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50 Jahre Bildungszentrum Burgbühl: Ein Haus mit wechselvoller Geschichte

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Das Bildungszentrum Burgbühl feiert dieses Jahr das 50-jährige Bestehen mit mehreren Anlässen. Den Auftakt bildet das Frühlingsfest vom kommenden Samstag. Ein Blick zurück auf die wechselvolle Geschichte des Hauses.

Ein stattliches Gebäude in einem schönen und gepflegten Park unweit des Dorfzentrums von St. Antoni gelegen – so präsentiert sich das Bildungszentrum Burgbühl heute. Zum Auftakt des 50-Jahr-Jubiläums lädt das Bildungszentrum Burgbühl am Samstag zu einem Frühlingsfest ein (siehe Kasten). Für den Herbst sind weitere Feierlichkeiten geplant. Das Haus hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Zwar hat die heutige Trägerschaft vor 50 Jahren mit dem Kauf des damaligen Theresienstifts den Grundstein für das Bildungszentrum gelegt. Doch reichen die Wurzeln 98 Jahre zurück.

Charismatischer Mann

Wenn man über die Geschichte von Burgbühl spricht, kommt zwangsläufig der Name Viktor Schwaller (1875–1958) ins Spiel. Die Familie des im Jahr 1900 zum Priester geweihten Manns hatte bereits im 19. Jahrhundert das Heimwesen in Burgbühl gekauft. Es diente dem charismatischen und sehr aktiven Seelsorger als Rückzugsort. Daneben setzte er sich stark für die Verbreitung von katholischen Wertvorstellungen ein und merkte schon früh, wie wichtig Printmedien für die Erreichung dieses Ziels sind: Er war Herausgeber des Volkskalenders, besass zeitweise auch Anteile der «Freiburger Nachrichten» und war ebenfalls Direktor des Kanisiuswerks, zu dem eine Druckerei gehörte.

Die Herz-Jesu-Kapelle.
Charles Ellena

Nach einer Wallfahrt liess er in Burgbühl eine Herz-Jesu-Kapelle bauen, die 1925 eingeweiht wurde. Das war der Anfang von grossen Plänen, denn Viktor Schwaller hatte die Vision, auf dem Gelände ein Haus zu bauen, in dem Exerzitien durchgeführt und Klosteranwärterinnen beherbergt würden. Geschickt legte er 1929 bei den Diskussionen über den Standort einer neuen Aussenstelle der Gemeinschaft der Kanisiusschwestern die Vorteile von Burgbühl vor. Den Ausschlag gab schliesslich, dass er bereit war, dem Kanisiuswerk den Bauplatz samt Park zu schenken und für die Wasserversorgung zu sorgen.

Ein grosser Erfolg

Die Bauarbeiten fingen am 22. September 1929 an. Die ersten Exerzitien fanden am 1. November 1930 statt, und am 2. August 1931 wurde das Haus eingeweiht. Das Gebäude wurde der heiligen Theresia vom Kinde Jesu geweiht und wurde deshalb später unter dem Namen Theresienstift bekannt. Für die Exerzitien wurde 1930 extra ein Verein gegründet, der fleissig Werbung machte – mit Erfolg. 1952 haben über 1500 Frauen daran teilgenommen.

Viktor Schwaller hegte von Anfang an Ausbaupläne, um auch Männern Exerzitien zu ermöglichen. Zugleich gab es aber Unstimmigkeiten zwischen der Schwesterngemeinschaft und dem Exerzitienverein. Erstere hätte gerne etwas mehr von dem Geld abbekommen, das durch die Anlässe hereinkam. Schliesslich zog das Noviziat der Kanisiusschwestern wieder zurück in die Stadt. Nach mehreren Anläufen und Verhandlungen scheiterte 1951 ein Verkauf des Hauses vom Kanisiuswerk an den Verein, weil dieser das Geld nicht zusammenbrachte.

Neue Pläne

1961 bauten die Kanisiusschwestern das Haus um und machten aus den fünf grossen Schlafsälen 16 kleinere Zimmer. Ende der 1960er-Jahre bot die Schwesterngemeinschaft dem Exerzitienverein das Haus erneut zum Kauf, und zwar für 380‘000 Franken. Doch die Nachfrage nach Einkehrtagen und Exerzitien hatte zu der Zeit längst nachgelassen, und der Verein zögerte. Weil nichts lief, schlossen die Schwestern den Theresienstift im September 1970 und stellten dem Verein ein Ultimatum. An verschiedenen Versammlungen wurde das Für und Wider des Kaufs diskutiert.

Ab 1971 wurde die Idee, aus dem Gebäude in Burgbühl ein religiöses regionales Bildungszentrum zu machen, immer konkreter. Dieses Zentrum sollte neue Impulse für die Seelsorgearbeit in Deutschfreiburg geben und zu einem Haus für Besinnungstage, Kurse, Vorträge, Konzerte, Exerzitien, für Elternbildung und Jugendarbeit sowie für Liturgie und Katechese werden. Der Kauf kostete rund 400’000 Franken, und für Reparaturen mussten noch einmal rund 96’000 Franken aufgebracht werden. Finanziert wurde dies durch verschiedene zinslose Darlehen.

