Das Traktandum war alles andere als heiss: Es ging am Dienstagabend im Freiburger Generalrat um die Legislaturbilanz des Gemeinderats. Alle Fraktionssprecher lobten oder kritisierten den Gemeinderat, je nach politischer Couleur. Kurz vor den Gemeindewahlen profitierten alle von den fünf Minuten Redezeit, und so bimmelte die Glocke von Ratspräsidentin Adeline Jungo (SP) regelmässig.
Bei Claudio Rugo, dem einzigen Verteter der Künstlerpartei, kam es dann zum Eklat. Rugo spricht regelmässig am Thema vorbei und greift Mitglieder des Gemeinderats oder des Generalrats an. Am Dienstagabend erinnerte er in seinem Kommentar zur Legislaturbilanz daran, dass er mit der Stadt in einem privaten Streit vor Gericht steht. Die Ratspräsidentin wies ihn darauf hin, dass ein privater Rechtsstreit nichts mit der Legislaturbilanz zu tun habe. Doch Rugo fuhr fort. Jungo unterbrach ihn erneut: «Ich habe Sie mehrmals schriftlich und per Mail gebeten, sich an die Vorgaben des Ratsreglements zu halten», sagte sie. Nun sei genug. «Ich bitte Sie, den Saal zu verlassen.»
Rugo weigerte sich und forderte, das Ratsbüro müsse sich vereinen. Dieses kam zusammen, stützte aber die Sicht Jungos. Rugo packte seine Siebensachen, blieb jedoch sitzen. Auf Jungos Bitte, nun endlich den Saal zu verlassen, sagte er, im Reglement stehe, der Weibel müsse jemand hinausbegleiten, der sich widersetze. Und so musste der Weibel neben Rugo gehen, damit dieser den Saal verliess.
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