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Eine App, die Leben rettet

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Bei einem Herzstillstand muss es schnell gehen: Mit jeder Minute, die ohne Wiederbelebungsmassnahme verstreicht, sinkt die Überlebenschance um zehn Prozent. Gut 8000 Menschen sterben in der Schweiz pro Jahr an einem Herz- oder Atemstillstand. Nun will der Freiburger Staatsrat Massnahmen ergreifen, um die Erste Hilfe in solchen Fällen zu verbessern: Nach einer Motion und einem Postulat der beiden CVP-Grossräte Eric Collomb (Lully) und Marc-Antoine Gamba (Freiburg) führt er ab 1. April eine Meldepflicht für Defibrillatoren ein und unterstützt ein sogenanntes First-Responder-Konzept.

Besserer Überblick

Gemäss Mitteilung haben viele Unternehmen und Private in den letzten Jahren Defibrillatoren angeschafft. Die Sanitätsnotrufzentrale 144 hat aber nur bedingt einen Überblick über diese Geräte. Deshalb verpflichtet der Kanton nun die Besitzer, sie zu melden. Die Notrufzentrale registriert die Geräte anschliessend in ihrem System. «Geht bei uns ein Notruf wegen eines Herz- oder Atemstillstandes ein, können wir so sofort sehen, ob sich ein Defibrillator in der Nähe befindet», sagt Manuela Spicher, Leiterin der Zentrale, auf Anfrage der FN. Dies könne für die Wiederbelebung zentral sein. Zudem sei ein Defibrillator einfach zu bedienen, da er verbal Anleitungen gebe (siehe Kasten). «Das Wichtigste bleibt aber die Herzmassage», betont Spicher.

150 Defibrillatoren sind gemäss Mitteilung bereits registriert. Auch die Autos der Kantonspolizei sind seit 2012 mit solchen Geräten ausgestattet. «Die Leute vergessen oft, dass bei einem Notfall auch die Polizei Erste Hilfe leisten kann», sagt Spicher. Die Notrufzentrale könne Polizisten schicken, wenn ein Notruf zu einem Herz- oder Atemstillstand eintreffe. «Wir haben damit schon viele positive Ergebnisse erzielt», sagt Spicher.

Freiwillige Lebensretter

Um die Lebensrettung weiter zu verbessern, sollen vermehrt Laien einbezogen werden. Die sogenannten First Responder können eine Herzmassage durchführen, beatmen und wissen einen Defibrillator zu bedienen. In verschiedenen Gemeinden und Regionen haben sich bereits solche Freiwilligen-Gruppen gebildet, etwa in Jaun oder im Sense Oberland (die FN berichteten). «Wir brauchen aber ein Konzept für den ganzen Kanton. Vor allem die Alarmierung möchten wir vereinheitlichen», sagt Spicher. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Akteuren des Rettungswesens, erarbeite nun ein Konzept. Dabei soll auch die Ausbildung vereinheitlicht werden.

Gemäss Mitteilung orientiert sich die Arbeitsgruppe am Kanton Bern. Dieser alarmiert die First Responder mittels App, die Ortung läuft über das Handy: «Alarmiert werden jene First Responder, die nahe genug am Notfallort sind», sagt Spicher. Auch Freiburg wolle eine App einführen. Welches System die Arbeitsgruppe wählen werde und wie die Finanzierung laufe, sei aber noch nicht festgelegt. «Wir stehen am Anfang, hoffen aber, dass das Konzept Ende Jahr steht», sagt Spicher. Wie das Beispiel Tessin–wo das System mit First Respondern und Defibrillatoren seit langem existiert–zeige, erhöhten sich so die Chancen, einen Herzstillstand zu überleben, deutlich.

Defibrillator: Er spricht zu den Helfern

D ie Leiterin der Freiburger Sanitätsnotrufzentrale 144, Manuela Spicher, erklärt, wie ein Zeuge eines Herz- oder Atemstillstandes vorgehen soll: Als Erstes gelte es, die Ambulanz zu rufen und sofort mit der Herzmassage zu beginnen. Auch sei es wichtig, Passanten um Hilfe zu bitten. So könne man sich bei der Herzmassage abwechseln oder einen Defibrillator in der Nähe holen. Die Notrufzentrale informiere am Telefon darüber, wo diese zu finden seien. «Defibrillatoren sprechen zu den Helfern, deshalb kann sie jeder bedienen.» Es sei aufgezeichnet, wo man die Patchs auf dem Körper des Patienten anbringen müsse. Dann mache der Defibrillator eine Analyse. Sei gar keine Herzaktivität mehr da, könne man nicht defibrillieren. «Dann weist der Defibrillator an, mit der Herzmassage weiterzumachen. Alle zwei Minuten ruft er wieder zur Analyse auf.» Gebe es ein Signal, so fordere der Defibrillator die Helfer auf, den Patienten nicht mehr zu berühren. Mittels blinkender Taste könnten die Helfer den Schock auslösen. «Wenn der Patient keine Reaktion zeigt, geht es mit Herzmassage weiter», sagt Spicher. Und nach fünf bis 15 Minuten treffe die Ambulanz ein. mir

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