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Louis Casali, Bösinger Syndic mit Humor und lockeren Sprüchen, hört nach 26 Jahren Gemeindearbeit auf

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Louis Casali hat parallel zu seinem Amt als Sydic von Bösingen jahrelang ein Unternehmen geleitet. «Beide Seiten haben davon profitiert», sagt er im Bilanzgespräch. Der Ammann mit viel Sinn für Humor nimmt nach 26 Jahren Abschied aus der Gemeindepolitik.

«Sehr spontan», antwortet Louis Casali auf die Frage, wie er in die Gemeindepolitik gekommen sei. Er sei 1995 Vize-Präsident der Schulkommission gewesen, als ihn der damalige Gemeinderat Rolando «Bevi» Bevilacqua nach dem Rücktritt des Schulpräsidenten geholt habe. Er habe mithelfen wollen, dass die Gemeinde sich die Nachwahlen sparen kann, erinnert er sich. «Ich dachte, es sei nur für kurze Zeit, denn es war ein Dreivierteljahr vor Ende der Legislatur.» Aus dem kurzen Gastspiel wurde ein Dauerengagement: Louis Casali ist 26 Jahre lang im Gemeinderat, davon 20 Jahre als Syndic.

Firmenchef und Ammann

Eigentlich hätte Louis Casali gar keine Zeit gehabt, sich um eine Gemeinde mit rund 3300 Einwohnern zu kümmern. Er hat «nebenbei» eine Firma im Bereich Haustechnik mit 700 Angestellten geleitet. Ebenfalls ist es seinem Freund «Bevi» zu verdanken, dass er, der als Parteiloser in die Politik eintrat, bei den Erneuerungswahlen auf der Liste der SP antrat. «Nicht sozialistische Politik, aber Sozialpolitik ist mir wichtig. Den Menschen, den Mitarbeiter oder den Mitbürger ernst zu nehmen und für sie da zu sein.»

Überhaupt gebe es viele Parallelen zwischen dem Führen einer Firma und dem Präsidieren einer Gemeinde – Parallelen und Unterschiede. «In der Firma ist Tempo das Mass aller Dinge.». Alles müsse sofort entschieden werden. «In der Gemeindepolitik ist Tempo schlecht. Man muss Mehrheiten suchen und Allianzen finden.» Im Rückblick hätten beide Bereiche voneinander profitiert. Im Betrieb habe er manche Entscheide vertagt, um noch einmal darüber zu schlafen und in der Politik habe er darauf gedrängt, Entscheide nicht hinauszuzögern.

Auf mehreren Pfeilern

Mehrere Pfeiler haben dazu beigetragen, dass sich diese zwei Welten gut vereinen liessen. «Eine Familie, die Dich unterstützt, ein gutes Team und verantwortungsvolle Mitarbeiter». Er habe gerne mit Menschen zu tun. «Wenn es dem Unternehmen gut geht und im Gemeinderat geigt, dann geht es mir auch gut.» Hätte es Unstimmigkeiten im Rat gegeben, hätte er den Bettel schon lange hingeworfen.

So habe habe er sich jeweils zu Beginn der Legislatur auf neue Projekte gefreut und sei am Ende der Periode glücklich gewesen, wie viel umgesetzt werden konnte. Besonders viel Herzblut hat er in das Pflegezentrum gesteckt, das 2012 gebaut worden ist: Pflegeheim, Alterswohnungen, ausserschulische Betreuung und Kindertagesstätte sind heute an einem Standort vereint.

Die Stiftung «Wohnen in Bösingen», die er präsidiert, hat das Projekt in Kooperation mit der Stiftung St. Wolfgang umgesetzt. Dazu beigetragen habe die Tatsache, dass Bösingen als allererste Freiburger Gemeinde ein Alterskonzept verabschiedet habe. «Das haben wir gut gemacht», sagt er mit Stolz.

