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Hermann Schöpfers «Kleiner Kunstführer Stadt Freiburg» ist neu aufgelegt

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2020 ist der Kunsthistoriker Hermann Schöpfer gestorben. Sein Sohn Felix hat sich nun dessen Herzensprojekt angenommen. In seinem Verlag der verlorenen Bücher hat er den «Kleinen Kunstführer Stadt Freiburg» neu aufgelegt.

Er hat die Schönheit der Stadt Freiburg «besungen» und wollte sie mit den Menschen teilen: Hermann Schöpfer, der fast dreissig Jahre lang am Inventar für Kunstdenkmäler der Schweiz für den Kanton Freiburg gearbeitet hatte. Der im Entlebuch geborene Kunsthistoriker war 1963 nach Freiburg gekommen, um hier zu studieren. Wie viele auswärtige Studierende blieb er der Zähringerstadt auch danach treu. Während Jahrzehnten forschte und publizierte er zu kunsthistorischen Themen der Stadt und darüber hinaus.

1989 verfasste Hermann Schöpfer in seiner Freizeit den «Kleinen Kunstführer der Stadt Freiburg», der ursprünglich gegen 55 Seiten zählte und Interessierten sowie Besucherinnen und Besuchern der Stadt kurz und kompetent die Geschichte und die Kulturdenkmäler Freiburgs näherbrachte. «Es ist drin, was drauf steht», fasst sein Sohn Felix Schöpfer den Inhalt treffend zusammen. 2007 wurde die Broschüre überarbeitet und erschien neu nicht nur in Französisch, Deutsch und Englisch, sondern zusätzlich in Italienisch. Die letzte Auflage datiert von 2011. Herausgeberin war der Paulusverlag. 

Das Versprechen

Im letzten Gespräch vor seinem Tod im Juli 2020 bat Hermann Schöpfer seinen Sohn, sich um das Fortbestehen des Kunstführers zu kümmern. Denn nach dem Verkauf des Paulusverlags an den Herder-Verlag war unklar geworden, wie es mit der Publikation weitergeht. Wie ernst es dem Vater mit seinem Anliegen war, zeigte sich auch darin, dass er seinen Wunsch zusätzlich testamentarisch festhielt. «Ich gab meinem Vater natürlich mein Versprechen», erzählt Felix Schöpfer den FN. «Doch als ich mich an die Arbeit machen wollte, teilte mir der Herder-Verlag mit, dass alle Druckvorlagen verschwunden seien.»

Verlag aus einer Schuhschachtel

«Ich hatte die Wahl: Entweder ich lass es bleiben oder ich suche Drittpersonen oder ich verlege den Kunstführer selber.» Inspiriert von der Geschichte des Diogenes-Verlags, der einst von Daniel Keel aus Hingabe zur Sache und nicht aus Profitüberlegungen heraus gegründet worden sei und in einem Persil-Karton Platz gehabt habe, gründete Felix Schöpfer einen Verlag. «Er heisst Editions Pourtant und ist der Verlag der verlorenen Bücher.» Und auch hierbei schien der Vater noch über seinen Tod hinaus die Finger im Spiel zu haben. «Die illustrierte Verlagschronik des Diogenes-Verlags ist ein Buch, das mein Vater bei Emmaüs erstanden hatte.» Hermann Schöpfer pflegte einmal pro Woche in das Brockenhaus zu gehen. Felix Schöpfer bemerkt dazu:

Das Sammeln war seine Geheimwissenschaft: Er hatte ein findendes und nicht ein suchendes Wesen.

