Nächster Halt Ballenberg: Berner lernen Senslerdeutsch und essen Seisler Brätzele

Am Wochenende finden auf dem Ballenberg die Seislertage statt. Nun ist bekannt, wer im Freilichtmuseum alles vertreten sein wird. Welchen Anspruch sich die Organisatoren gesetzt haben und worauf er sich besonders freut, hat OK-Mitglied Adolf Kaeser den FN erzählt.

Der Sensebezirk im Berner Oberland: Geografisch ist diese Aussage natürlich nicht korrekt. Das Freilichtmuseum auf dem Ballenberg hingegen krempelt die Landkarte für sich um. So finden Besucherinnen und Besucher ein komplettes Freiburger Ensemble vor, beispielsweise mit dem Tentlinger Haus aus dem Jahr 1790 und dem Ofenhaus aus Heitenried aus dem 19. Jahrhundert. Wie die FN berichteten, wird dem Mini-Sensebezirk am 14. und 15. Mai Leben eingehaucht. Nun ist das Programm bekannt: Von Konzerten, historischen Vorträgen, Sagenerzählungen, Marktständen bis hin zu kulinarischen Angeboten ist alles dabei.

Das Senslergefühl vermitteln

Das Organisationskomitee habe sich klare Ziele bei der Programmausarbeitung gesetzt, erzählt Adolf Kaeser den FN:

Wir wollen den Besucherinnen und Besuchern das Gefühl vermitteln, als würden sie sich tatsächlich im Sensebezirk befinden.

Als ehemaliger Direktor von Schwarzsee Tourismus hat er sich für dieses Projekt zur Verfügung gestellt, um gemeinsam mit dem Gemeindeverband Region Sense, dem Sensler Museum und dem Verein Wier Seisler den Anlass zu planen. «Wir sind ein gutes OK-Team. Alle haben ihre Beziehungen und Netzwerke, weshalb wir gemeinsam ein vielfältiges Programm auf die Beine stellen konnten», so Kaeser. Auch seitens des Freilichtmuseums hätten sie viel Hilfsbereitschaft und Unterstützung erhalten.

Für die zwei Eventtage hatte das OK ein Budget von 17’000 Franken zur Verfügung, finanziert durch Schwarzsee Tourismus, den Gemeindeverband Region Sense und das Freilichtmuseum Ballenberg, wie Kaeser angibt. Entstanden sei ein Programm, auf das er sich sehr freue. «Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, mit diesen zwei Senslertagen eine gute Basis zu legen.» Sie seien im Gespräch mit dem Ballenberg darüber, ob zukünftig eine Zusammenarbeit entstehen könnte, um alljährlich einen Sensleranlass zu realisieren. «Doch fürs Erste sammeln wir kommendes Wochenende Erfahrungen, bevor wir weiterplanen», sagt Kaeser.

Essen, zuhören, erleben

Das Programm ist vielfältig. Für Familien hat es einen Häxewääg mit Bastelwerkstatt und Brätelstelle. Kulinarikliebhaber werden bei den regionalen Produzenten vor Ort fündig, auch typische Sensler Gerichte werden angeboten. Für die musikalische Unterhaltung sorgen unter anderem die Sängerin Angelika Ott-Jungo, die Band Düchoix, die Röschtigrabegruppa und der Taferser Regionalchor Da Capo. Franziska Werlen nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Zeitreise ins Senseland vor 1950. Der Autor des senslerdeutschen Wörterbuchs, Christian Schmutz, zeigt den Berner Oberländern, wie den Senslerinnen und Senslern der Schnabel gewachsen ist. Zudem taucht Christiane Thalmann mit den Besuchern in die Welt der Sagen ein, und junge Senslerinnen präsentieren ihre schönsten Kränzlitrachten (siehe Kasten).

Adolf Kaesers Freude auf das kommende Wochenende im Berner Oberland ist gross. Schon früher sei er immer gerne an Tourismusmessen gereist, um dort den Sensebezirk zu präsentieren. Die Region liege ihm nämlich sehr am Herzen. So sehr, dass er mit einem Lachen zu den FN sagt:

Sensler zu sein ist einfach etwas Wunderbares.