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Acht Jahre später: Sternenareal soll wieder verkauft werden

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An einer Infoveranstaltung informierte der Gemeinderat von Tentlingen über eine saftige Steuererhöhung. Ebenfalls präsentierte er das neue Projekt auf dem Sternenareal. Dieses soll nun doch wieder verkauft werden.

Die Gemeinde Tentlingen steht finanziell schlecht da. Im vergangenen Jahr verbuchte sie einen Verlust von rund 550’000 Franken. Der Saal des Restaurants Sternen war mit über 100 Personen gut gefüllt, als Syndic Gerhard Liechti gemeinsam mit Gemeinderat David Rotzetter und einem Vertreter des Immobilienunternehmens HRS am Donnerstagabend darüber informierte, welchen Einfluss diese roten Zahlen auf die Gemeinde und das Projekt auf dem Sternenareal haben. Dieses hatte die Gemeinde vor acht Jahren für 1,8 Millionen Franken gekauft, um den Bau von mehreren grossen Wohnblöcken zu verhindern. Mit dem Darlehen zum Zinssatz von 0,32 Prozent habe die Investition knapp noch rentiert. Ende Jahr war jedoch ein neuer Darlehensvertrag fällig, der Zinssatz erhöhte sich auf 2,2 Prozent: «Seither machen wir rückwärts», so der Gemeindepräsident.

Kein Restaurant mehr geplant

Zuletzt war auf dem Sternenareal eine Überbauung mit 17 Wohnungen, einem Laden, einem kleinen Restaurant und einem Büro für die Gemeindeverwaltung geplant (die FN berichteten). Das Land sollte dabei nicht verkauft, sondern im Baurecht abgegeben werden. Das lohne sich heute nicht mehr. David Rotzetter, im Gemeinderat verantwortlich für die Liegenschaften und das Bauwesen, erklärte:

Die Einnahmen vom Baurechtszins hätten wir direkt der Bank abgeben müssen, um die Zinsen fürs Darlehen zu bezahlen.

David Rotzetter
Vizegemeindepräsident Tentlingen

Im neuen Projekt fehlen nun das Restaurant und das Gemeindebüro, dafür sind zwei Gebäude mit 12 respektive 17 Wohnungen sowie ein Coop-Zentrum mit 18 Aussenparkplätzen vorgesehen. «Einen Investor zu finden für das Projekt mit Restaurant hat sich als äusserst schwierig erwiesen», erklärte Rotzetter. Die Gemeinde hätte die Beiz also übernehmen müssen. «Es ist für uns nicht tragbar, ein Restaurant und ein Gemeindebüro zu finanzieren», stellte Liechti klar. Denn schon jetzt seien die Finanzen der Sensler Gemeinde überstrapaziert:

Wir mussten im Frühling Zahlungsverpflichtungen nach hinten schieben, da wir zu wenig flüssige Mittel hatten.

Gerhard Liechti
Gemeindepräsident Tentlingen
Zwischen den beiden Wohnhäusern soll eine Grünzone entstehen.
Bild: zvg

Eine Steuererhöhung sieht der Syndic deshalb aktuell als einzigen Ausweg. Die Liegenschaftssteuer soll per Januar 2025 von zwei auf drei Promille und die Einkommens- und Vermögenssteuer für natürliche Personen sowie die Gewinn- und Kapitalsteuer für juristische Personen von 76,1 auf 86 Prozent angehoben werden. Das entspricht ungefähr den Steuersätzen der Nachbargemeinde Giffers. Der Syndic warnte jedoch:

Die Steuererhöhung ist nur dafür da, das strukturelle Defizit abzudecken.

In ein paar Jahren müsse die Gemeinde noch einmal über die Bücher.

Viele Fragen zum Sternenareal

Dennoch führte vor allem der Verkauf des Sternenareals zu Diskussionen. «Zu einem Dorfkern gehört eine Beiz», kommentierte beispielsweise ein Bürger und erhielt viel Zuspruch. Eine Bürgerin konterte:

Es ist nicht die Aufgabe einer Gemeinde, eine Beiz zu führen.

Bürgerin von Tentlingen

Auch Rotzetter schloss sich dieser Aussage an und betonte, dass dies nicht heisse, dass Tentlingen nie mehr ein Restaurant haben werde: «Vielleicht ergibt sich in Verbindung mit einem anderen Projekt etwas.»

Wenn die Gemeindeversammlung sich für den Verkauf des Areals entscheidet, wird das Restaurant Sternen abgerissen.
Bild: Martina Schmid

Diverse Anwesende kritisierten, dass der Verkaufspreis dem damaligen Kaufpreis entspreche, obwohl die Gemeinde jahrelang Zinsen auf das Darlehen errichtet habe. «Wir haben im 2016 ein bisschen zu viel bezahlt», räumte Liechti ein. Das Ziel sei damals gewesen, etwas fürs Dorf zu machen, und die Gemeinde habe schnell handeln müssen. Das Restaurant falle jetzt zwar weg, aber der Supermarkt in Fussnähe bleibe.

Wenn Coop hierherkommt, hat das einen Mehrwert.

Gerhard Liechti
Gemeindepräsident Tentlingen

Warum man dann nicht einfach noch einige Jahre warte, wollte ein Bürger wissen. «Wir haben in dieses Gebäude in den letzten fünf Jahren nichts mehr investiert», entgegnete Liechti. Es stünden teure Renovationen an. Wo die Gemeinde dann ihre Versammlungen abhalten wolle, fragte ein weiterer Bürger. Der Syndic betonte, dass der Gemeinderat für die zwei Versammlungen pro Jahr eine Lösung finden werde, beispielsweise in den Räumlichkeiten des Behindertenheims oder der Turnhalle in Giffers.

Eine weitere Person fragte nach der Begegnungszone. Hierzu habe der Gemeinderat vor rund einer Woche den Bescheid bekommen, dass der Kanton die dazugehörige Umzonung des Gebiets oberhalb des Sternenareals bewilligt habe, freute sich der Syndic. Die Planung sollte bald starten.

Zuerst steht aber noch die Gemeindeversammlung an. Am 3. Mai werden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über die Steuererhöhung und die Zukunft des Sternenareals abstimmen können.

So könnte das Dorfbild von Tentlingen bald aussehen.
Bild: zvg

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