Daniela Lehmanns wertvollstes Resultat
Tadesse überlegener Sieger – Röthlin 7. und Brodard 19.
Zersenay Tadesse aus Eritrea siegte am Grand Prix Bern mit Streckenrekord. Der Läufer aus Eritrea benötigte für die 10 Meilen (16,093 km) 46:04,9 Minuten. Viktor Röthlin war als Siebter bester Schweizer. Bei den Frauen gewann wie im Vorjahr Helena Javornik. Daniela Lehmann (Düdingen) war als Fünfte erste Schweizerin.
Im GP-Rennen der Frauen setzte sich die ehemalige Cross-Europameisterin Helena Javornik durch. Die Slowenin hatte 2 km vor dem Ziel die Führung übernommen. Das Ziel erreichte Javornik sechs Sekunden vor Susan Kurui (Ken), die zuvor für die Pace gesorgt hatte. Die französisch-schweizerische Doppelbürgerin Chantal Dällenbach (Saillon) kam als Dritte erstmals auf das Podest.
Im Vorjahr war Daniela Lehmann an diesem grössten Strassenlauf der Schweiz in 1:01:16 Stunden auf den 16. Rang gelaufen. Am Samstag lief sie den GP von Bern erstmals unter einer Stunde, und zwar in 59:09 Minuten. Für die 22-jährige Daniela Lehmann stellt dies das wertvollste Resultat an einem Strassenlauf dar. An der Berglauf-WM im Vorjahr hatte sie den 19. Rang erreicht: «Es war genial. Am Start bin ich mit der Spitze mitgegangen. Zuerst dachte ich, es wäre zu schnell. Aber das war es nicht. Dann bin ich einfach mein Tempo gelaufen. Während des ganzen Rennens wurde ich von keiner Frau überholt. Dagegen habe ich vier Läuferinnen überholt. Mein Ziel war, unter einer Stunde zu laufen. Da es aber so starken Wind hatte, dachte ich, dass es schwierig würde. Deshalb schaute ich nicht auf die Zeit und lief einfach drauflos. Ich bin super zufrieden, dass es doch geklappt hat.»
Brodard vor Weber und Raemy
Der 22-jährige Tadesse, Sechster der Cross-WM in Brüssel, verbesserte den Rekord des abwesenden Vorjahressiegers Girma Tola um 37 Sekunden. Tadesse will in drei Wochen in Hengelo (Ho) erstmals gegen Haile Gebrselassie über 10 000 m antreten.
Jonathan Wyatt verdankte seinen zweiten Platz einem starken Finish. Der dreifache Berglauf-Weltmeister glänzte zwei Wochen nach seinem überraschenden Sieg am Luzerner Stadtlauf erneut. Am Zürich Marathon hatte Wyatt hinter Viktor Röthlin und Tesfaye Eticha (Äth) den dritten Platz belegt. «Offenbar hat er sich besser von den Strapazen erholt als ich», sagte Röthlin. Der Obwaldner steigerte sich gegenüber dem Vorjahr trotz deutlich besserer Besetzung um drei Ränge (und fast zwei Minuten).
Daniel Brodard lief als fünfter Schweizer auf den 19. Rang. In 52:20 Minuten steigerte er sich gegenüber dem Vorjahr um 1:05 Minuten: «Mein Ziel war eine 52er-Zeit, somit bin ich sehr zufrieden. Das Rennen lief perfekt. Vom 2. bis 9. Kilometer waren wir eine Schweizer Gruppe mit Suter, Hubacher, Stampanoni, Jenni und Daniel Weber. Beim 9. Kilometer sprengte Suter diese Gruppe.» Daniel Weber (Le Pâquier) verlor am Ende nur fünf Sekunden auf Brodard und wurde Sieger der Veteranen-40.
