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«Ich hatte ein schönes Leben» – Die Freiburger Nachrichten AG würdigt ihren verstorbenen CEO Gilbert Bühler

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Gilbert Bühler war mit Leib und Seele Direktor der Freiburger Nachrichten AG. Ein nahbarer Patron mit Prinzipien und ein bedingungsloser Verfechter des Qualitätsjournalismus. Eine Würdigung.

«Ich hatte ein schönes Leben», sagte Gilbert Bühler in den letzten zwei Wochen immer wieder. Als wollte er jenen Halt geben, die nicht wirklich nachvollziehen konnten, wie rational und sachlich er seinem nahenden Tod entgegenblickte. Es gibt nicht viele Dinge, die Gilbert in den letzten Tagen nicht noch organisiert und geregelt hat. Im Unternehmen, in der Familie. Äusserlich gefasst und mit einer bisweilen verstörend wirkenden Ruhe blickte Gilbert der unausweichlichen Realität ins Auge. Er sprach als einer, der nichts mehr zu verlieren hat: «Ich hatte ein schönes Leben.» Am Montagabend ist Gilbert Bühler, der langjährige Direktor der Freiburger Nachrichten AG, im Kreis seiner Familie verstorben. 

Wir haben in den letzten zwei Wochen, seit sich abzeichnete, dass er den Kampf gegen seine Krebserkrankung nicht mehr gewinnen würde, viel zusammen geredet. Gemeinsame Erinnerungen aus unserer engen Zusammenarbeit in den letzten 17 Jahren waren nur ein kleiner Teil dessen, worüber wir uns austauschten. Vielmehr sprachen wir über die Gegenwart und über alles, was Gilbert noch in die Wege leitete.

Dass er noch miterlebte, wie der Verwaltungsrat der Freiburger Nachrichten AG seine Nachfolge an der Unternehmensspitze regelte, war ihm wichtig. Ebenso, dass er sein engstes Umfeld in der Firma – die Geschäftsleitung – bis zuletzt führte. In einem unserer jüngsten Gespräche charakterisierte ich ihn als den «Inbegriff des aufgeräumten Mannes». «Ja, aber nur, wo es mir wichtig ist», entgegnete Gilbert, ohne zu zögern. Nun – Gilbert waren sehr viele Dinge wichtig.

Der Unternehmer

Gilbert Bühler hat die Freiburger Nachrichten AG in den letzten 17 Jahren stark und umfassend geprägt. «Er war ein Vollblutunternehmer mit unermüdlichem Einsatz, ein Kämpfer und Stratege mit klaren Vorstellungen und Zielen», sagt Daniel Schorro, Verwaltungsratspräsident der Freiburger Nachrichten AG. Seine Qualitäten machten Gilbert Bühler 2005 denn auch zum idealen Kandidaten für den Posten an der Spitze des Unternehmens.

«Ich kannte ihn als kompetenten Juristen und weitsichtigen Unternehmensberater mit Erfahrung in der Zeitungswerbebranche», sagt der ehemalige Verwaltungsratspräsident Felix Bürdel. Als «grossem Motivator mit ausgewiesenen Führungsqualitäten» sei es Gilbert Bühler mit kompetenten Teams in Verlag und Redaktion gelungen, das unabhängige Verlagsunternehmen mit den Zeitungen «Freiburger Nachrichten», «Der Murtenbieter» und «Anzeiger von Kerzers» in einem schwierigen Markt- und Branchenumfeld optimal aufzustellen.

«Wir müssen agil und profitabel sein» – so lautete Gilbert Bühlers Credo. Und dem ordnete er alles unter. «Er lebte für den Job», sagt Vizedirektorin Olivia Enkerli, die als Finanzchefin der Freiburger Nachrichten AG sehr eng mit Gilbert Bühler zusammenarbeitete. Fordernd sei er gewesen, sagt sie. Er habe seine Leute aber auch machen lassen. «Es gab klare Vorgaben und dann viel Freiheit bei der Umsetzung – das habe ich geschätzt.»

«Ideen entwickeln und umsetzen, das konnte man gut mit Gilbert Bühler», sagt Verkaufs- und Marketingleiter Bruno Zürcher. Als CEO sei es ihm aber stets auch ein grosses Anliegen gewesen, den Kontakt zu den Kundinnen und Kunden zu behalten. «Es ist wichtig, die Kunden zu mögen, sie gern zu haben», sagte Gilbert Bühler auch mir in einem unserer vielen Gespräche.