Das Haus wurde am 19. Oktober 1972 verschrieben, und bereits im darauffolgenden Winter empfing es unter der Leitung von Pfarrer Arthur Oberson die ersten 500 Gäste: Jugendvereine, Schulen, Bäuerinnen und Bauern und so weiter. Ab Juli 1973 fing der Umbau in zwei Etappen an, erst innen mit Keller, Vorratsräumen und Küche, dann ab Sommer 1975 mit den sanitären Installationen, Schlafräumen und dem Esssaal. Mit einem Tag der offenen Türen feierte der Stiftungsrat – die neue Trägerschaft des Bildungszentrums Burgbühl – am 27. und 28. September 1975 den Abschluss der Arbeiten.

Der grosse Saal ist 1978 eingeweiht worden.
Charles Ellena

Im Lauf der Jahre wurden weitere Arbeiten ausgeführt. Die grösste Investition erfolgte mit dem Anbau des Gemeinschaftsraums, der im Oktober 1978 eingeweiht worden ist. Parallel dazu wurde ab 1973 die Burgbühlkapelle renoviert. Zum Abschluss der Arbeiten erhielt die Kapelle 1978 neue Glasfenster des Freiburger Künstlers Yoki. 

Zeiten ändern sich

Die Pfarreien unterstützten das Bildungszentrum Burgbühl mit einem Renovationsfonds und mit einer jährlichen Unterstützung – später übernahm die katholische kirchliche Körperschaft diesen Beitrag. Viele Jahre lang bestand das Zentrum und wurde von kirchlichen Institutionen und anderen Vereinen und Verbänden als Treffpunkt und Versammlungsort genutzt.

Ein Wandel zeichnete sich 2016 ab: Die katholische kirchliche Körperschaft reduzierte aus Spargründen ihre Beiträge. 2016 flossen noch rund 96’000 Franken jährlich,  2017 stellte sie die Zahlungen ganz ein. Dieser Entscheid erfolgte parallel zum Abzug aller bis dahin in Burgbühl beheimateten Fachstellen sowie des Bischofsvikariats. So fielen auch die Mieteinnahmen für Büros und Seminarräume weg. Auch die Deutschfreiburger Pfarreien signalisierten einen schrittweisen Rückzug ihrer finanziellen Unterstützung, weil auch von dieser Seite das Interesse am Zentrum abgenommen hatte.

Eine neue Strategie war nötig, und das Bildungszentrum fing an, seinen Radius und sein Angebot zu erweitern. Mit Marketingaktionen versuchte die Geschäftsleitung, das Haus für Erholungssuchende, Gruppen, mit Familienfeiern und Anlässen aller Art besser auszulasten. Dies vor allem auch überregional, sodass das Bildungszentrum nun auf Plattformen wie Tripadvisor und Booking zu finden war. Die Zahl der Übernachtungen konnte auch gesteigert werden, nicht zuletzt, weil St. Antoni am Jakobsweg liegt. Doch all die Bemühungen reichten nicht, um die finanzielle Lage des Hauses strukturell und langfristig zu verbessern.

Das Bildungszentrum Burgbühl wird heute von Gruppen, Familien, Vereinen und Firmen gemietet und beherbergt Erholungssuchende aus der ganzen Welt.
Charles Ellena

Neue Ideen gesucht

2018 kam der Hoffnungsschimmer, dass Caritas das Haus ab 2020 übernimmt, um dort soziale Projekte umzusetzen. Doch auch dieser zerschlug sich, weil Caritas sich nach einer Restrukturierung wieder zurückzog.
Im Jubiläumsjahr macht sich der Stiftungsrat des Bildungszentrums intensiv Gedanken über die Zukunft. Es bestehen Ideen, Alterswohnungen oder eine Einrichtung für betreutes Wohnen zu realisieren. An der Jubiläumsveranstaltung vom 19. Oktober findet eine Podiumsdiskussion zum Thema «Gestern – Heute – Morgen» statt.

Vorschau

Burgbühl feiert am Samstag ein Frühlingsfest

Der erste Teil des Jubiläums findet am Samstag in Form eines Frühlingsfests statt. Dieses umfasst einen Koffermarkt im Viktor-Schwaller-Haus (9.30 bis 16 Uhr), eine Generationenausstellung mit Bildern von Deutschfreiburger Künstlern und Kinderzeichnungen (Eröffnung um 10 Uhr), offenes Singen mit der Singschule Sense (10.30 bis 11.30 Uhr), einen Vortrag von Andrea Küthe zu «Pflanzen gestern und heute» (13.30 Uhr) und die Rangverkündigung der Schnitzeljagd, die tagsüber läuft (16 Uhr). Daneben gibt es allerlei Verpflegungsmöglichkeiten, ein Kinderprogramm mit der Jubla St. Antoni, Auftritte der Volkstanzmusikgruppe Hutätä und die Möglichkeit, die Räume des Bildungszentrums Burgbühl zu besichtigen. im

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