Seit diesem Jahr finden sich zwei Standorte auf Kantonsgebiet, an denen sich Weissstörche niedergelassen haben. Nach Bruterfolgen in Bellechasse zieht der elegante Vogel nun auch in Noréaz Junge auf.
Der Ornithologische Kreis Freiburg vermeldet einen Erfolg: Der Weissstorch hat sich in Noréaz angesiedelt. Ein Storchenpaar konnte zwei Jungvögel erfolgreich aufziehen. Es ist erst der zweite Standort im Kanton, an dem sich der grazile Vogel niedergelassen hat. Der erste befindet sich in Bellechasse nahe dem Murtensee. Das ist nicht weit vom Nationalgestüt in Avenches entfernt, wo sich alljährlich zahlreiche Störche für die Fortpflanzung einfinden.
Drei Schnäbel
Bereits 2013 haben zwei Storch-Liebhaber in Absprache mit einem Landwirt ein Storchennest installiert, wie der Ornithologische Kreis Freiburg in seiner Medienmitteilung schreibt. Die Initiative entstand aus zahlreichen Beobachtungen in der Region des Seedorfer Sees. Der Storch ist in der Folge zwar auf der Plattform gelandet, hat sich laut dem Bericht aber nicht dort niedergelassen. Anfang April hat ein Paar begonnen, die Nächte dort zu verbringen. Klappern war zu hören. Kurz darauf beobachteten die Vogelliebhaber Paarungen. Im Mai war es dann so weit: Drei Schnäbel waren zu sehen, sie bettelten um Nahrung. Zwei der Jungvögel überlebten. Sie üben sich derzeit im Fliegen für die grosse Reise, die voraussichtlich im August beginnt.
500 Paare in der Schweiz
Seit ihrem Verschwinden aus der Schweizer Landschaft in den 1950er-Jahren brütet seit 2016 regelmässig ein einzelnes Storchenpaar auf Plattformen, die in den Strafanstalten Bellechasse gebaut wurden. Das Seedorfer Nest stellt damit den zweiten Nachweis für eine Fortpflanzung von Störchen auf Kantonsgebiet dar.
Laut Mitteilung des Ornithologischen Kreises Freiburg lebte der Weissstorch bis 1869 in Bärfischen und Cressier und bis 1900 in St. Aubin, Bellerive, Domdidier, Corcelles-près-Payerne, Villars-le-Grand, Bösingen und Gempenach. Im Nationalgestüt in Avenches sei der Storch seit 1970 anwesend. Nach Angaben der Vogelwarte Sempach leben inzwischen wieder knapp 500 Paare in der Schweiz.
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