Der Taktgeber

Gilbert Bühler fühlte sich wohl in der Rolle des Taktgebers. Er wusste, dass nur ein finanziell gesundes Unternehmen in der Lage ist, in die Zukunft zu investieren. Zielstrebig lebte er seine Überzeugung, vertrat seine Sichtweise nach innen wie auch gegen aussen und war sich nie zu schade, jemandem ein Abonnement einer der drei Zeitungen zu verkaufen. Oder am liebsten alle drei aufs Mal.

Fokussiert und treibend habe sie ihn erlebt, sagt Nathalie Sahli, die seit Mai 2020 Verwaltungsrätin der Freiburger Nachrichten AG ist. Für die Vorsitzende der Bankleitung von Raiffeisen Freiburg Ost war von Beginn weg klar: «Für Gilbert gab es keinen Stillstand – das wäre für ihn ein Rückschritt gewesen.» Die Digitalisierung etwa habe er entschieden vorangetrieben. «Er war ein Mann, der immer vorwärts schaute.»

Als Mann der scharfen Denke war Gilbert resistent gegen Träumereien aller Art. Und das liess er seine Verhandlungspartner und auch sein enges Umfeld in der Firma jeweils unverblümt spüren – freundlich im Ton, aber bestimmt in der Sache. Ja – bisweilen zeigten sich auch patriarchale Züge. Dennoch liess er sich auch überzeugen – von einem guten Argument, einer guten Idee.

Er unterstützte die Redaktion stets nach Kräften im Bestreben, den Leserinnen und Lesern qualitätsvolle journalistische Arbeit zu bieten. Dabei war er aber immer auch darauf bedacht, die Trennung zwischen seiner verlegerischen Rolle und der publizistischen Arbeit zu respektieren. Seine Aufgabe als CEO sah Gilbert Bühler denn auch darin, «Publizistik zu ermöglichen», wie er es anlässlich der Generalversammlung am vergangenen 6. Mai zum Ausdruck brachte.

Der Mensch

Wer Gilbert Bühler bloss auf den Geschäftsmann und Verkäufer, sozusagen auf den Zahlenmenschen, reduzieren möchte, würde seiner Persönlichkeit nicht gerecht. Zu gut wusste Gilbert, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Basis eines jeden erfolgreichen Unternehmens sind. Auch wenn er zuletzt nur noch selten in den neuen Räumlichkeiten war, welche die Freiburger Nachrichten AG vor bald anderthalb Jahren am Tivoli im Freiburger Stadtzentrum bezogen haben, so suchte er bei den wenigen Gelegenheiten stets den Kontakt zu den Reporterinnen und Reportern, wollte die neuen Gesichter kennenlernen, mit den Sportreportern fachsimpeln.

«Ich kannte Gilbert Bühler als Menschen, der seiner Arbeit mit grosser Leidenschaft und Hingabe nachgegangen ist», sagt die langjährige FN-Reporterin Imelda Ruffieux. Auch sie spricht von einem «Macher mit scharfem Verstand», der «seine klugen Schlussfolgerungen meistens mit einem lässigen Spruch kombiniert» habe.

Emotionales hatte bei ihm nicht so viel Platz. Doch im Patron Gilbert Bühler war stets auch der Mensch spürbar. Der gesellige Geniesser, Bonvivant und Connaisseur, der Fussballfan, der einen mit seinem Wissen zum Staunen brachte. Da war einer, der auf Leute zugehen konnte, ihnen zuhörte und auf sie einging. «Er liebte Gespräche und Debatten im geselligen Kreis», sagt Verwaltungsratspräsident Daniel Schorro. Er habe mit Gilbert in unzähligen Telefonaten über die Firma, die Familie und über die Welt geredet. «Das wird mir fehlen.»

Es wäre wohl übertrieben und auch nicht im Sinne von Gilbert Bühler, die Freiburger Nachrichten AG – so wie sie heute dasteht – als sein Lebenswerk zu bezeichnen. Da haben auch viele andere in den letzten Jahren vieles dazu beigetragen. Fakt bleibt: Gilbert Bühler hat der Firma enorm viel Persönliches untergeordnet. Nicht selten kam die Familie zu kurz – so auch in den vergangenen beiden Jahren, in denen es darum ging, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Betrieb des Unternehmens abzumildern.