Etwas weniger glücklich ist er über das Ende eines anderen Kapitels. 1999 hat die Gemeindeversammlung einen Vorschlag des Gemeinderats abgelehnt, den Sportplatz in die Industriezone Auried auszulagern. «Wir haben euphorisch geplant und sind gescheitert.» Louis Casali ist auch heute noch überzeugt, dass dies die bessere Lösung gewesen wäre, statt Bauland in bester Lage im Dorfnähe dafür einzusetzen.

Ernst, aber nicht persönlich

Aber es ist nicht seine Art, sich lange über solche Dinge zu ärgern. Er habe gut damit umgehen können, als Syndic allzeit im Amt sein zu müssen. «Die grosse Wertschätzung, die ich erfahren durfte, hebt die unangenehmen Erfahrungen bei weitem auf.» Schlaflose Nächte habe er nie gehabt. «Ich habe das Amt ernst genommen, aber nicht so persönlich, dass ich davon krank geworden wäre.» Geholfen habe ihm, dass er als Syndic zwar der «Primus inter Pares» war, «aber trotzdem einer von neun Gemeinderäten».

Er windet seinen Kolleginnen und Kollegen ein Kränzchen für die Kollegialität und schliesst dabei die Verwaltung, insbesondere Gemeindeschreiber Beat Riedo, mit ein. «Er ist ein Riesenglück für Bösingen», sagt er. «Wir verstehen uns blind und sind wie ein altes Ehepaar.» Das sei zentral, denn die Verwaltung sei ein wichtiger Drehpunkt. «Ein guter Gemeindeverwalter mischt sich nicht in die Politik ein und ein guter Syndic nicht in die Verwaltung», so der Grundsatz, an den er sich immer gehalten habe. Das Gemeindepräsidium als Halbamt wäre deshalb nichts für ihn gewesen.

Direkt und träf

Louis Casali ist ein Mensch, der mit seiner Meinung nie hinter dem Berg hält. Das habe mit seiner Unternehmerseite zu tun. «In der Firma wurde von mir erwartet, dass ich klare Ansagen mache.» Auch im Gemeinderat habe er stets seine persönliche Auffassung vertreten. «Aber ich konnte meine Meinung auch ändern, wenn jemand gute Gegenargumente gebracht hat.»

Genauso wie er für seine direkte Art bekannt ist, kennt man auch seinen Humor und seine träfen Sprüche. Er habe beruflich und in der Gemeinde die Erfahrung gemacht, dass angespannte Situationen mit einem lockeren Spruch gerettet oder zumindest entspannt werden können, «auch wenn es Quatsch war».

Mit gutem Gefühl

Im Gemeinderat wird man ab dem 1. Mai auf die Sprüche von Louis Casali verzichten müssen. Er habe schon vor fünf Jahren gesagt, dass dies seine letzte Legislatur sei. «Ich werde 71 Jahre alt. Es hat Spass gemacht, ich habe viele interessante Leute kennengelernt. Es ist jetzt aber Zeit, aufzuhören.»

Er könne dies mit einem guten Gefühl tun. Denn der neu gewählte Gemeinderat könne die neue Periode mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 62 Franken anpacken. Schulhäuser, Gemeindehaus, ausserschulische Betreuung – ein Grossteil der Infrastruktur sei à jour. «Das ist doch phänomenal», sagt er – und präzisiert gleich: «Das ist nicht mein Verdienst, höchstens zu einem Neuntel.»

Am 22. April leitet Louis Casali seine letzte Gemeindeversammlung. Er werde es danach geniessen, sein Enkelkind zu hüten und seine Zeit frei einteilen zu können. Auch die Daten für die Gemeindeversammlungen wird er in der Agenda nicht mehr notieren. «Ich kenne mich. Ich kann dann womöglich meine Schnurre nicht halten – selbst, wenn ich mir das fest vorgenommen habe», sagt er und lacht über sich selbst.

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