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«Wir sind ausgeglichener als letztes Jahr»

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Hans Kossmann ist ein fordernder Mensch. Dass er hohe Ansprüche an seine Spieler hat, ist ein Grund dafür, dass Gottéron zum dritten Mal in Serie im Playoff-Halbfinal steht. Aber der 52-Jährige hat auch hohe Ansprüche an sich selbst. Er ist ein akribischer, harter Arbeiter. Während er seinen Spielern gestern freigab, war er am Morgen bereits wieder in der Eishalle, um Interviews zu geben. «Es war eine kurze Nacht», sagt Kossmann, und wirkt dennoch wie üblich voller Energie–und nach dem 4:0-Sieg gegen Ambri natürlich zufrieden.

Am Nebentisch schlägt eine Frau vor, Kossmanns Glas Mineralwasser, das er während des Interviews trinkt, zu bezahlen. «Für den Halbfinaleinzug», wie sie präzisiert. Das Beispiel zeigt: Hatte Gottéron während der Qualifikation mit nicht immer überragenden Leistungen zeitweise den Unmut einiger Fans auf sich gezogen, hat sich die Mannschaft spätestens mit dem souveränen Halbfinaleinzug wieder mit den eigenen Zuschauern versöhnt.

 

 Hans Kossmann, was hat Sie im Viertelfinal an den Auftritten Ihres Teams am meisten überzeugt?

Die Entschlossenheit, die Bereitschaft sämtlicher Spieler, hart zu kämpfen. Das hat mir gezeigt, dass wir in den Playoffs der letzten Jahre Erfahrungen gesammelt haben. Wenn jetzt alle sagen, es sei ein einfacher Sieg gewesen, weil Ambri schlecht gespielt habe, dann ist das nicht die ganze Wahrheit. Das 4:0 zeigt auch, dass wir eine wirklich gute Serie gezeigt haben.

 

 Wie schätzen Sie denn Ambris Leistung ein?

Wenn man das erste Mal seit langem in den Playoffs steht, ist man bereits zufrieden mit dem Erreichten. Das hat man Ambri ein bisschen angemerkt. Wir hatten etwas Ähnliches vor zwei Jahren erlebt, als wir im Viertelfinal Lugano schlugen und bereits sehr glücklich waren, im Halbfinal zu stehen. Dort verloren wir dann deutlich gegen den SC Bern.

 

 Wo hat Gottéron im Halbfinal noch Steigerungspotenzial?

Ich würde gerne mehr Tore bei fünf gegen fünf sehen. Unser Überzahl- und Unterzahlspiel war im Viertelfinal überragend. Bei fünf gegen fünf haben wir uns zwar viele Chancen erspielt, aber zu wenige Tore erzielt, da müssen wir noch viel entschlossener werden.

 

 Tatsächlich hat Gottéron mit sieben Treffern und einer Erfolgsquote von unglaublichen 35 Prozent überragende Powerplaystatistiken aufzuweisen. Welchen Anteil haben die in Überzahl regelmässig eingesetzten Neuverpflichtungen Jérémie Kamerzin und Niklas Hagman an der markanten Steigerung des Powerplays?

 Kamerzin hat einen sehr grossen Anteil daran. Seit er bei uns im Powerplay an der blauen Linie steht, harmoniert es in diesem Block. Hagman tut dem Powerplay ebenfalls gut, auch wenn es ihm bislang in Überzahl noch nicht hervorragend läuft. Aber mit seinem Ehrgeiz und seiner Härte ist er überall ein Plus. Seine Linie mit Killian Mottet und Christian Dubé ist genau eine dieser Linien, die sich viele Chancen herausspielt und diese nun einfach noch besser verwerten muss.

 

 Wenn Sie Ihr Team mit demjenigen vergleichen, das letztes Jahr den Final erreicht hat: Glauben Sie, dass Gottéron noch einmal stärker geworden ist?

Wir sind sicher ausgeglichener als letztes Jahr, sind nicht mehr so abhängig von zwei, drei Spielern. In der Serie gegen Ambri habe ich keine grossen Niveauunterschiede zwischen den Blocks gesehen, auch wenn am Ende natürlich dennoch die besten Spieler für die Differenz sorgen müssen.

 

 In diesem Zusammenhang dürften Sie froh sein über das eindrückliche Erwachen der wiedervereinten Linie um Julien Sprunger, Andrei Bykow und Benjamin Plüss.

Auf jeden Fall. Sprunger und Bykow haben sich im Vergleich zur Qualifikation klar gesteigert. Man hat gesehen, wie viel es ausmacht, wenn diese Linie trifft. Als es ihnen nicht so gut lief, war es für uns immer ein harter Kampf, der nicht immer ein glückliches Ende nahm. Die anderen Blöcke können immer mit denjenigen der anderen Teams mithalten, aber sie können eben nicht immer für den Unterschied sorgen.

