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Pädophiler soll 16 Jahre hinter Gitter

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«Ich bedaure zutiefst, was vorgefallen ist», sagte der Angeklagte gestern gegen Ende des Prozesses. Vorgeworfen werden dem 72-Jährigen Menschenhandel, sexuelle Handlungen mit Kindern und sexuelle Nötigung. Der Prozess gegen ihn hatte am Dienstag begonnen.

Gestern beantragte die Staatsanwältin Yvonne Gendre in ihrem Plädoyer am Bezirksgericht in Bulle 16 Jahre Haftstrafe für den mutmasslichen Pädophilen. Sie wirft ihm nicht nur vor, die jungen Knaben missbraucht zu haben, er habe auch von den Kindern Tausende kinderpornografische Bilder geschossen und im Internet verbreitet. Mehr noch, er habe in seiner thailändischen Bar die Knaben auch pädophilen Kunden vermittelt. Dies sei «bezeichnend für den internationalen Kinderhandel», so Yvonne Gendre.

Sie sagte weiter, der Mann habe aus Perversität gehandelt, seine Opfer verachtet und die Würde der Kinder verletzt. Jérôme Magnin, Anwalt eines der Opfer, fügte hinzu, der Angeklagte habe einen richtigen Pädophilenclub errichtet.

Kein unbekannter Täter

Beim mutmasslichen Täter handelt es sich um einen gebürtigen Luzerner, der schon 1980 und 1991 in den Kantonen Freiburg und Wallis wegen Missbrauchs von Minderjährigen verurteilt worden war. Er flüchtete aus der Schweiz, wurde aber von der Walliser Polizei in Thailand ausfindig gemacht.

Finanzielle Abhängigkeit

Nachdem er seine Strafe in der Schweiz abgesessen hatte, zog er 1996 erneut nach Thailand. Die Knaben aus armen Familien soll er mithilfe von Geschenken und auch dank der Attraktivität seines Anwesens mit Schwimmbad angelockt haben. «Wenn man ein Kind ist, kann man dem mächtigen Mann des Dorfes ‹Nein› sagen? Kann man sich auflehnen, wenn das Geld dieses Mannes die einzige Hoffnung ist?», fragte die Staatsanwältin. Ein Opfer habe dem Angeklagten gesagt: «Ohne dich habe ich keine Zukunft.» Laut einem Gutachten besteht eine hohe Rückfallgefahr beim mutmasslichen Täter und er sei voll schuldfähig.

Drei der Opfer sind in Bulle am Prozess anwaltlich vertreten. Sie fordern Genugtuungen von 40 000 bis 50 000 Franken. Entscheidend für einen Kläger war, dass der Pädophile nicht nur für sich handelte, sondern ein wahres Produktionsstudio betrieben habe. Sein Mandant tauchte ab dem Alter von 10  Jahren auf über 300 Fotos auf, sagte der Anwalt. Mit 13 sei er zu sexuellen Handlungen mit anderen Kindern gezwungen worden, bis zum Alter von 21 mit dem Angeklagten selbst.

Der Pflichtverteidiger, David Aïoutz, hatte gestern keine schöne Rolle. Dennoch versuchte er, die Anklage in einigen Punkten zu entschärfen. Man könne dem Mann lediglich Pornografie vorwerfen. Bei den anderen Vorwürfe fehle es an Beweisen. Es gebe Unsicherheiten und Widersprüche bei den Aussagen der Zeugen, so der Verteidiger.

Das Gericht wird das Urteil zu einem späteren, noch nicht bestimmten Zeitpunkt bekannt geben.

sda/LIB/vau

«Kann man sich auflehnen, wenn das Geld dieses Mannes die einzige Hoffnung ist?»

Yvonne Gendre

Staatsanwältin

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