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25 Gemeinden präsentieren ein gemeinsames Aggloprogramm

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In der Agglomeration Freiburg haben sich erstmals 25 Gemeinden an einen Tisch gesetzt, um an einer gemeinsamen Siedlungs-, Verkehrs- und Landschaftsentwicklung zu arbeiten. Am Mittwochabend präsentierten sie die Ergebnisse.

Das Agglomerationsprogramm ist ein Planungsinstrument, das eine kohärente Siedlungs-, Verkehrs- und Landschaftsentwicklung in einem städtischen Ballungsgebiet gewährleisten soll. Welche Gemeinden dieses umfassen, haben Bund (30 Gemeinden) und Kanton (22 Gemeinden) definiert. Da in beiden Fällen die institutionelle Agglomeration Freiburg mit zehn Gemeinden zu klein ist, soll sie bis 2025 aufgelöst und durch eine neue oder existierende grössere Organisationsstruktur ersetzt werden. Noch ist diese aber nicht definitiv gefunden (die FN berichteten). Gleichzeitig drängt die Zeit. Bis am 25. Juni müssen die Agglomerationen nämlich ihre Programme der fünften Generation einreichen. Sonst erhalten sie kein Geld für ihre geplanten Infrastrukturprojekte im Bereich des Verkehrs. 

Daher haben sich für das fünfte Agglomerationsprogramm (AP5) von Freiburg ad hoc 15 weitere Gemeinden aus dem Saane- und Sensebezirk vertraglich an den Arbeiten beteiligt. Der Leitungsausschuss hat das Ergebnis am Mittwoch der Öffentlichkeit präsentiert.

Spagat zwischen Stadt und Land

Grundsätzlich baut der AP5 auf den Strategien des AP4 auf. Die grosse Herausforderung liegt diesmal jedoch darin, die Interessen ganz unterschiedlicher Gebietstypologien unter einen Hut zu bringen. So kann beispielsweise der motorisierte Individualverkehr im Kantonszentrum, wo der öffentliche Verkehr gut ausgebaut ist, eher reduziert werden, als im peripheren Umfeld. Auch die Frage der baulichen Verdichtung muss auf dem Land und in der Stadt unterschiedlich beantwortet werden. Daher hat der AP5 vier Perimeter festgelegt, in denen je verschiedene Massnahmen in Bezug auf Siedlung, Verkehr sowie Natur- und Landschaftsschutz ergriffen werden sollen. 

Die vier Perimeter bestehen aus einem kompakten Kern, einem ersten und zweiten Ring sowie einem peripheren Umfeld. Der Kern wird durch ein dicht bebautes Stadtgebiet gebildet und der erste Ring strebt eine Bebauung entlang der Achsen des öffentlichen Verkehrs an. Der zweite Ring besteht aus Siedlungsringen um die Ortskerne herum, die auf die Haltestellen des öffentlichen Verkehrs ausgerichtet sind, und das periphere Umfeld schliesslich besteht aus Dorfkernen, die von natürlichen Landschaften umgeben sind. 

Siedlung und Verkehr

Zur Bewältigung des Bevölkerungswachstums sind in der Siedlungsentwicklung zwei Etappen vorgesehen. In einer ersten sollen bis 2032 bereits eingezonte Bauland-Reserven genutzt werden. Diese sollen in einer zweiten Etappe je nach Bedarf erweitert werden. «Es geht darum, eine weitere Zersiedlung zu vermeiden», erklärte Lauriane Grosjean, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Agglo Freiburg. 

Leider findet das Wachstum heute vor allem in der Peripherie statt. Das müssen wir wieder ins Gleichgewicht bringen.