Immer ein paar Schritte hinter dieser Gruppe lief Hugo Raemy, der in Bern erstmals startete und der am Zürich-Marathon 2:25 Stunden gelaufen war: «Es lief mir nicht so gut. Vergangene Woche war ich noch erkältet und verzichtete deshalb auf den Lauf vom Domdidier. Vielleicht war ich von Zürich noch nicht ganz erholt.» bi/Si
Bern. Grand Prix. 16,093 km (10 Meilen). – 20 453 Läuferinnen und Läufer gemeldet, 18 381 gestartet, 18 283 im Ziel. Männer (16,093 km): 1. Zersenay Tadesse (Eritrea) 46:04,9 (Streckenrekord). 2. Jonathan Wyatt (Neus) 47:37; 3. Salil Kipkosgei (Ken) 47:40. 4. Peter Musyoki (Ken) 47.41. 5. Chengere Tolossa (Äth) 48:09. 6. Robert Stefko (Slk) 48:11. 7. Viktor Röthlin (Sz) 48:13. 8. Kim Gillard (Au) 48:21. 9. Tesfaye Eticha (Äth) 48.28. 10. Lidetu Dejene (Äth) 48:33. – Ferner: 15. Thomas Suter (Bern) 51:40. 17. Christoph Hubacher (Schönbühl) 52:03; 18. Jonathan Stampanoni (Bigorio) 52:10. 19. Daniel Brodard (CS Le Mouret) 52:20. 20. Walter Jenni (Nidau) 52:22; 21. Daniel Weber (Le Pâquier, 1. Vet. 40) 52:25; 30. Hugo Raemy (Plaffeien) 53:49; 50. Kaspar Grünig (Riedstätt) 55:10; 84. Bernhard Notz (Kerzers) 56:48; 110. Bertrand Gauch (Freiburg) 57:27; 114. Pascal Lauber (Morlon) 57:33; 168. Eric Maillard (Siviriez) 58:39; 173. Cédric Piccand (Corpataux) 58:43; 174. Laurent Guillet (Marly) 58:43; 191. Peter Jenny (Brünisried) 59:06; 201. Patrick Jeanneret (Freiburg) 59:15; 228. Gilles Boucher (Belfaux) 59:35. – 9229 klassiert.
Frauen (16,093 km): 1. Helena Javornik (Sln) 55:03,7. 2. Susan Kurui (Ken) 55:10 3. Chantal Dällenbach (Sz/Fr) 57:01. 4. Larissa Malikowa (Russ) 57:46. 5. Daniela Lehmann (Düdingen) 59:09. 6. Maja Neuenschwander (Rubigen) 59:24. 7. Nina Belikowa (Russ) 59:36. 8. Emebet Abossa (Äth) 59:51. 9. Claudia Riem (Lugano) 1:00:28. 10. Ursula Spielmann-Jeitziner (Spiez) 5:59. – Ferner: 13. Laurence Vienne (Givisiez) 1:02:29; 34. Franziska Luce-Dellsperger (Galmiz) 1:05:24; 59. Andrea Hayoz (Düdingen) 1:07:37; 78. Sabine Rappo (Murten) 1:08:47; 103. Margrit Kaltenrieder (Düdingen) 1:10:18; 114. Cornelia Raemy (Gurmels) 1:10:43; 117. Debora Boschung (Plaffeien, Jun.) 1:10:45; 147. Marianne Sallin (Marly) 1:11:46; 169. Simone Landolf (Wünnewil) 1:12:22; 181. Christiane Vonlanthen (Düdingen) 1:12:40; 198. Claudia Guillebeau (Düdingen) 1:13:05. – 3269 klassiert.
Altstadt-GP (4,9 km). Männer: 1. Jonas Kifle (Eritrea) 14:02,9 (Streckenrekord). 2. Christian Belz (Sz) 0:18 zurück. 3. Jonas Mebrhatu (Eritrea) 0:53. 4. Daniel Vögeli (Sz) 1:01. 5. Patrick Grütter (Sz) 1:03. 6. Simon Lobsiger (Sz) 1:10. Frauen: 1. Mirja Jenni-Moser (Sz) 16:13,8. 2. Andrea Etter (Sz) 0:48 zurück. 3. Monique Zimmer (Sz) 1:03. – Ferner: 16. Sarah Rüfenacht (Freiburg, Jun.) 4:15; 23. France Repond (Bulle, Jg. 1990) 4:49.
