Autor: Stefan Meuwly
Noch selten war die Ausgangslage vor einem Derby zwischen Bulle und Freiburg deutlicher als in dieser Saison: Auf der einen Seite die Pinguine, die spielerisch überzeugen und den sehr guten dritten Tabellenplatz belegen. Zum anderen die Prügelknaben aus dem Greyerzbezirk, die abgeschlagen am Tabellenende stehen und in ihrer Jubiläumssaison gar abzusteigen drohen. Die Frage nach dem Favoriten erübrigte sich daher.
Überraschende Führung
Es waren denn auch die Gäste aus dem Kantonshauptort, welche zunächst besser ins Spiel fanden. Freiburg war aktiver und liess den Ball gut zirkulieren. Sowohl Mora (10.) als auch Tayau (16.) verpassten es aber, von der spielerischen Überlegenheit zu profitieren. So waren es die Greyerzer, welche in der 29. Minute den etwas überraschenden Führungstreffer erzielten. Mobulu passte wunderschön per Aussenrist auf Bouganhem, der in der Mitte mühelos einschieben konnte.
Bulle kaltblütig
Nach diesem Führungstreffer geschah Erstaunliches: Das fast schon tot geglaubte Bulle übernahm nun plötzlich das Spieldiktat und überzeugte durch Kaltblütigkeit im Abschluss. Noch vor dem Pausentee zogen die Spieler von Trainer Henchoz durch Tore von Mobulu und Margairaz auf 3:0 davon. Kein Schelm, wer bei diesem Halbzeitresultat nicht kurz einen Gedanken an innerkantonale Entwicklungshilfe verliert.
Freiburg unternahm nach dem Seitenwechsel nicht sonderlich viel, um die drohende Niederlage abzuwenden. Nach dem Ehrentreffer von Mora, nach einer guten Stunde, verstärkten zwar die Gäste kurzfristig die Offensivbemühungen. Was an der gut organisierten Abwehr vorbei kam, wurde aber spätestens vom Greyerzer Goalie Di Stefano entschärft.
Verdienter Sieg
Als der Greyerzer Benslimane nach 78 Minuten einen Eckball per Kopf zum 4:1 verwertete, war die Messe definitiv gelesen. Bulle war über das gesamte Spiel gesehen die aggressivere und gefährlichere Mannschaft und hat sich diesen Derbysieg mehr als verdient. Weil aber auch die Konkurrenten aus Bavois und Baulmes ihre Spiele gewinnen konnten, beträgt der Rückstand des FC Bulle auf den rettenden 14. Platz immer noch 7 Punkte.