Abwasserkosten gerechter verteilt
Gemeinden der Ara Murten mit neuem Verteilschlüssel
Die elf an die Ara Region Murten angeschlossenen Gemeinden werden sich die Betriebs- und Investitionskosten in Zukunft anders aufteilen. Grundlage dafür ist ein neuer Verteilschlüssel, welcher in einer umfangreichen Erhebung ermittelt wurde.
Von URS HAENNI
«Einen Kostenverteilschlüssel, der zu 100 Prozent befriedigt, gibt es nicht», sagte Präsident Urs Wapp an der Delegiertenversammlung der Ara Region Murten. «Der neue Verteilschlüssel ist aber nachvollziehbar, logisch aufgebaut, und man kann ihn überprüfen.» Damit ist auch angetönt, dass die neue Variante gegenüber den Vorgängern vor fünf und vor zehn Jahren wesentliche Vorteile aufweist.
Neu ist, dass es für die Betriebskosten und Investitionskosten statt zwei verschiedene nur noch einen Verteilschlüssel gibt. Auch bei der Erhebung ist der Verband neue Wege gegangen. Zusammen mit einem Ingenieurbüro hat die Ara die Daten über ein ganzes Jahr erfasst. Beim letzten Schlüssel
erhob man nur 40 Tage, und da wa-
ren entsprechende saisonal bedingte Schwankungen möglich.
Auch hat man nun Formulare an die Gemeinden geschickt, in welchen diese Angaben über ihre Bevölkerungszahl, die gewerblichen und industriellen Betriebe oder Flächen pro Entwässerungsart angeben mussten. Dazu kamen die bei der Ara messbaren Werte.
Schwankungen haben
verschiedene Ursachen
Ein Indiz, dass die Berechnung auch der Realität entspricht, ist der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Einwohner: Alle Gemeinden haben mehr oder weniger gleiche Werte.
Als Resultat müssen einige Gemeinden mehr bezahlen als zuletzt – zum Beispiel Unterwistenlach (+50 Prozent) oder Courlevon (+90 Prozent) – andere wie Galmiz (-60 Prozent) hingegen weniger. Diese Schwankungen können verschiedene Ursachen haben, so etwa die Bevölkerungsentwicklung, die neue Datenerhebung oder Veränderungen im Entwässerungssystem (Schmutzwasser, Meteorwasser).
Die Gemeindedelegierten anerkannten jedenfalls die neue Art der Erhebung und genehmigten den Verteilschlüssel einstimmig.
Ebenfalls gab sich die Ara Region Murten neue Statuten. Die vorherigen Statuten aus dem Jahr 1991 wurden mehrere Male revidiert, wobei allerdings wesentliche Dinge wie die Betriebskommission auf der Strecke blieben. Nun ist der Verband mit den Statuten wieder auf dem neusten Stand.
Die Ara Region Murten funktioniert weiterhin prächtig. Ein Anzeichen dafür ist, dass die Ara aus dem Jahr 2004 den Gemeinden den Nettoerfolg von 175 000 Franken zurückerstatten kann. Dazu beigetragen hat unter anderem, dass 27 Prozent des Schlamms weiterhin an die Landwirtschaft geliefert werden kann.
Lärm und Gerüche
eingedämmt
Erfolgreich waren auch verschiedene Arbeiten wie die Sanierung der Aussenstationen Fischzucht und Ryf. Auch die baulichen Massnahmen beim Pumpwerk Dorfmatt konnten die Lärm- und Geruchsemissionen markant reduzieren. Präsident Urs Wapp mahnte in seinem Jahresbericht aber, dass in Zukunft mehr zur Werterhaltung getan werden muss, was zwangsläufig zu höheren Betriebskosten führen werde.