Mit dem Weihnachtskonzert greift Novantiqua auf überlieferte Chormusik aus England zurück. Das rund 20-köpfige Vokalensemble kontrastiert alte Werke mit neuen Versionen aus dem 20. Jahrhundert. Mit den traditionellen Carol-Melodien aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die später von vielen Komponisten in ihre eigene Tonsprache neu gesetzt wurden, zieht das Ensemble einen Bogen zu zeitgenössischen Kompositionen. Zu hören ist am Sonntag etwa David Willcocks (1919-2015). Der britische Komponist hat mit Carol-Melodien eine ganz neue Variationsfolge geschaffen.
Mit überlieferter Chorliteratur beschäftigt sich das Ensemble auch im Werk von Benjamin Britten (1913-1976). «Britten befasste sich offenbar aus Langeweile während einer Atlantikquerung per Frachtschiff während des Kriegsjahres 1943 mit anonymen spätmittelalterlichen Texten sowie Gedichten von Schriftstellern des 16. Jahrhunderts. Die Frucht davon war seine ‹Ceremony of Carols›», schreibt Dirigent Bernhard Pfammatter im Vorwort zum Programm–ein Werk für Soli, Frauenchor und Harfe. Nebst den Werken, Anthems und Carols von William Byrd (ca. 1543-1623), Gustav Holst (1874-1934) und Thomas Weelkes (1576-1623) ist auch die japanische Harfenistin Masako Art–sie hat an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel studiert–zu hören.
Bernhard Pfammatter, der in Deutschfreiburg vorab als Dirigent von CantaSense bekannt ist, hat das halbprofessionelle Ensemble Novantiqua 1987 mit dem Ziel gegründet, anspruchsvolle Chorliteratur zu erarbeiten. Er begann mit 16 Jahren zu dirigieren und leitet heute mehrere Konzertchöre und Kantoreien.
Cantorama,Jaun. So., 6. Dez., 17 Uhr. Reservation unter Tel. 026 929 81 81.