Das Trinkwasser auf dem Gemeindegebiet von Schmitten weist mikrobiologische Verunreinigungen auf. Die Gemeinde ruft die Bevölkerung dazu auf, kein Leitungswasser mehr zu trinken.
«Die Feuerwehr ist am Flyer verteilen, und wir nutzen alle möglichen Kanäle, um die Bevölkerung so rasch wie möglich zu informieren.» Der Schmittner Syndic Hubert Schafer hat am frühen Donnerstagabend keine einfache Aufgabe. Um 16 Uhr an diesem Nachmittag wurde die Gemeinde vom Amt für Lebensmittelsicherheit darüber informiert, dass das Trinkwasser auf dem Gemeindegebiet verunreinigt ist. Was der Grund dafür ist, weiss aktuell noch niemand. Klar ist nur: Ab sofort sollen die Schmittnerinnen und Schmittner ihr Leitungswasser abkochen. Das ganze Dorfgebiet ist betroffen, jedoch nicht die Weiler Ried, Berg und die oberen Quartiere des Bagers. Dies, weil die Quellfassung Sodbach nicht betroffen ist.
Arzt hat Alarm geschlagen
Anlass für die Untersuchung des Wassers gab die Warnung eines Arztes. Ein Einwohner sei mit Beschwerden zum Arzt gegangen, und dieser habe den Verdacht geschöpft, dass es am Wasser liegen könnte. Daraufhin habe die Gemeinde umgehend das Amt für Lebensmittelsicherheit informiert, betont Schafer. «Sie kamen noch am selben Tag vorbei und haben Proben entnommen.» Das war am Mittwoch.
Weder zur Ursache noch zum Umfang der Verunreinigung kann Hubert Schafer genauer Auskunft geben. Eine denkbare Ursache könnten die starken Regenfälle der vergangenen Tage sein; ähnlich wie im bernischen Herzogenbuchsee, wo das Leitungswasser aktuell auch abgekocht werden muss.
Weder Zähneputzen noch Salatwaschen
Die Gemeinde ruft dazu auf, das Trinkwasser auch nicht dafür zu verwenden, um Medikamente einzunehmen oder um die Zähne zu putzen. Das Wasser soll nicht zur Herstellung oder Behandlung von Lebensmitteln eingesetzt werden. Also nicht zum Salatwaschen oder auch nicht, um den Schoppen für die kleinen Kinder anzurühren. Weiter darf das Wasser nicht zum Geschirrwaschen verwendet werden. Landwirtschaftsbetriebe sind aufgerufen, damit weder das Milchgeschirr zu reinigen noch die Leitungen der Melkanlage zu spülen.
Abkochen
Als Massnahme empfiehlt die Gemeinde, das Leitungswasser abzukochen und erst dann als Trinkwasser zu verwenden. Ausserdem soll die letzte Spülung von Lebensmittelgefässen mit Heisswasser von mindestens 72 Grad Celsius erfolgen. Das heisst, dass die Bürgerinnen und Bürger die Boilertemperatur erhöhen sollen. Auch Geschirrspüler sollen nur mit dem höchsten Temperaturprogramm angestellt werden. Vorsichtshalber empfiehlt der Gemeinderat, Mineralwasser zu verwenden.
Laut Hubert Schafer wird das Wasser nun über eine längere Zeit mit Chlor behandelt werden. Ab wann die Schmittner ihr Leitungswasser wieder trinken können, ist noch unklar. Laut Schafer ist es das erste Mal in der jüngeren Geschichte, dass das Trinkwasser in Schmitten verschmutzt wurde.
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