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Le cinéma ist seit 20 Jahren fest in Murten verankert

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Das Kino «le cinéma Feuerwehrmagazin No.1» in Murten kann sein 20-jähriges Bestehen feiern. Die Optimisten der Anfänge haben recht behalten: Anspruchsvolle Filme in Originalversion im kleinen, aber feinen Kino finden bis heute Anklang.

Rund 460 Kleinaktionäre gründeten 2001 das Kino Murten. Der Weg dorthin war nicht einfach: 1999 rollten Anita Fahrni, Iris Zahnd-Hofer, Thomas Bachmann und Jann Fahrni den roten Teppich quer durch die Altstadt aus, um die Bevölkerung für den Kauf von Aktien zu gewinnen. 1000 Aktien zum Wert von je 300 Franken standen im Angebot. Die Euphorie war gross, die Kinofans konnten das Ziel innert einer ersten Frist jedoch nicht erreichen. Kurz vor Ablauf der zweiten Frist im September 2000 kaufte eine Person, die anonym bleiben will, Kino-Aktien für 18’000 Franken.

Damit war der Weg frei für den Neubau des Kinos. Denn auch wenn sich von aussen nicht viel veränderte: Im Innern des ehemaligen Feuerwehrmagazins hoben Bauarbeiter 2001 ein Loch aus für den komplett neuen Kinosaal. Im Dezember desselben Jahres öffnete Le cinéma Feuerwehrmagazin No.1 sein Tor und zeigte den brandneuen Film «The Lord of the Rings» im Originalton mit Untertiteln in Deutsch und Französisch. 

Die Initianten des Murtner Kinos 1999: Iris Zahnd-Hofer (l.), Jann Fahrni und Anita Fahrni.
Charles Ellena/a

«Jene, die von Anfang an dabei waren, haben immer daran geglaubt», erzählt Verwaltungsrat Ueli Heiniger. Er war von Beginn an überzeugt vom Projekt und erinnert sich an die grossen Projektoren von damals:

Die grossen Filmrollen kamen mit der Post, und wir hatten manchmal Angst, dass sie nicht rechtzeitig ankommen.

Die Porto- und Bearbeitungskosten seien vor der Digitalisierung ein grosser Posten gewesen im Budget, fügt Verwaltungsratspräsident Alexander Hayoz hinzu. Damals habe der Operateur nach der ersten Filmrolle noch ein bis zwei weitere einlegen müssen, die Kasse habe eine andere Person bedient. «Mit der Digitalisierung konnten wir das zusammenlegen.» 

Kulturpreis

«Im Verlauf der Jahre haben wir ein immer besseres Gespür dafür erhalten, was in Murten gut läuft», sagt Ueli Heiniger. «Wir haben immer auf die Qualität geschaut, gewisse Filme gehen die Jungen sowieso lieber ins Westside anschauen.» Im Grundsatz habe sich die Auswahl der Filme in den 20 Jahren nicht verändert: «Wir zeigen anspruchsvolle Filme, keine reinen Totschläger, in Originalversion.» Das brachte dem Kino vor zehn Jahren den Kulturpreis des Lions Club Murten ein: «Die Betreiber setzen sich für die kulturelle Vielfalt in der Region ein und pflegen insbesondere die Mehrsprachigkeit, indem sie qualitativ hochstehende Filme in der Originalversion zeigen», hiess es damals. Daran hat sich bis heute nichts verändert.

«Die Leute kommen teils von weiter her, um die Originalsprache zu hören», betont Ueli Heiniger. Seit das Kino in Düdingen nicht mehr existiert, kämen auch viele Sensler nach Murten, freut sich Alexander Hayoz, der im Sensebezirk aufgewachsen ist.

Konkurrenz im Westside

Einer der grössten Stolpersteine sei das neue Berner Westside-Multiplex-Kino gewesen: «Das schüttelte uns durch.» Die Anzahl Besucherinnen und Besucher sei innert kürzester Zeit von 12’000 auf 8’000 pro Jahr gesunken. «Wir mussten die Kosten massiv herunterfahren und haben auch die Löhne reduziert.» Sie hätten die «Ciné-Amis», eine Art Unterstützer-Club, ins Leben gerufen, die Loterie Romande ins Boot geholt und die Stadt Murten dazu bewegen können, ihnen einen Teil der Billettsteuer zu erlassen. Von vielen sei zu hören gewesen, dass die kleinen Kinos keine Überlebenschance mehr haben mit dem Aufkommen der Multiplex-Kinos. Doch das Stedtli-Kino nahm auch diese Hürde. Alexander Hayoz sagt: 

Das Kino gehört den Besuchern, das macht den Unterschied.

Das hätten sie auch bei der Umwandlung von Inhaberaktien in Namenaktien zu Beginn dieses Jahres feststellen können: «Es haben sich rund ein Drittel der Aktionäre gemeldet, um ihre Namen einzutragen.» Nie habe jemand nach einer Dividende gefragt. Die ersten Aktionärinnen und Aktionäre sind auf der Eingangstüre verewigt. Mit der Aktiengesellschaft wurde es jedem Einzelnen möglich, einen Teil der Kinowelt zu erwerben. «Und nun haben sie etwas, das sie behalten wollen», sagt Ueli Heiniger. «Es gehört den Leuten, das spürt man.» 

Le cinéma in Murten gibt es seit 20 Jahren.
Charles Ellena

Seit zwei Jahren neue Leitung

Seit 20 Jahren ist das Kino an der Schulgasse nun fester Bestandteil des Murtner Stedtlis. Dario Brosi als neuer Geschäftsführer brachte 2019 frischen Wind: «Er bringt einen neuen Blickwinkel rein und vertritt auch eine jüngere Generation. Wir werden die Strategie nächstes Jahr gemeinsam überdenken.» Besondere Anlässe mit Schauspielern oder Regisseuren, die Ladies Night oder den Männerabend wollen die Betreiber beibehalten: «Das läuft gut.» Es gehe darum, zu diversifizieren, zum Beispiel mit Lesungen, und auch darum, ein jüngeres Publikum nachzuziehen. «Der Status quo ist keine Option, aber eine völlige Revolution auch nicht», sagt Alexander Hayoz. 

Digitalisierung kostet

Viele Diskussionen hätten sie bereits bei der Digitalisierung vor zehn Jahren gehabt. Dafür seien über 120’000 Franken notwendig gewesen. Nicht zuletzt dank «Uelis 1000er-Club», wie sie es damals nannten, sei der Betrag zusammengekommen. Auch von der Loterie Romande, von der Stadt Murten und anderen Gemeinden hätten sie zweckgebundenes Geld erhalten. Der Bund habe sich an den Abschreibungen beteiligt, «das war an die Angebotsvielfalt geknüpft», erklärt Alexander Hayoz. 

Schweizer Filme gefallen

In all den Jahren am besten gelaufen seien Schweizer Filme wie «Die Herbstzeitlosen», «Wolkenbruch», «Ernstfall in Havanna» oder «Mein Name ist Eugen». Doch auch viele französische Komödien hätten grossen Anklang gefunden. So gehörten die Streifen «Intouchables» oder «Le fabuleux destin d’Amélie Poulain» ebenfalls zu jenen Filmen, welche überdurchschnittlich viele Besucherinnen und Besucher ins Kino zogen. James Bond sei ein sicherer Wert: «Der läuft immer gut, die Abende sind praktisch immer ausverkauft», sagt Alexander Hayoz.

Seit der Covid-Zertifikat-Pflicht und den damit einhergehenden Massnahmenlockerungen kämen zudem wieder mehr Leute ins Kino, so der Verwaltungsratspräsident. Und die Abende mit Stargästen wie den Regisseuren Xavier Koller oder Michael Steiner seien sowieso begehrt. Ueli Heiniger moderierte die Gespräche mit den Grössen aus der Filmwelt. Nach einem Corona-bedingten Unterbruch wolle er dies wieder in Angriff nehmen, verspricht der ehemalige Fernsehmoderator. Für die Programmation sei Anne Mathys seit mehr als zehn Jahren verantwortlich. «Sie trägt damit – nebst allen anderen Mitarbeitenden – massgeblich zum Erfolg des Kinos bei.»

Das Kino in Murten bietet 72 Plätze. Im Durchschnitt sind etwa 30 besetzt. 
Charles Ellena

Secondhand-Stühle

Die Stühle im Kino sind seit jeher rot: «Die erste Bestuhlung hatten wir aus einem Theater in Mendrisio, der Fahrer ist damals mit seinem Lastwagen im Gotthard stecken geblieben», erinnert sich Ueli Heiniger. Sie hätten diese Stühle dann verkauft, weil sie nicht so bequem waren, «wir haben keinen einzigen weggeworfen, sie waren sehr beliebt, und wir konnten die neuen Stühle zum Teil damit finanzieren». Erneut habe die «rote Fraktion» gewonnen, es sei eine visuelle Geschichte gewesen.

So werden die Besucherinnen und Besucher auch am Jubiläumsabend vom 20. November auf roten Stühlen sitzen und einen Überraschungsfilm geniessen können. Die Vorstellungen am 18., 19. und 21. November sind gratis. Zudem lockt ein Wettbewerb Gäste ins Feuerwehrmagazin No.1: Als Hauptpreis winkt die Nutzung des gesamten Kinos für einen Abend. 

Die Fassade des Feuerwehrmagazins im Jahr 2000, noch vor der Eröffnung des Kinos. 
Charles Ellena/a

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