Aktualisiert und ergänzt

Er scannte sodann den Text der alten Ausgabe des Kunstführers ein. Die von seinem Vater selbst aufgenommenen digitalen Fotos zur Illustration liess er auffrischen. Die Fotos ergänzte er durch Bilder aus dem Fundus der Universitäts- und Kantonsbibliothek sowie des Kulturgüterdienstes, und er beauftragte eine Grafikerin mit der Gestaltung der Neuausgabe. Inhaltlich hielt sich Felix Schöpfer an die Grundstruktur des Vorhandenen. Allerdings musste er die Texte punktuell aktualisieren und ergänzen. «Ich habe mich rund vier Monate lang mit der kunsthistorischen Forschung ab 2007 beschäftigt», erzählt der Jurist. Neue Erkenntnisse gab es etwa zur Stuckdecke im Poya-Schloss. «Sie stammt von jemand anderem als ursprünglich gedacht.» Die grösste Änderung erfuhr der Kunstführer im Abschnitt zur Baugeschichte der Kathedrale. Im aktuellen Führer figurieren zudem Bauten, die nach 2011 entstanden sind, wie die Poya-Brücke.

Die Schönheit bewahren 

Im Februar ist der neue Kunstführer herausgekommen. Er fokussiert sich auf die gotische und barocke Architektur Freiburgs, auf das Alte. Das moderne Freiburg beschränkt sich auf die 1930er- und 1950er-Jahre, aus späterer Zeit finden nur noch die Kantonalbank von Mario Botta und der Tinguely-Brunnen Eingang. «Ja, in Bezug auf die jüngere Architektur der Stadt war mein Vater eher skeptisch», räumt Felix Schöpfer ein. Vor zwanzig Jahren sei Stadtplanung in Freiburg aber auch noch ein Fremdwort gewesen, was sein Vater stets bemängelt habe.

Ihm ging es vor allem darum, das Schöne zu erkennen und zu bewahren.

Dass der Kunstführer ein kleiner Kunstführer geworden ist, ist vielleicht ebenfalls bezeichnend für Hermann Schöpfer. «Er hatte keinen Dünkel. Er interessierte sich für den Reichtum im Unspektakulären, im Kleinen. Er wusste mit Potenzial zu arbeiten.» So war er es, der in den Freiburger Geschichtsblättern die Geschichte vom Elefanten von Murten aufgedeckt hatte, die heute wohl den meisten bekannt ist, und publizierte auch zu weiteren Geschichten aus dem Alltag der Menschen. 

Wie weiter?

Mit der Überarbeitung des Kunstführers hat Felix Schöpfer nicht nur dafür gesorgt, dass das Werk seines Vaters weiterlebt, er hat auch dessen Tod verarbeitet. «Mein Vater und ich standen uns sehr nah», sagt Felix Schöpfer. Zudem habe ihm die Arbeit Spass gemacht. Ob es in ein paar Jahren eine weitere, vielleicht sogar erweiterte Auflage geben wird, sei aber noch komplett offen. «Jetzt ist die aktuelle Ausgabe erst einmal im Tourismusbüro im Equilibre und beim Museum für Kunst und Geschichte erhältlich.» Bald soll die Neuauflage der französischen Ausgabe folgen. An einem passenden Vertriebssystem für Buchhandlungen arbeite Felix Schöpfer noch. 

Zu den Personen

Hermann Schöpfer wurde 1939 im Entlebuch am Fuss der Schrattenfluh als das elfte von zwölf Kindern geboren. 1963 kam er an die Universität Freiburg, wo er 1972 mit einem Doktorat in Kunstgeschichte abschloss. Verheiratet mit Verena Stauffer, Tochter des Milchhändlers der Neustadt, stellte er sich in den Dienst der damals soeben gegründeten kantonalen Denkmalpflege. Er war zudem Präsident der Denkmalpflegekommission und Redaktor des Deutschen Geschichtsforschenden Vereins. Im Juli 2020 verstarb er im Alter von 81 Jahren. Sein Sohn Felix Schöpfer ist in der Stadt Freiburg geboren und aufgewachsen. Er studierte in Freiburg Rechtswissenschaft. Der 50-jährige Rechtsanwalt arbeitet heute beim Gemeindeamt des Kantons Zürich. Lange Jahre war er auch als Velokurier unterwegs. rsa

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