft sind weitere Auswirkungen einer Fusion aufgeführt: Die Mitarbeiter der drei Gemeinden würden in der neuen Gemeinde weiterbeschäftigt. Die Unterstützung der Vereine würde im bisherigen Rahmen beibehalten und auch bei der Nutzung der Infrastruktur gäbe es für die Vereine keine Änderungen. Anlagen wie Sportinfrastruktur oder Schiessstände würden im bisherigen Rahmen von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. «Die Vereine können nach wie vor ihren Vereinsnamen und ihre Vereinsfahnen beibehalten, da sich an den Namen der Ortschaften und der Ortswappen (Tentlingen, St. Silvester) nichts ändert», heisst es weiter. Auch die Friedhöfe, die Schulstandorte, die Postleitzahlen, die Dorfnamen und die Kehrichtsammelstellen würden beibehalten, und die Schneeräumung werde wie bisher durchgeführt. Das Wappen der neuen Gemeinde setzt sich aus Elementen der drei bisherigen Gemeinden zusammen. ak

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