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Abbys Eiszeit hat endlich ein Ende

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Eishockey – David Aebischer verlässt den eisigen Winter in Montreal und wechselt ins heisse Phoenix

Autor: Mit DAVID AEBISCHER sprach MICHEL SPICHER

David Aebischer, nach der Odyssee der letzten Wochen haben Sie wieder eine Heimat gefunden. Beruhigt?

Ich bin schon erleichtert. Die letzte Zeit war nicht immer einfach.

Sie haben für die kommende NHL-Saison bei den Coyotes in Phoenix unterschrieben. Welche Überlegungen steckten dahinter?

In erster Linie war es die Möglichkeit, wieder als Nummer eins zu spielen. Es ist für einen Goalie schon einfacher, wenn er weiss, welche Rolle ihm zugedacht ist. Die meisten anderen Klubs hatten bereits Torhüter unter Vertrag, so dass der Entscheid, zu den Coyotes zu wechseln, einfach war.

Da nimmt man auch lohnmässig Abstriche in Kauf …

Das ist Nebensache. Ich bin einfach nur froh, endlich unterschrieben zu haben. Neben mir waren noch weitere Goalies auf der Suche nach einem Klub. So gesehen ist die Tatsache, das Phoenix mich engagiert hat, für mich ein schöner Vertrauensbeweis. Und wenn ich im nächsten Jahr gut spiele und konstant Leistung bringe, wird es sicher auch finanziell wieder attraktiver für mich.

Von Montreal nach Phoenix – wie haben Sie den Klimaschock verkraftet?

Tatsächlich habe ich von minus 30 Grad auf plus 30 Grad gewechselt. In Montreal habe ich es geliebt, bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt im Schnee spazieren zu gehen. Dafür hat es im Frühling oft und ergiebig geregnet. Phoenix ist eine Tropenstadt. An die Hitze werde ich mich noch gewöhnen müssen. Die Stadt selber gefällt mir – freundlich, modern.

Die Stadt im Südwesten der USA gilt als Golferparadies. Spielen Sie selber Golf?

Gelegentlich mit Freunden, aber selten. Golf ist sekundär für mich, ich bin zum Eishockeyspielen in die USA.

Vor sechs Jahren haben ihre Coyotes zum letzten Mal die Playoffs erreicht. Mit einem guten Goalie, sagt man, könnte es dieses Jahr reichen. Den guten Goalie haben sie nun – wie schätzen Sie die Chancen ein?

Ich bin zuversichtlich. Letztes Jahr hatte das Team zwar etwas Mühe, heuer glaube ich, ist ein Erreichen der Playoffs möglich. Die Chancen sind da, wir müssen nur daran glauben und konstant gut spielen.

Mit Wayne Gretzky werden Sie von einem prominenten Trainer gecoacht, und mit Patrick Fischer gehört ein weiterer Schweizer zum Team. Wie waren Ihre ersten Eindrücke von der Mannschaft?

Gretzky habe ich bis jetzt noch nicht gesehen – und das wird wohl bis zwei Wochen vor Spielbeginn so bleiben. Zwei Spieler kenne ich bereits aus meiner Zeit in Montreal. Und auf «Fischli» freue ich mich besonders. Er ist ein lustiger Typ, macht gerne mal den Clown. Es ist schön, neben all dem Englisch und Französisch auch mit jemandem Deutsch sprechen zu können.

An die letzte Saison denken Sie bestimmt nur ungern zurück. Heute, mit etwas Abstand betrachtet: Was lief schief?

Es war tatsächlich nicht das einfachste Jahr für mich. Bis Dezember lief es gut, danach habe ich weniger erfolgreich gespielt. Trotzdem war es eine schöne Zeit in Montreal. In dieser eishockeyverrückten Stadt zu spielen war ein unvergessliches Erlebnis. Jetzt schaue ich aber lieber nach vorne und freue mich riesig auf die kommende Saison. Wenn es nach mir ginge, dürfte sie schon morgen beginnen.

Warum haben Sie nach der verknorksten Saison nicht einfach den NHL-Bettel hingeschmissen, ein Angebot aus Europa oder der «ruhigeren» Schweiz angenommen?

Mir gefällt es drüben sehr gut. Mir gefällt das Leben, das Reisen und das Eishockeyspielen. Wer einmal in der besten Liga der Welt gespielt hat, tut alles, um dies weiterhin tun zu können. Warum sollte ich in eine zweit- oder drittklassige Liga wechseln, wenn ich zuoberst mitmischen kann?

Die letzte Weltmeisterschaft in Moskau verlief auch nicht wunschgemäss. Ist das Thema «Nationalmannschaft» für Sie erledigt?

Das ist noch nicht entschieden. Bis zur nächsten WM im März kann viel passieren. In Moskau wollte ich unbedingt teilnehmen und habe alles dafür getan – auch Privates in den Hintergrund gestellt. In Zukunft werde ich wohl etwas egoistischer sein und meine Interessen bestimmter vertreten.

Ihr «alter» Klub Freiburg/Gottéron hat für die kommende Saison die Kanadier Sébastien Carron, Marc Chouinard, Shawn Heins und den Finnen Antti Laaksonen unter Vertrag genommen. Kennen Sie die Spieler aus ihrer NHL-Zeit? Wie sind die vier und die Mannschaft einzuschätzen?

Carron ist ein sehr guter Goalie, der in Freiburg viel zu tun haben wird. Wir beide spielen einen ähnlichen Butterfly-Stil. Er wird Gottérons Defensive stabilisieren können. Gegen Chouinard habe ich gespielt, als er bei Anaheim engagiert war. Dort spielte er in der dritten oder vierten Linie und hat einen guten Job gemacht. Bei Heins muss ich immer an seinen Hammerschuss denken. Und dass er sehr gross ist, wirklich gross. Wenn Shawn hinter dir steht, dann wird es dunkel! Laaksonen ist ein Musterprofi. Er ist unglaublich schnell. Antti ist in jeder Situation einsetzbar, offensiv kreativ und stark in der Defensive. Trotzdem dürfte es für Gottéron dieses Jahr erneut schwer werden. Wenn sie die Playoffs erreichen, wäre dies bereits ein Erfolg. Ich drücke ihnen aber die Daumen.

Wie sieht Ihre weitere Saisonvorbereitung aus?

Momentan stehe ich von Montag bis Samstag morgens auf dem Eis, gelegentlich auch am Nachmittag. Die nächsten zwei bis drei Wochen werde ich mein Training zusammen mit Bruno Knutti weiter forcieren; eventuell mit Freiburg/Gottéron aufs Eis gehen. Ende August reise ich in die USA und versuche ein Haus zu mieten. Anfangs Oktober findet der erste Match der NHL statt.

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