Autor: Carolin Foehr
Freiburg Öffentliche Wettbewerbe veranstalten die Bauherren bei Grossprojekten vor allem unter den Architekten. Dass die Bauingenieurarbeiten ebenfalls in einem Wettbewerb vergeben werden, ist weit seltener. Wie die Stadt Freiburg gestern in einer Mitteilung erklärte, habe sie dieses Vorgehen zum ersten Mal für den Bau des neuen Schulhauses der deutschsprachigen Orientierungsschule (DOSF) angewendet. Gewinner des im November lancierten Wettbewerbs ist das Lausanner Ingenieurbüro Ingeni SA.
Das Siegerprojekt zeichne sich durch das beste Raumverständnis und dessen statische Umsetzung, zum Beispiel bei der Lastverteilung und beim Tragwerk der Sporthallen, aus, heisst es in der Mitteilung.
«Investition, nicht Kosten»
«Der Vorteil eines Wettbewerbs liegt darin, dass der Bauingenieur von Beginn an in die Planungsarbeiten einbezogen wird», sagte Stadtarchitekt Thierry Bruttin auf Anfrage. Die Stadt als Bauherrin wiederum könne das beste Angebot nach ihren eigenen Kriterien auswählen und nicht nur nach jenem der Honorarhöhe, wie sonst üblich.
Deshalb bezeichnet Bruttin die rund 40 000 Franken, die der Wettbewerb gekostet hat, nicht als Ausgaben, sondern als Investition. «Das wird jenen Kosten entsprechen, die wir durch ein effizientes Projekt einsparen», fügte er hinzu.
Im Juraquartier entstehen für 45 Millionen Franken zwei neue Schulhäuser für die deutschsprachigen OS-Schüler. Bis 2015 soll das erste Gebäude fertiggestellt werden; der Termin für die zweite Bauetappe steht noch nicht fest.