Beim Walliser Kantonalschwingfest in Leukerbad standen zwei Berner Oberländer Gäste im Schlussgang. Hanspeter Luginbühl besiegte dabei Klubkamerad Jonas Lengacher und feierte mit dem Kantonalfestsieg eine Premiere. Den Südwestschweizern wurden–nicht zum ersten Mal in dieser Saison–ihre Limiten aufgedeckt. Joël Niederberger und Michael Nydegger blieben in der Endabrechnung die Ränge zwei und drei.
Nydegger wurde der Gestellte gegen Jonas Lengacher zum Verhängnis. Der Oberschroter legte danach zwar vier Siege ins Sägemehl, erhielt aber jeweils nur eine 9.75, womit ihm am Ende ein Dreiviertelpunkt zur Teilnahme am Schlussgang fehlte. Auch in seinem letzten Kampf gelang es dem einzigen teilnehmenden Eidgenossen nicht, mit einem Plattwurf die Maximalnote zu erkämpfen.
Auch Niederberger vergab eine bessere Klassierung beim Anschwingen, als er gegen Hanspeter Luginbühl den Kürzeren zog (8.50 Punkte).
Barras empfiehlt sich
Die beiden Sensler dürften indes nicht zuletzt wegen ihres fünften Kranzgewinns in dieser Saison den verpassten Tagessieg verschmerzen. Wie alle anderen Schwinger haben sie ihren Fokus auf das Eidgenössische Schwingfest von Ende August gerichtet. Während Nydegger und die Waadtländer Pascal Piemontesi und Michael Matthey bereits für das Saisonfinale in Kirchberg qualifiziert sind, wurde Niederberger vom Technischen Leiter des Südwestschweizer Schwingverbandes noch nicht offiziell als Teilnehmer bestätigt. Mit seinem Sieg in Leukerbad dürfte aber auch der Plaffeier definitiv zu den 27 Südwestschweizern gehören, die beim Saisonhöhepunkt im Emmental dabei sein dürfen.
Ähnliches gilt auch für David Barras. Der 18-jährige Greyerzer klassierte sich punktgleich mit Joël Niederberger auf Platz 2. Damit dürfte auch Barras, der nach dem Freiburger Kantonalfest in Cressier zwölf Monate auf seinen zweiten Kranzgewinn warten musste, beim Eidgenössischen dabei sein.
Das definitive Aufgebot wird Ruedi Schläfli allerdings erst nach dem Waadtländer (7. Juli) und dem Westschweizer Schwingfest (14. Juli) bekanntgeben. Den Freiburger Sägemehlartisten, darunter auch die im Wallis ausgezeichneten Adrian Loetscher (Sense), Michel Dousse (Sense), Remy Guillaume (Greyerz) und Wiliam Häni (Freiburg), bieten sich damit noch zwei Gelegenheiten, um sich Ruedi Schläflizu empfehlen.