Lauriane Grosjean
Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Agglo Freiburg

Die Verkehrsplanung wiederum basiert auf der Bevölkerungsentwicklung, wie ihr Kollege Olivier Caspar erläuterte. «Es sollen alle Verkehrsformen so integriert werden, dass Verkehrsaufkommen vermieden, verlagert, gesteuert und vernetzt werden kann.» Um eine modale Verlagerung vom Auto auf den öffentlichen Verkehr zu schaffen, müsse dieser nicht nur potent sein, es brauche auch Verkehrsdrehscheiben. Dies dort, wo Siedlungsaktivität stattfindet, wo Bahnhöfe, Einkaufszentren und Wohngebiete angesiedelt sind. Zudem soll die sanfte Mobilität gefördert werden, unter anderem mit von der Strasse getrennten Velowegen. Gemäss dem AP5 sollen auch das Eisenbahnnetz aufgewertet und das regionale Busnetz ausgebaut werden.

Erstmals wird im AP5 auch die Elektromobilität behandelt. So sind weitere Ladestationen geplant.

Neu ist auch das Thema Logistik. Die rasche Entwicklung des Online-Handels führt zu Mehrverkehr, der sich vor allem in den Zentren belastend auswirkt. Eine Lösung besteht in der Schaffung von zentralen Standorten für den Güterumschlag.

Natur- und Landschaftsschutz

Schliesslich sieht das AP5 auch verstärkte Massnahmen im Bereich Natur und Landschaft vor, insbesondere gegen Wärmeinseln und für die Biodiversität, wie Lauriane Sciboz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Agglo, erklärte. Das Programm soll die Landschaft aufwerten, Naherholungsgebiete schaffen und die Natur in den Städten fördern.

Gemeinsames Interesse 

Wie Agglo-Generalsekretär Félicien Frossard gegenüber den FN sagte, verlief die Zusammenarbeit der 25 Gemeinden bei der Erarbeitung des AP5 ausgesprochen effizient.

Alle Gemeinden haben verstanden, dass es ein gemeinsames Interesse gibt, zusammenzuarbeiten.

Félicien Frossard
Generalsekretär Agglomeration Freiburg

Auch dass es nicht darum gehe, ein Dorf gegenüber dem anderen zu benachteiligen. «Es gibt ein Interesse daran, die ganze Region aufzuwerten und für diese Verkehrsinfrastrukturen zu planen. Um dafür vom Bund und Kanton Subventionen zu erhalten, braucht es das Agglomerationsprogramm.» 

Gemäss Frossard sind die Visionen des AP5 auf einen Zeithorizont bis 2040 ausgerichtet. Alle vier Jahre werden sie durch ein neues Agglomerationsprogramm aktualisiert.

Bitte um Rückmeldung

Das fünfte Agglomerationsprogramm (AP5) muss am 25. Juni 2025 dem Bund vorgelegt werden. Dieser entscheidet dann darüber, in welcher Höhe er die geplanten Verkehrsinfrastrukturen subventionieren wird. Vorher geht das AP5 aber in die öffentliche Vernehmlassung. Vom 24. Mai bis zum 24. Juli können alle interessierten Personen ihre Anmerkungen mit dem Vermerk «AP5 öffentliche Vernehmlassung» an die Agglomeration Freiburg, Boulevard de Pérolles 2, 1700 Freiburg, oder per E-Mail an die Adresse infoPA5@agglo-fr.ch schicken. Kommentieren kann man nur die Strategien, nicht jedoch die einzelnen Massnahmen. David Köstinger, Co-Direktor des Mehrzweckverbandes Sensebezirk und Mitglied des Leitungsausschusses AP5, ermunterte am Mittwochabend die Bevölkerung, an der Vernehmlassung teilzunehmen. «Bevor ich mich in einen Schnellzug setze, schaue ich dreimal, ob auch das Ziel stimmt. Denn dazwischen kann ich nicht mehr aussteigen. Es ist wichtig, jetzt zu prüfen, ob der Kurs stimmt.» Das Agglomerationsprogramm als Richtplan sei für die Ortspläne und Detailbebauungspläne verbindlich, stellte er klar. (rsa)

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