 

 In einer Woche beginnt die Halbfinalserie. Alles spricht dafür, dass Gottéron entweder auf Kloten oder Genf trifft. Welchen Gegner wünschen Sie sich?

Einerseits wäre natürlich ein Romand-Derby im Halbfinal sicher etwas Unglaubliches. Andererseits ist klar: Alle Teams, die den Viertelfinal überstehen, sind sehr schwierig zu besiegen. Ich kann deshalb nicht wirklich einen Wunschgegner nennen.

 

 Wer glauben Sie denn, dass Ihr Gegner sein wird?

Bis gestern habe ich eher auf Genf getippt. Ich habe nicht gedacht, dass Kloten in der Serie gegen Davos noch einmal zurückkommt. Aber auch so wird es immer noch sehr schwer für Kloten. Wir kennen das aus dem letzten Jahr, als wir im Final gegen Bern einen 0:2-Rückstand aufgeholt haben. Plötzlich denkt man, das Schwierigste sei getan und wird dann gleich wieder überrascht. In dieser Phase drei bis vier Mal hintereinander gegen ein Team zu gewinnen ist jedenfalls sehr schwer.

 

 Verliert Kloten, dürfte der Halbfinal-Gegner Genf-Servette heissen, ein Team, gegen das Gottéron in den letzten Jahren viele schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Seit ich in Freiburg Trainer bin, ist die Bilanz gegen Genf ziemlich ausgeglichen. Aber klar, Genf hat eine sehr starke Mannschaft, Chris McSorley hat bei seinen Transfers in dieser Saison ein gutes Händchen bewiesen. Mit Daugavins und Lombardi hat Genf zwei der besten Stürmer der Liga. Ausserdem ist die Mannschaft noch robuster und solider geworden. Gleichzeitig verfügt Genf nicht über allzu viel Tiefe im Kader. Zwei, drei Ausfälle oder Schwächephasen von Schlüsselspielern können sich dadurch schnell bemerkbar machen.

 

 Probleme hatte Gottéron mitunter mit der physischen Robustheit der Genfer. In diesem Bereich scheint sich Freiburg jedoch gesteigert zu haben.

 Das ist so. Das hat man in den Viertelfinals gesehen mit dem vierten Block, der viel Druck auf die Scheibe gemacht und viele Bandenduelle gewonnen hat. Auch ein Hagman scheut sich nicht vor Härte und in der Verteidigung sind wir trotz des Abgangs von Heins ebenfalls kräftiger geworden.

 

 Im Viertelfinal haben Sie Ihre Linien nie umgestellt. Werden Sie auch mit unveränderter Formation in die Halbfinals starten?

Gut möglich, dass wir so beginnen werden. Aber es wird im Halbfinal sicher zu Veränderungen kommen. Es gibt andere Spieler, die eine Chance verdient haben. Gegen Ambri war es halt so, dass wir immer gewonnen haben. Und wenn man das tut, will man innerhalb einer Serie nicht den Gegner mit Wechseln aufbauen. Die Teamzusammensetzung hängt immer auch vom Gegner ab. So kann ich mir zum Beispiel vorstellen, dass ein Milan Jurcina ein Spieler ist, der sicher noch zu seinen Einsätzen kommt.

 

 Wie sieht nun Gottérons Programm für die nächsten Tage aus?

 Am Donnerstag und Freitag werden wir viel Kraft trainieren und auf dem Eis viel spielen. Am Wochenende haben wir frei und kehren am Montag aufs Eis zurück. Dann kennen wir vielleicht bereits unseren Gegner. Und wenn nicht, versuchen wir uns auch sonst bestmöglich auf die Serie vorzubereiten.

 

Nächster Gegner: Kloten und Genf wahrscheinlich

H eute in einer Woche startet Gottéron mit einem Heimspiel in die Halbfinal-Serie (best of 7). Der Gegner ist noch unklar, vier Teams kommen momentan infrage. Würde Lausanne die Serie (Stand 1:3) gegen Zürich sensationell noch drehen, wären die Waadtländer Freiburgs Gegner. Wahrscheinlicher ist, dass Kloten Davos besiegt (Stand 2:2). Gewinnen die Klotener die Serie, sind sie – ein Lausanner Sportwunder ausgenommen – Gottérons Halbfinalgegner. Verliert aber Kloten die Serie, trifft Freiburg auf den Sieger des Duells Genf – Lugano (Stand 3:1.) fm

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