Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Ich habe schon immer gern experimentiert»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ihre ganze akademische Ausbildung als Chemikerin hat Céline Calvino in Freiburg gemacht. Dabei war sie in der Schule eigentlich eine Niete in Chemie. Mit der Auszeichnung für die beste naturwissenschaftliche Doktorarbeit ihres Jahrgangs im Gepäck forscht sie nun in Freiburg im Breisgau an komplett recycelbarem Plastik.

Aus einer alten Plastikflasche eine neue Plastikflasche machen. Das ist das Ziel der Forscherin Céline Calvino, die in La Chaux-de-Fonds geboren und aufgewachsen ist. Was doch so einfach klingt, ist dennoch unerreicht.

«Was heute beim mechanischen Recycling gemacht wird, ist eigentlich Downcycling», so die 32-Jährige, denn die Polymerketten des ursprünglichen Plastiks würden in kleinere Ketten gebrochen, sodass das Plastik eine schlechtere Qualität habe. Aus einer Flasche kann deshalb nicht wieder eine Flasche werden, erklärt Calvino, sondern nur ein Produkt mit geringerer Plastikqualität, «wie zum Beispiel ein Plastikteppich». Sie hebt hervor:

Downcycling ermöglicht Plastik ein weiteres Leben, löst aber nicht unser Plastikproblem, denn der nächste Schritt ist der Müll.

Als unabhängige Leiterin ihrer eigenen Forschungsgruppe sucht sie nun in Freiburg im Breisgau im Rahmen des Exzellenzclusters Living, Adaptive and Energy-autonomous Material Systems (Livmats) nach Mitteln des chemischen Recyclings, nachdem sie in Freiburg im Üechtland studiert und ihre Doktorarbeit abgeschlossen hat – mit Auszeichnung. Sie zielt darauf ab, mithilfe von Licht die Polymerketten, aus denen Plastik besteht, gezielt aufzubrechen und neu zusammenzusetzen. So könnten neue Plastikstrukturen in ähnlicher Qualität und Quantität geschaffen werden.

Kettenglieder vs. Karabiner

Es sei vergleichbar mit dem Unterschied zwischen einer Kette aus Kettengliedern und einer Kette aus Karabinern. «Bei einer Kette aus Kettengliedern ist die Zusammensetzung beständig. Der einzige Weg, sie aufzubrechen und umzuformen, ist, sie zu beschädigen. Bei einer Kette aus Karabinern wiederum können diese nach Verlangen auseinandergenommen und zusammengesetzt werden. Und zwar ohne Materialverlust.»

Die Monomere, die Moleküle, aus denen Polymerketten bestehen, sollen gezielt, permanent und effizient beliebig zusammengefügt und getrennt werden, um ein Recycling ohne Qualitäts- und Materialverlust zu gewährleisten. «Das ist bisher leider nur im Labor möglich», so Calvino. Deshalb müsse man alle möglichen Wege erforschen, um das Plastikproblem der Menschheit zu lösen. «Wenn wir das Problem der Plastikabfälle lösen möchten, müssen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, also biologisches Material, besseres mechanisches Recycling und neue Wege in der Plastikproduktion aus recyceltem Material», hält sie fest.

Doktorarbeit am Adolphe-Merkle-Institut

Um die arbeitsintensive Zeit, die sie für die Masterarbeit benötigte, zu finanzieren, in der sie nicht wie während ihres ganzen Studiums im L’imprévu Café arbeiten konnte, machte sie ein halbjähriges Praktikum bei Swatch. Hier entdeckte sie die Materialwissenschaften. Diese Faszination liess sie auch während ihrer Doktorarbeit am Adolphe-Merkle-Institut nicht los.

«Ich habe immer mit Professor Weder gescherzt, dass ich ihn mal als Direktor ablöse. Das ist aber leider nicht mehr möglich», erzählt sie amüsiert. Denn Weder hat seinen Posten als Institutsdirektor dieses Jahr abgegeben. Anschliessend ging sie für ein Jahr nach Chicago, wo die American Chemical Society sie mit 15 anderen jungen Forschenden mit einer Einladung zum Future Faculty Symposium ehrte. 

Schlecht in Chemie

Die Universität Freiburg hatte die Neuenburgerin nach dem Abschluss des Gymnasiums den anderen Westschweizer Unis vorgezogen, weil sie «familiär und gesellig ist». Dieses Gesellige, das sich auch in vielen Gelegenheiten zum Feiern und Spasshaben zeigte, habe ihr sehr gefallen. 

Mir hat es durch den manchmal schwierigen Alltag aus Studium und Arbeit geholfen.

Schwierig war ihr Alltag auch, weil Calvino nie besonders geglänzt hat in der Schule oder im Studium. «In der Schule war ich in Chemie wirklich schlecht», sagt sie lachend. «Aber ich war gut in der praktischen Arbeit. Ich liebe das Labor», erzählt sie. Mindestens genauso sehr, wie sie die Cuchaule liebt. «Wenn mich Freunde aus Freiburg besuchen, dann bitte ich sie immer, mir welche mitzubringen.»

Früher habe ich morgens häufig in der Chocolaterie Villars zum Frühstück Cuchaule zu Kaffee gegessen.

Das sei der bestmögliche Start in einen Tag gewesen. Auch deshalb ist ihr Freiburg in der Schweiz noch etwas lieber als Freiburg in Deutschland. «Ich bin gerne hier», sagt sie über ihre jetzige Arbeitsstelle, aber «Freiburg ist besser!»

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema