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17 Sekunden Chaos reichten

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Sonst sind die Duelle zwischen Servette und Gottéron eigentlich immer beinharte Duelle, der gestrige Match spielte sich jedoch im vorweihnachtlichen Freundschaftsstil ab. Genfs Coach Chris McSorley hatte offensichtlich Bedauern mit dem Gegner, der praktisch mit seinem letzten Aufgebot anreiste und diesen Match mehr oder weniger mit nur drei Blöcken durchspielte. Nach einem guten Beginn fielen die Freiburger jedoch in der Schlussminute des Startdrittels völlig auseinander und schenkten Servette die drei Punkte etwas gar einfach unter den Weihnachtsbaum. Vor ein paar Wochen lagen die Freiburger noch gut ein Dutzend Punkte vor den Grenats–jetzt geht der doppelte Spengler-Cup-Sieger mit fast so vielen Zählern Vorsprung in die Festtagspause. Wie am Vorabend gegen Bern konnte der HCF auch Servette nie richtig fordern; dem Gastgeber genügten ein paar starke Minuten, um den Sieg nach 60 Minuten in trockene Tücher zu bringen. In dieser Verfassung sind die Freiburger in der NLA nur noch ein gern gesehener Punktelieferant.

Unglaublich, aber wahr

In den letzten Tagen schreiben die Freiburger neue Kapitel fürs Eishockeygeschichtsbuch: Gegen Davos lag man nach 33 Minuten in einem Heimspiel mit 0:6 hinten, gestern kassierte man in weniger als einer halben Minute drei Gegentore. Bis zu diesen Schrecksekunden lag Gottéron endlich wieder mal in einem Auswärtsspiel vorne, das Duo Sakari Salminen/Martin Réway hatte sich durch die zu large Defensive der Servettiens durchkombiniert und Goalie Robert Mayer keine Abwehrchance gegeben. Als man sich wohl auf Seite der Gäste schon in der ersten Drittelspause fühlte, schlugen die Genfer eiskalt zu. Am Ursprung dieses kaum für möglich gehaltenen Desasters lag eine missglückte Aktion von Verteidiger Yannick Rathgeb, der statt den Puck aus dem Drittel zu schiessen, die Scheibe Mercier an der blauen Linie auf den Stock legte. Der Schuss des Genfer Eigengewächses lenkte Beat Gerber unhaltbar für Benjamin Conz ins Netz ab. Noch hatte der Speaker den viel bejubelten Ausgleich nicht richtig verkündet, lag die Scheibe schon wieder im Freiburger Tor. Diesmal stand Goalgetter Jim Slater richtig, die Freiburger Abwehr war zuletzt des Öfteren überfordert.

Und weil ein Unglück selten allein kommt, klingelte es kurz danach nochmals. Tom Pyatt fand erneut einen Weg, die Scheibe im Kasten unterzubringen. Damit war der Match natürlich mehr oder weniger gelaufen, das zweite Freiburger Tor zum 4:2 in der 38. Minute durch Benjamin Neukom war so gesehen nur noch Torkosmetik. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Genfer längstens zwei Gänge heruntergeschaltet und der sonst «böse» McSorley konnte seine Gedanken schon den kommenden Festtagen widmen.

Wie soll es weitergehen?

Eines ist sicher, auch wenn eine Niederlage in Genf an und für sich kein Beinbruch ist, diese neunte Schlappe in Folge könnte das Fass wohl bald einmal zum Überlaufen bringen. Nicht nur die Spieler und Trainer, auch Sportdirektor Christian Dubé leistet sich zuletzt den einen oder anderen Schnitzer. Am Dienstag sagte er etwa im TV-Interview vor dem Heimspiel gegen den SCB, dass man im Gegensatz zu den Bernern, die bereits acht Ausländerlizenzen vergeben haben, erst fünf gelöst hätte. Weit gefehlt, mit Zach Hamill und Martin Réway hat man inzwischen auch schon sechs Söldnerlizenzen. Und schaut man zuletzt auf die Leistungen dieser Schlüsselspieler, dann sind diese trotz des gestrigen Führungstreffers wie jene der Schweizer Spieler völlig ungenügend. Es stellt sich auch die Frage, warum man vom spielfreien Partnerteam Martigny angesichts der Absenzen keine Verstärkung holt, auch wenn Leihspieler Sandro Brügger verletzt ist? Immer wenn in einem Klub der Baum lichterloh brennt, stellt sich zwangsläufig auch die Trainerfrage. Am Dienstagabend spät nach der Niederlage gegen Bern sagte Dubé, dass der Trainer kein Thema sei. Solche Treuegelübde waren aber schon des Öfteren der Anfang einer Entlassung. Eines ist sicher, auch wenn man sich beim HCF im Moment kaum finanziell auf die Äste hinauslehnen kann, irgendetwas muss passieren.

Trotz der unglaublichen Misere gehen die Freiburger über dem Strich in die Pause. Bei Gottéron bleibt scheinbar nur die Hoffnung, dass das momentan verletzte Trio mit Julien Sprunger, Marc-Antoine Pouliot und Benjamin Plüss möglichst schnell wieder gesund wird und sich ein Grossteil der Spieler an ihre Einstellung Anfang Saison erinnert. Sonst wird man wie letzte Saison wieder die Playouts bestreiten müssen. Dies wäre nach dem Superstart in die Saison schade. Servette seinerseits wird auch dieses Jahr bei der Vergabe der Halbfinalplätze ein wichtiges Wort mitreden. Das Team hat im Gegensatz zu Freiburg die körperlichen und spielerischen Voraussetzungen dazu.

 

Telegramm

Servette – Gottéron 5:2 (3:1, 1:1, 1:0)

7076 Zuschauer. – SR Fischer/Massy, Gnemmi/Tscherrig.Tore:14. Salminen (Réway) 0:1. 20. (19:04) Gerber (Mercier, Loeffel) 1:1. 20. (19:15) Slater (Wick, Vukovic) 2:1. 20. (19:22) Pyatt (D’Agostini, Romy) 3:1. 35. Simek (Ausschluss Schilt) 4:1. 38. Neukom (Fritsche) 4:2. 57. D’Agostini (Romy, Pyatt/Ausschluss Picard) 5:2.Strafen:3mal 2 Minuten gegen Servette, 2mal 2 Minuten gegen Gottéron.

Servette:Mayer; Vukovic, Bezina; Loeffel, Mercier; Antonietti, Iglesias; Wick, Slater, Pedretti; D’Agostini, Romy, Pyat; Simek, Lombardi, Rubin; Douay, Jacquemet, Gerber.

Gottéron:Conz; Kamerzin, Ngoy; Schilt, Abplanalp; Rathgeb, Picard; Maret; Mauldin, Bykow, Mottet; Fritsche, Gardner, Neukom; Neuenschwander, Réway, Salminen; Schmutz, Marchon.

Bemerkungen:Servette ohne Almond, Bays, Fransson, Kast, Picard, Traber (alle verletzt), Rod, Riat, Descloux (alle U20-WM), Gottéron ohne Camperchioli, Plüss, Loichat, Pivron, Pouliot, Sprunger, Vauclair (alle verletzt), Rivera (nach Transfer in Genf nicht spielberechtigt), Glauser (U20-WM).

Die FN-Besten:Slater, Fritsche.

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