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Klimaarchitekten legen den Finger auf die graue Energie

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In einer Vortragsreihe wollen die Freiburger Klimaarchitekten die Hebel für nachhaltiges Bauen ausloten. In Fachkreisen sei das Bewusstsein dafür stark gestiegen, bei der Umsetzung hapere es aber noch. 

«Zwischen dem, was zu tun wäre, und dem, was getan wird, klafft eine grosse Lücke», sagt Architekt Stéphane Emery. «Es wird immer noch viel zu viel abgerissen und neu gebaut, und es wird immer noch zu viel Beton verwendet, anstelle anderer klimaneutraler Werkstoffe.» Um dies zu ändern, gründete Emery zusammen mit zehn Freiburger Architekten Ende 2021 den Verein Freiburger Architekten für das Klima, dem heute 160 Mitglieder angehören.

Dass der Bausektor im Kampf gegen die Erderwärmung gefordert ist, zeigen die nackten Zahlen. So verursacht der Bausektor 84 Prozent der schweizweiten Abfallproduktion und ist für 40 Prozent der CO2-Emissionen und 45 Prozent des Energieverbrauchs zuständig.

Manche Hindernisse

Die Gründe für das Handlungsdefizit seien vielfältig, sagt Emery. So bremsten gesetzliche Vorgaben und Baunormen die Wiederverwendung von Baumaterialien. Ein weiteres Problem sei das vorherrschende lineare Wirtschaftssystem von Kaufen, Nutzen und Wegwerfen. Das System der Kreislaufwirtschaft sei immer noch zu wenig etabliert. Und zudem gebe es nach wie vor keine Grenzen für graue Energie, die unter anderem im Beton steckt. Der Ko-Präsident der Klimaarchitekten stellt klar:

Wir brauchen ein Kohlenstoffbudget, also eine Obergrenze für den Ausstoss von Treibhausgasen, auf Gebäuden. Das wäre ein wichtiger Hebel.

Stéphane Emery, Ko-Präsident der Freiburger Architekten für das Klima.
Archivbild: Alain Wicht

Materialien vor der Haustür

Heute herrsche weiter die Meinung vor, dass mit dem Basis-Minergie-Standard, der den Heizwärmebedarf im Fokus hat, genügend getan sei. Doch dem sei nicht so. Allgemein sei der Nutzen gewisser Massnahmen oftmals unklar. Solange es zudem keine Kostenwahrheit in Bezug auf CO2-intensive Materialien gebe, werde zu wenig in die Entwicklung kohlenstoffarmer Materialien investiert. Dabei lägen diese teilweise zuhauf vor der Haustüre.

Allein im Kanton Waadt landen jährlich drei Millionen Tonnen lehmhaltige Erde auf der Aushubdeponie.

Stéphane Emery

Lehm, wie auch Stroh, Hanf und Holz, eigne sich indes bestens als Baumaterial. 

Nachhaltiges Bauen sei zwar nach wie vor teurer, räumt Emery ein. Das rühre unter anderem daher, dass nachhaltige Materialien erst in kleinen Mengen produziert würden. Zur Reduktion der Kosten oder, wenn die Statik die Verwendung von Beton erfordere, sei aber auch ein Materialmix möglich. «In der Wohnbaugenossenschaft Equilibre in Genf wurden die Träger eines achtstöckigen Hauses aus CO2-effizientem Beton gebaut, die Fassade aber aus Stroh.»

Fantasie ist gefragt

Überhaupt ist im nachhaltigen Bauen Fantasie gefragt. So wurden für die Umnutzung und Aufstockung einer Schreinerei in Winterthur in grossem Stil gebrauchte Bauteile von anderen Gebäuden wiederverwendet. Dabei doppelten die Architekten die bestehenden Industriefenster für einen besseren Wärmeschutz von innen mithilfe von alten Flügeln zu Kastenfenstern auf. «So, wie das früher gemacht wurde», bemerkt Emery. 

In der Vortragsreihe, die am Donnerstag beginnt, wollen die Klimaarchitekten Interessierten verschiedene Praktiken des nachhaltigen Bauens näher bringen und mit anderen Organisationen netzwerken, die dieselben Ziele verfolgen.

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