Das Analyseinstrument Viclas soll die Aufklärung serieller Straftaten gegen die physische und sexuelle Integrität ermöglichen. Mit dem System sollen gesammelte Polizeidaten bearbeitet, Übereinstimmungen festgestellt und die Fälle nach Tatvorgehen untersucht werden.
So weit die Theorie. Doch der Nutzen des seit mehreren Jahren angewandten Systems wird namentlich von den Westschweizer Kantonen angezweifelt. Die Konferenz der Westschweizer Polizei- und Justizdirektoren hat deshalb die Kündigung des Konkordats beschlossen. Nun legt auch der Freiburger Staatsrat dem Grossen Rat einen Entwurf zur Kündigung des interkantonalen Konkordats vor. Dies nach einer Vernehmlassung bei den betroffenen Stellen wie Kantonspolizei, Staatsanwaltschaft, Finanzbuchhaltung, Amt für Gesetzgebung sowie Amt für Justizvollzug und Bewährungshilfe. Das schreibt der Staatsrat in einer Botschaft an den Grossen Rat.
Die Vorwürfe gegen das System betreffen vor allem die geringe Effizienz bei der Aufklärung von sexuellen Straftaten. Trotz wiederholter Anfragen habe das System auch nie Zahlen zur Aufklärungsquote liefern können.
Zudem seien die Erfassung der Fälle zeitraubend und die Kosten viel zu hoch. Mit anderen Datenbanken liessen sich ebenfalls Zusammenhänge zwischen Straftaten erkennen, schreibt der Staatsrat. Eine Studie der Universität Lausanne habe ebenfalls aufgezeigt, dass das System an Effizienzmangel leide. Zur Kündigung der interkantonalen Vereinbarung ist im Kanton Freiburg eine Gesetzesänderung nötig.