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4000 Ausbildungsplätze: Warum Freiburg ein guter Kanton für Lernende ist

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Eine Lehre als Schneiderin, in einer Bank oder als Sanitärinstallateur? Am Samstag findet in Tafers der Anlass Berufs-Info statt, an der 26 Berufsverbände präsent sind. Freiburg sei mit rund 4000 Lehrstellen gut aufgestellt, sagt der zuständige Amtsvorsteher.

Wer vor 20 Jahren oder mehr eine Lehre antrat, wusste, dass er höchstwahrscheinlich zeit seines Lebens in diesem Beruf bleiben würde. Heute ist das ganz anders: Die Ausbildungen sind flexibel aufgebaut, erleichtern einfacher den Wechsel in eine andere Branche und ermöglichen Lehrabsolventinnen und -absolventen sogar den Zugang an eine höhere Schule.

80 Berufe

«Die Jugendlichen haben eine grosse Auswahl», sagt Thomas Di Falco, Dienstchef beim Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung, im Gespräch mit den FN. Sein Amt organisiert zusammen mit dem Arbeitgeberverband am Samstag in Tafers den Anlass Berufs-Info-Métiers. Das ist eine Art Ausbildungsmesse, an der 26 Berufsverbände teilnehmen, die insgesamt rund 80 Berufe präsentieren. Der Anlass wird seit 2017 jährlich durchgeführt. In La-Tour-de-Trême und Avry haben dieses Jahr 800 beziehungsweise 700 Jugendliche und Eltern teilgenommen. Dieses Interesse erhoffen sich die Organisatoren auch für den einzigen Anlass in Deutschfreiburg.

Ob eine Lehre als Holzschnitzerin…
Archivbild Corinne Aeberhard

Ins Gespräch kommen

«Für die Berufsverbände ist diese Veranstaltung ideal», sagt Thomas Di Falco. «Sie hatten vorher grosse Probleme, um überhaupt an die Jugendlichen heranzukommen.» Die Schulen seien zwar offen für Berufswahlvorbereitung, es hätte aber den Rahmen gesprengt, Dutzende von Berufsverbänden während der Schulzeit zu empfangen. Ausserdem halte sich der Aufwand an einer halbtägigen Veranstaltung kostenmässig und personell in Grenzen. Nebst Ständen wird ein Vortrag über das Bewerben angeboten.

Der Dienstchef erklärt:

Der Anlass soll Jugendliche im OS-Alter dazu einladen, auf Entdeckungstour zu gehen.

Oft sei zwar Wissen über bekannte Berufe wie Bäcker, Maler oder Maurer vorhanden. «Aber die Jugendliche wissen nicht, was eigentlich ein Metallbauer oder ein Sanitärinstallateur macht, und sind dann erstaunt, wenn sie Details erfahren.»

Für die Schnupperlehre bricht er eine Lanze. Sie ermögliche den Schülerinnen und Schülern, einen Einblick in einen Beruf zu gewinnen. «Und oft entdecken sie dabei Erstaunliches und werden von einem Beruf gepackt, den sie vorher gar nicht in Betracht gezogen hatten.» Die Plattform Fri-Stage seines Amts fördert den Kontakt zwischen Unternehmen, die Schnupperlehren anbieten, und Jugendlichen, die sich dafür interessieren. 

…oder Abdichter…
Archivbild Sarah Neuhaus

Eine magische Formel

Das Schwergewicht von Berufs-Info liegt also auf der Lehre. Ist es notwendig, für diesen Berufsweg Werbung zu machen? Ja, sagt Thomas Di Falco mit Überzeugung. Das duale Bildungssystem der Schweiz, also dass Jugendliche in der Lehre eine Grundausbildung in einem Betrieb erhalten und parallel dazu eine Berufsschule besuchen, sei nach wie vor eine magische Formel. Obwohl sich das System in der Vergangenheit so gut bewährt habe, müsse die Lehre immer noch gegen die Konkurrenz von weiterführenden Schulen wie einem Gymnasium kämpfen:

Dabei sind beide Wege gleichwertig. Eine Lehre ist immer ein gutes Eingangstor, um in das Berufsleben einzusteigen.

Mehr Deutschsprachige

Der Dienstchef beim Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung stellt fest, dass viel mehr Deutschfreiburger Jugendliche eine Lehre absolvieren als aus dem französischsprachigen Kantonsteil. «Das war schon in der Vergangenheit so, es ist kulturell bedingt.» Die Romands schicken ihre Kinder eher in eine weiterführende Schule:

Sie denken, dass dies die beste Lösung ist, damit ihre Kinder später beruflich gut dastehen und Karriere machen.