Zudem setzte er sich seit 2013 als Präsidiumsmitglied des Verbands Schweizer Medien mit grossem Engagement für den Ausbau der indirekten Presseförderung ein (siehe Kasten). Dass dieses Unterfangen am Ende an der Urne scheiterte, trug Gilbert Bühler mit Fassung – so wie er seit vergangenem Herbst zumindest nach aussen hin seine schwere Krankheit mit Fassung trug und sie nicht kommunizieren wollte. Lieber wollte er stark sein.

Der Abschied

«Ich hatte ein schönes Leben.» So sehr hätten wir Gilbert gewünscht, dass er seine Arbeit hätte fortführen und seine Strategien für eine erfolgreiche Unternehmenszukunft hätte weiterentwickeln können. Wir verlieren unseren CEO und Patron – wir verlieren einen wertvollen Menschen. Gilberts Frau Sonja sowie seinen erwachsenen Kindern Yves, Annick und Florence wünschen wir alles Gute in dieser schweren Zeit. Adieu Gilbert. Und danke für alles.

Eine wichtige Stimme auf dem nationalen Parkett

Mit seiner Mitgliedschaft im Präsidium des Verlegerverbands Schweizer Medien (VSM) hat sich Gilbert Bühler seit 2013 auf nationaler Ebene einen exzellenten Ruf geschaffen als Interessenvertreter der kleinen und mittleren Verlagsunternehmen. «Er war ein kollegialer und blitzgescheiter Mensch», sagt VSM-Präsident Pietro Supino über Gilbert Bühler im VSM-Präsidium. Er habe als Geschäftsführer der Freiburger Nachrichten AG eine «riesige Erfahrung und grosse Kompetenz» in die Sitzungen des Präsidiums eingebracht.

Von einem Mann ohne Scheuklappen spricht Christof Nietlispach, Verwaltungsratspräsident der Freiämter Regionalzeitungen AG. Gilbert Bühlers Rolle im Präsidium sei sehr entscheidend gewesen. Er habe die kleinen und mittleren Verlagsunternehmen zusammengebracht und darüber hinaus auch Brücken geschlagen zum Westschweizer Verlegerverband Médias Suisses. «Gilbert Bühler wurde auch als Lobbyist im Bundeshaus von allen Seiten ernst genommen, weil er so authentisch war», sagt Nietlispach weiter.

Andrea Masüger, Vertreter des Südostschweizer Medienunternehmens Somedia, hat in Gilbert Bühler zwei Seiten festgestellt: «Er war fähig, seine Ideen durchzuboxen, er bot aber auch immer wieder Hand zu Kompromissen.» Darüber hinaus sei Gilbert Bühler auch menschlich eine Bereicherung gewesen.

«Er war ein ganz feiner Typ», sagt Nationalrat Martin Candinas (Die Mitte) auf Anfrage. «Ein richtiger Patron» und ein «glaubwürdiger Botschafter», wenn es darum gegangen sei, für die Regionalpresse einzustehen. «Gilbert Bühler beeindruckte mit bescheidener Art, aber klaren Aussagen.» Für SP-Nationalrat Matthias Aebischer war Gilbert Bühler einer, der für die Rechte der Kleinen kämpfte und dabei «im Teich mit grossen Fischen» immer Oberwasser behielt. «Bühler war im Bundeshaus ebenso bekannt wie die grossen Verleger Supino von TX Group und Wanner von CH Media», so Aebischer.

Die Freiburger Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach (Die Mitte) charakterisiert Gilbert Bühler als «integer, kompetent und human». Ihre Ratskollegin Ursula Schneider Schüttel (SP) erinnert sich daran, wie sehr sich Bühler für den Erhalt der Medienvielfalt einsetzte. Und für Nationalrat Gerhard Andrey (Grüne) ist es nur Gilbert Bühlers beherztem Einsatz zu verdanken, wenn die Freiburger Nachrichten AG in Bern als «Positivbeispiel» wahrgenommen wird.

Der Freiburger Staatsratspräsident und Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty (Die Mitte) würdigt den verstorbenen CEO der Freiburger Nachrichten AG als einen, dem es stets ein Anliegen war, ausserhalb des Staats nach Lösungen zu suchen. «Gilbert Bühler war ein grosser Unternehmer und in der Covid-Krise stets ein verlässlicher Ansprechpartner», sagt Curty, der im Übrigen auch Bühlers Engagement für die zweisprachige Presselandschaft im Kanton Freiburg würdigt. cn

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