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«1850 war Freiburg gleich gross wie Zürich»

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«1850 war Freiburg gleich gross wie Zürich»

Das neu gegründete «Freiburger Architekturforum» als Plattform des Austausches

Acht junge Architekten haben mit dem Forum eine Idee aufgenommen, die in Zürich, Bern, Biel und Lausanne bereits erfolgreich umgesetzt wurde: Das Architekturforum als Plattform des Austausches vermag seit Jahren eine ansehnliche Zahl Interessierter zu mobilisieren.

Von IRMGARD LEHMANN

In seinem ersten Jahreszyklus stellt das «Freiburger Architekturforum» die Geschichte und Entwicklung der Stadt Freiburg in den Mittelpunkt. Im Fri-Art findet am Montag der erste Anlass statt: eine Diskussion unter Historikern und Stadtplanern über «Zustände, welche die Entwicklung der Stadt Freiburg prägen».

Warum gerade die Stadt? «Weil sie eine spannungsvolle Geschichte hinter und vor sich hat», bemerkt Architekt Cyrill Haymoz, Präsident und Mitinitiant des Forums. Die Stadtplanung sei ein Bereich, den man hier und auch in anderen Städten sträflich vernachlässige. «Der letzte Gesamtplan (Masterplan) der Stadt Freiburg stammt aus dem Jahre 1904.» So sei beispielsweise der Schönberg ohne Konzept überbaut worden.

Auf Architektur aufmerksam machen

Mit dem Forum wollen die Initianten nicht etwa «Architektur verkaufen», sondern vielmehr die Architektur zum Thema machen, sie dem breiten Publikum näher bringen, Fragen aufwerfen. Was ist gute Architektur? Welche Überlegungen stehen hinter diesem oder jenem Bauprojekt? Welche Bedeutung haben Freiräume und Grünflächen? Konkret heisst dies aber auch: Wie etwa können in Freiburg brachliegende Flächen überbaut werden? Die Ausstellung «Europan 7» anfangs Mai wird darauf eingehen und Projekte von Freiburg vorstellen.

«Freiburg und die Agglomeration von Freiburg haben ein Potenzial, das genutzt werden muss», bemerkt der 38-jährige Alain Fidanza, Mitinitiant und Vorstandsmitglied. Doch ein Gesamtkonzept in Bezug auf Expansion fehle. «Man redet halt lieber über Steuern als über Architektur», meint der Architekt (Atelier Bächler & Fidanza) so nebenbei und weist gleich darauf hin, dass «Zürich im Jahre 1850 gleich gross war wie Freiburg». In beiden Städten sei Textilindustrie angesiedelt gewesen.

Ist Architektur heute im Kanton Freiburg überhaupt ein Thema? «In Fachkreisen schon», räumt Cyrill Haymoz ein (Atelier 0815) und stimmt bei, dass Jean Nouvel, Mario Botta, Renzo Piano, Peter Zumthor oder das renommierte Basler Büro Herzog & De Meuron einiges bewegt haben. Doch seien dies alles Stararchitekten und würden zur regionalen Baukunst wenig beitragen. «Der Architektur fehlt die Legitimation», fährt Kollege Fidanza weiter. «Viele meinen, mit etwas Zeichnen am Computer sei das Haus gebaut.»
Fidanza betont, dass heute die Kommunikation ein wichtiger Aspekt sei, der in der Ausbildung der Architekten zu wenig Beachtung finde. «50 Prozent meiner Tätigkeit ist Kommunikation.»

Die Notwendigkeit über Architektur öffentlich zu reden haben Gestalter in den Städten Zürich, Bern, Biel und Lausanne denn auch bewogen aktiv zu werden. In diesen Städten ist das Forum seit längerer Zeit fester Bestandteil des Kulturlebens. Fidanza und Haymoz: «Die Gestalter einer Region haben eine gesellschaftliche Verantwortung.»
«Freiburger
Architekturforum»

Der erste Jahreszyklus des «Freiburger Architekturforums» umfasst fünf Veranstaltungen: Vorträge, Podiumsdiskussionen und Ausstellungen zu Themen wie «Geschichte und Stadtplanung»; «Stadt und Mobilität»; «Städtebau anders».

Die Initianten und Vorstandsmitglieder sind: Alain Fidanza, André Jeker, Patrizio Longo, Dominque Schmutz (französischsprechend); Andreas Goetz, Cyrill Haymoz, Adrian Kramp und Philipp Lehmann (deutschsprechend). il

Montag, 9. Februar, 18.30 Uhr Fri-Art, Altstadt Freiburg: «Entwicklung der Stadt Freiburg» (französisch). Referent: Aloys Lauper, Kunsthistoriker

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