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2 Gemeinden, 7 Ammänner, 1 Fusion: Margrit Mäder blickt zurück

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39 Jahre im Dienst der Gemeinde: Margrit Mäder verlässt Ende Oktober die Gemeinde Plaffeien, um in Pension zu gehen. Sie war Gemeindeschreiberin zweier Gemeinden, hat sieben Ammänner, 44 Gemeinderatsmitglieder und eine Fusion miterlebt.

Margrit Mäder ist in diesen Tagen neben ihrer üblichen Arbeit als Gemeindeschreiberin von Plaffeien auch am Aufräumen ihres Arbeitsplatzes. Diese Tätigkeit geht ihr leicht von der Hand, sie freut sich, Ende des Monats in Pension gehen zu dürfen. «Es passt sehr gut für mich», sagt die 64-Jährige im Gespräch mit den FN. Sie habe sich in den letzten zwei, drei Jahren immer wieder mit dem Thema befasst, deshalb sei sie gut vorbereitet, um den Schlüssel am 31. Oktober abzugeben: 

Ich freue mich auf den nächsten Lebensabschnitt und schaue diesem gelassen entgegen.

Auf jeden Fall wird sie es in Zukunft etwas gemütlicher nehmen. Auf die Frage, was sich während der letzten Jahre bei ihrer Arbeit am meisten verändert hat, nennt sie vor allem die Rahmenbedingungen: «Der Druck hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Alles muss schneller gehen, alles wird komplexer», sagt sie. Das sei eine grosse Herausforderung.

Jung angefangen

Das war vor 39 Jahren, als sie auf der Verwaltung der damals noch selbstständigen Gemeinde Oberschrot angefangen hat, ein wenig anders. Sie trat am 1. Januar 1984 ihre Stelle in einem 70-Prozent-Pensum an. Der damalige Gemeinderat habe ihr trotz ihrer Jugend – sie war gerade mal 24 Jahre alt – einen grossen Vertrauensvorschuss gegeben, indem er sie zur Gemeindeschreiberin wählte. «Der Syndic Siegfried Bürgy sagte mir, er habe absolut keine Bedenken, dass es nicht klappen würde», erzählt sie. Das habe sie gefreut und motiviert:

Ich hätte damals aber nicht gedacht, dass daraus eine Lebensstellung wird.

Von 1991 bis 2006 war sie in Oberschrot zusätzlich auch Finanzverwalterin.

2009 hat die Gemeindeverwaltung Oberschrot neue Räume bezogen.

Archivbild Aldo Ellena

Jeden Tag dazugelernt

Fast 40 Jahre später stimmt es für sie immer noch: Sie habe ihren beruflichen Weg nie bedauert. Auch wenn es ab und zu schwierige Zeiten und Situationen gab, sei die Freude geblieben. «Ich durfte eine sehr vielfältige Arbeit machen. Kein Tag verläuft gleich wie der andere», sagt sie. Im Gemeindebüro Oberschrot sei sie damals für alles verantwortlich gewesen, vom Einkauf der Bleistifte bis zu komplexen Verwaltungsaufgaben. «Es war immer spannend, und ich habe jeden Tag dazu gelernt.»

Sich selbst beruflich weiterzubilden und neues Fachwissen zu erwerben, war ihr immer sehr wichtig. Auch als damalige Präsidentin der Vereinigung der Verwaltungsangestellten der Gemeinden des Sensebezirks sei ihr zusammen mit dem Vorstand das Angebot für eine praxisbezogene berufliche Weiterbildung der Gemeindeteams ein wichtiges Anliegen gewesen.

2010 hat Margrit Mäder im Rahmen ihrer Ausbildung zur diplomierten Gemeindeschreiberin eine Diplomarbeit für ein Standortmarketing im Sense-Oberland geschrieben.
Archivbild Aldo Ellena

Verschiedene Persönlichkeiten

Ihr gefiel vor allem auch, dass sie viel mit Menschen zu tun hatte – mit den anderen aus dem Team und im Gemeinderat, vor allem aber auch mit den Einwohnerinnen und Einwohnern. Sie hat im Verlauf ihrer Zeit mit 44 Gemeinderätinnen und -räten sowie sieben Ammännern (fünf in Oberschrot, zwei in Plaffeien) zusammengearbeitet. «Jeder von ihnen war eine andere Persönlichkeit», sagt sie. Das hiess, sich jedes Mal auf einen neuen Chef einzustellen:

Man muss sich gegenseitig finden und respektieren.

Die sieben Ammänner hätten ihr Amt unterschiedlich organisiert und hatten einen anderen beruflichen Hintergrund.