Das stimme längst nicht mehr. «Heute können beide Wege zum gleichen Ziel führen.» Die Ausbildungswege seien heute sehr durchlässig aufgebaut, sodass auch einem Lehrling alle Wege offen stehen – zum Beispiel der Gang an eine Hochschule. «Die Zahlen beweisen, dass dies auch in der Praxis funktioniert», sagt Di Falco. «70 Prozent der Fachhochschulstudierenden haben vorher eine Lehre absolviert.» Einer der Schwerpunkte seines Amts sei deshalb, den Jugendlichen und ihren Eltern diese Optionen begreiflich zu machen – zum Beispiel mit Anlässen wie der Berufsbörse vom Samstag. Freiburg sei gut aufgestellt, was das Angebot für Lehrlinge betreffe, sagt er. «Es gibt immer noch mehr Stellenangebote als Lehrlinge.» Doch müsse man dranbleiben, dass dies auch so bleibe. «Damit die Unternehmen weiterhin Stellen für künftige Nachwuchskräfte anbieten.»

Die Berufsberatungsstellen würden die Jugendlichen dabei unterstützen, sich im Dschungel der vielen Informationen über Berufe, Brückenangebote und Weiterbildungsmöglichkeiten zurechtzufinden. 

… oder Bäcker: Die Jugendlichen haben die Qual der Wahl.
Archivbild Charles Ellena

Schwierige Wahl

Mehr Möglichkeiten zu haben heisst auch, dass die Wahl schwieriger ist. «Es ist heute für einen 14- oder 15-Jährigen genauso schwierig wie vor 30 Jahren», ist der oberste Berufsberater überzeugt. Das habe weniger mit dem Angebot zu tun, sondern eher mit dem Alter:

Sie sind sehr jung, wenn sie vor der Wahl stehen. Sie sollen einen Vertrag eingehen und sich entscheiden, auch wenn ihnen die nötige Reife für diesen Schritt fehlt.

Manchmal klappe es trotzdem. Doch manchmal stellten sie am Ende der Ausbildung fest, dass ihre Erwartungen sich nicht mit dem Erlebten decken. «Aber es ist der Anfang einer Laufbahn, die immer weitergeht und die man ändern kann.» Denn mit 14 Jahren entscheide ein Mensch anders als mit 21 Jahren. Er selbst sei ein gutes Beispiel, sagt Thomas Di Falco. Er sagt mit einem Lachen:

Ich habe meinen beruflichen Weg mindestens schon fünfmal geändert.

Er habe damals das Lehrerseminar besucht und sich am Ende der Ausbildung für einen anderen Weg entschieden. «Ich bin zufrieden, wo ich jetzt gelandet bin», sagt der Dienstchef beim Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung. «Ich habe keinen falschen Weg eingeschlagen, sondern unterwegs immer eine neue Wahl getroffen.» Das sei normal:

Wir lernen ein Leben lang, man kann sich mit 20, 30 oder 50 noch einmal neu orientieren.

Die Wege, die man einschlage, seien in dem Moment wichtig, in dem man die Entscheidung treffe.

Am Ende der Ausbildung erhalten die Lernenden ihren Fähigkeitsausweis.
Archivbild Charles Ellena

Zahlen und Fakten

4000 Lehrstellen im Angebot

Im Kanton Freiburg werden im Sommer 2024 rund 4000 Jugendliche die obligatorische Schulzeit beenden. Gemäss Statistik des Kantons haben in den letzten Jahren jeweils rund 1400 oder 38 Prozent eine Lehre angefangen. Genau die gleiche Prozentzahl besucht ein Gymnasium oder die Fachmittelschule. Die restlichen sind noch unentschlossen oder haben sich für Übergangslösungen (zum Beispiel Au-pair) entschieden. Wie Thomas Di Falco, Dienstchef beim Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung, erklärt, absolvieren mehr Jungen als Mädchen eine Lehre. Im Kanton Freiburg werden jährlich etwa 4000 Lehrstellen angeboten. Rund 3200 Lehrverträge werden abgeschlossen, 800 Stellen bleiben unbesetzt. In diesen Zahlen sind auch jene Jugendlichen enthalten, die die Mittelschule abbrechen und in eine Lehre wechseln oder die eine Zweitlehre anhängen. im

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