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Performancewelten am Schiffenensee

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An diesem heissen Samstagnachmittag wissen die Badenden am Bonn-Beach in Düdingen nicht so recht, wie ihnen geschieht. Ehe sie sich versehen, sind sie Teil einer Performance von Ida Grimsgaard und Björn Neukom. Die beiden blasen Gummiflamingos auf, die dann gemächlich den Weg in den Schiffenensee finden und mit den beiden Künstlern davonschwimmen. Kaum ist der Applaus der Festivalbesucher verstummt, schreitet eine phantomartige, in reflektierende Thermo-Überlebensdecken gehüllte Figur die Treppen zum Badestrand am Schiffenensee hinunter. Der Spanier Victor Colmenero Mir will mit seiner long duration Performance den beschwerlichen Weg der entwurzelten Menschen der Migrationskrise zeigen. Er schreitet vorbei an eben diesen Menschen aus dem Asylzentrum in Düdingen, die am Bonn-Beach am Schatten sitzen.

 

 Das Kulturlokal Bad Bonn ist das Zentrum der ersten Ausgabe des Festivals «Perform Perform». Dort halten die Französinnen Clélia Barbut und Charlotte Hubert am späten Samstagnachmittag einen Vortrag über Aquagymologie, die Wissenschaft der Aquagymnastik. Sie lesen in Badekleidern, die Schwimmbrille auf dem Kopf, das Blatt auf ein Schwimmbrett gelegt. Die Zuhörer erfahren viel; von der historischen Komponente der Wassergymnastik mit ihren Wegbereitern, der Entstehung des Schwimmbades, über die verschiedenen Farbtöne des Blau bis hin zu den Geschlechterrollen in der Aquagymnastik. Während dort die Teilnehmerinnen vorwiegend Frauen sind – das haben die Künstlerinnen in Umfragen herausgefunden–sind die Rettungsschwimmer meist Männer. Damit schafft es sogar ein Bild von David Hasselhoff alias Mitch Buchannon von Baywatch auf die Leinwand im Bonn. Mit diesen aktuellen und historischen Referenzen nehmen Clélia Barbus und Charlotte Huber in ihrer Aquagymologie die akademischen Codes der Wissensgenerierung auf die Schippe. Ihre Präsentation endet mit einer Premiere: Zum ersten Mal folgt auf die Theorie die praktische Übung im Wasser. Es geht an den See, wo sich die Festivalgäste und die Künstlerinnen unter professioneller Anleitung zu Popmusik in Wassergymnastik üben.

16 Schweizer sowie internationale Künstler haben am zweitägigen Festival zehn Performances vorgestellt. Ziel der fünf Organisatorinnen Léa Marie d’Avi-gneau, Manuela Luterbacher, Olivia Jaques, Elsa Piller und Nathalie Stirni-mann war es unter anderem, verschiedene Facetten der Performancekunst zuzeigen–was ihnen mit diesem Programmgelungen ist. Sie haben junge und etablierte Künstler, aber auch französisch- und deutschsprachige miteinander vernetzt. Entsprechend zufrieden sind sie mit dem Verlauf des Festivals. «Wir hatten viele gute Rückmeldungen. Auch für uns Organisatorinnen gab es viel zu entdecken», so Nathalie Stirnimann, selbst Performancekünstlerin. Die Künstler hätten das Potenzial des Ortes genutzt, über 100 Personen hätten sich die Performances angeschaut. Ob das Festival nächstes Jahr wieder stattfindet, sei noch nicht klar. Eine weitere Ausgabe wäre jedoch im Sinne des Organisationsteams, so Stirnimann.

Clélia Barbut (l.) und Charlotte Hubert bei ihrer «Wissensvermittlung». Bild N. Brodard/zvg

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