Margrit Mäder mit dem damaligen Syndic von Oberschrot, Armin Jungo.
Archivbild Charles Ellena

Keine politischen Ambitionen

Und nach jeder Wahl bekam der Gemeinderat eine andere Dynamik durch eine andere Konstellation. Das habe Flexibilität und Anpassungsvermögen verlangt. Für fachliche Beratung sei sie gerne zur Verfügung gestanden. Aus politischen Diskussionen habe sie sich aber herausgehalten. Sie sagt: 

Politik interessiert mich sehr. Da bin ich geprägt von meiner verstorbenen Mama, die lange in der Öffentlichkeit stand und auch Gemeinderätin war.

Jedoch habe sie keine politischen Ambitionen gehabt, sich zum Beispiel in einer Partei oder Gruppierung zu engagieren. «Als Gemeindeschreiberin hätte ich dann eine politische Couleur gehabt. Das wäre meiner persönlichen Ansicht nach nicht gut gewesen. Ich wollte für alle Ansprechperson sein.»

Einige Ereignisse sind ihr besonders im Gedächtnis geblieben. So etwa der Brand des Werkhofs Oberschrot am 2. April 2003. «Es war ein tragisches Ereignis, das viel ausgelöst hat, vor allem menschlich wegen der grossen Sorge um die Verletzten», sagt sie.

Auf den 1. Januar 2017 fusionierte Oberschrot mit Plaffeien und Zumholz. 
Archivbild Charles Ellena

Eine andere Hierarchie

Als Oberschrot mit Zumholz und Plaffeien am 1. Januar 2017 fusionierte, änderte sich auch für Margrit Mäder einiges. «Die Hierarchie in der Verwaltung der neuen Gemeinde Plaffeien war ganz anders aufgeteilt», erklärt sie. Als Gemeindeschreiberin wurde ihr die Leitung der Kanzlei übertragen. Zu ihren Hauptaufgaben gehörten unter anderem das Vorbereiten und Nachbearbeiten der wöchentlichen Gemeinderatssitzungen und der Gemeindeversammlungen, die Wahlen und Abstimmungen und weitere spezifische Aufgaben.

Auf die Frage, welcher Aufgabe sie nach ihrer Pensionierung sicher nicht nachweinen werde, ist die Antwort klar: «Sitzungen!» Sie hat die Protokolle von gegen tausend Gemeinderatssitzungen und um die neunzig Gemeindeversammlungen geschrieben. Bei der nächsten Gemeindeversammlung am 1. Dezember 2023 freut sie sich, nur noch als «interessierte Stimmbürgerin» dabei zu sein.

Aus der geplanten Fünferfusion zwischen Plaffeien, Oberschrot, Zumholz, Brünisried und Plasselb wird am Ende eine Dreierfusion.
Archivbild Aldo Ellena

Spannender Fusionsprozess

Zudem waren «Spezielle Aufgaben» Teil ihres Pflichtenhefts. Ein Projekt war zum Beispiel die Volksabstimmung für die Erweiterung des Pflegeheims Bachmatte. Ein anderes war die Vorbereitung der beiden Volksabstimmungen zur Fusion und die Konsultativabstimmung über den künftigen Namen der neuen Gemeinde. Margrit Mäder sagt im Rückblick:

Das war ein schönes und spannendes Projekt, aber auch ein intensives, vor allem, weil der Fusionsprozess mehrere Wendungen genommen hat.

Zur Erinnerung: Im Sense-Oberland bestand vor gut zehn Jahren der Plan, dass sechs Gemeinden zusammengehen. Erst stieg Rechthalten aus, dann sagten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Brünisried und Plasselb 2015 Nein zu einem Zusammenschluss, sodass es schliesslich auf den 1. Januar 2017 zu einer Dreierfusion zwischen Plaffeien, Oberschrot und Zumholz kam.

Die letzte Gemeindeversammlung von Oberschrot am 25. November 2016. 
Archivbild Charles Ellena

Wenn man wie Margrit Mäder als Gemeindeschreiberin in der Gemeinde wohnt und verankert ist, dann vermischen sich die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit. «Damit muss man leben können», sagt sie. «Man ist 365 Tage im Jahr in einem Glashaus.» Sie sei Ansprechperson für alle gewesen, und bei ihr liefen viele Fäden zusammen. «Wichtig ist, den Menschen auch in schwierigen Situationen respektvoll zu begegnen und ihnen zuzuhören. Doch es ist auch klar, dass du nicht alle Probleme lösen kannst, die dir zugetragen werden.»

Sie ist sich bewusst, dass sie mit ihrer Arbeitseinstellung noch zur alten Garde gehört, welche die Pflichterfüllung vor Arbeitszeiten gestellt hat. Margrit Mäder hat ihre Arbeit als «im Dienst der Gemeinde» verstanden.

Ihren Abschied aus den Diensten der Gemeinde Plaffeien gestaltet Margrit Mäder ganz persönlich: Sie hat das Gemeindeteam und den Gemeinderat als Dankeschön für die Zusammenarbeit zu einem Essen eingeladen.

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