Warum der Sensebezirk im Mai einen Ausflug auf den Ballenberg macht

Der Sensebezirk erhält im Mai im Freilichtmuseum Ballenberg eine Plattform, um seine Kultur, Sprache und Produkte vorzustellen. Mitorganisiert wird der Auftritt vom Verein Seisler.swiss. «Wir wollen der Schweiz zeigen, was wir tun und was wir können», so die Devise.

Den 14. und 15. Mai 2022 dürfen sich Senslerinnen und Sensler in der Agenda dick anstreichen: An diesem Samstag und Sonntag ist der Bezirk Gast im Freilichtmuseum Ballenberg. «Wir wollen Leute, Kultur und Sprache zeigen», sagt Rudolf J. Merkle, Präsident des Vereins Seisler.swiss. Diese regionale Förderplattform hat sich vor drei Jahren zum Ziel gesetzt, die Besonderheiten des Sensebezirks gezielt zu fördern und den Bezirk über die regionalen Grenzen hinaus besser bekannt zu machen.

Ein buntes Programm

Ein zweitägiger Auftritt in einer Museumslandschaft, die bis zu 200’000 Gäste pro Jahr zählt, ist ideal, um dies umzusetzen. «Wir planen ein Rahmenprogramm mit Lesungen, mit Musik, mit Veranstaltungen, bei denen die Sprache im Mittelpunkt steht», erklärt Rudolf J. Merkle. Dazu werde es Stände geben, an denen Sensler Produkte angeboten werden. Es sei ein Anlass, der hoffentlich auch viele Senslerinnen und Sensler anziehe:

Wir wollen das Senseland aber vor allem auch kantonal und national besser bekannt machen.

Der Anlass sei breit abgestützt und werde von Organisationen wie Tourismus Schwarzsee-Senseland, dem Gemeindeverband Region Sense, dem Sensler Museum und Wier Seisler getragen. Die Delegation, die im Mai nach Ballenberg reist, wird über 50 Personen umfassen. Die Details des Programms werden derzeit noch ausgearbeitet.

Der Sensler Auftritt passt in ein neues Konzept, welches das Freilichtmuseum Schritt für Schritt umsetzen will. Indem es vermehrt und regelmässig mit den Regionen zusammenarbeitet und mit ihnen verschiedene Aktivitäten auf die Beine stellt, soll auch ein jüngeres Publikum angezogen werden.

Zweiter Freiburger Anlass

«Wir sind die Ersten», so Rudolf J. Merkle. Es verstehe sich von selbst, dass man sich deshalb vorgenommen habe, für die Premiere einen gewissen Standard zu setzen, sagt er selbstbewusst. Unabhängig vom Sensler Auftritt, der eigentlich schon letztes Jahr geplant war, Corona-bedingt aber verschoben werden musste, ist der Kanton Freiburg heuer ein zweites Mal zu Gast im Freilichtmuseum. Freiburg wird im Herbst einen Kilbi-Event organisieren.

Natürlich wird das Sensler Fest nicht irgendwo auf dem weiten Gelände des Museums stattfinden, sondern in der Nähe des Freiburger Ensembles. Dieses besteht aus dem sogenannten Tentlinger Haus, einem Bauernhaus aus dem Jahr 1790, einem Ofenhaus aus Heitenried aus dem 19. Jahrhundert, einem Kornspeicher aus Heitenried von 1652, dem Kabiskeller, der im 19. Jahrhundert in Oberschrot gestanden hat, und dem Sensler Wegkreuz, das letztes Jahr im Mai feierlich eingeweiht worden ist.

Neuauflage Wörterbuch

Die Sprache wird ein wichtiger Programmpunkt beim Sensler Auftritt im Museum sein. «Sie kommt immer gut an», sagt Rudolf J. Merkle. «Die Sensler können sie nicht verstecken.» Die Sprache stehe auch dafür, was den Sensler ausmacht. Senslerdeutsch ist auch der Jahresschwerpunkt des Vereins. Er will im Oktober die vierte Auflage des im Jahr 2000 erschienenen Senslerdeutschen Wörterbuchs herausgeben. Die Neuauflage enthält zum einen die Beilagen, die bei der zweiten Auflage 2004 und der dritten Auflage 2013 jeweils beigefügt worden sind. Dazu hat Autor Christian Schmutz viele weitere Wörter aufgenommen. So wird die neue Auflage rund 50 zusätzliche Seiten umfassen. In einem späteren Schritt sollen die Inhalte teils auch digital und interaktiv erfasst werden.