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Aergera Giffers ist der Exot unter der Schweizer Elite

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Als einziges Team tritt Aergera Giffers in der höchsten Schweizer Unihockeyliga ohne ausländische Verstärkungen an. Mit ihrer Konstanz im Kader und ihren defensiven Tugenden wollen die Senslerinnen dieses Manko wettmachen und die Playoffs erreichen.

Vier Jahre hat Aergera Giffers gebraucht, um nach seinem Abstieg aus der NLA einen Neuaufbau zu machen und in die Beletage des Schweizer Frauenunihockeys zurückzukehren. Am Sonntag ist es nun so weit: Die Senslerinnen geben ihr lang ersehntes Comeback in der Unihockey Prime League UPL, wie die NLA heute auf Neudeutsch heisst. «Wir freuen uns auf das Abenteuer und sind froh, dass es nach der langen und intensiven Vorbereitung endlich losgeht», sagt Trainer Richard Kaeser.

Einziges Team ohne Ausländerinnen

Als Aergera im September 2014 sein erstes Abenteuer in der der höchsten Schweizer Liga in Angriff genommen hatte, waren ausländische Spielerinnen kein Thema. Das hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. 28 Ausländerinnen werden diese Saison auf Torjagd gehen, der grösste Teil sind Tschechinnen (zwölf) und Schwedinnen (acht). Bei acht der zehn UPL-Vereinen sind mindestens drei ausländische Verstärkungen unter Vertrag. Die Floorball Riders DBR – die letztjährigen Tabellenvorletzten – zählen sogar auf die Unterstützung von sechs Söldnerinnen, bei Zug United sind es fünf. Am anderen Ende der Statistik liegt Aergera, das als einziges Team ohne Ausländerinnen antritt. Quantität bedeutet nicht zwingend auch Qualität – aber kann Giffers ganz ohne ausländische Verstärkung mit der Konkurrenz mithalten? «Es wird sich zeigen, ob man sich das in der UPL leisten kann», sagt Trainer Richard Kaeser. «Es macht die Herausforderung für uns jedenfalls nicht kleiner.»

Nach vier Jahren in der NLB ist Aegera Giffers in die höchste Schweizer Liga zurückgekehrt.
Aldo Ellena

Es ist nicht so, dass man im Sense-Oberland die Verpflichtung einer Ausländerin kategorisch ausgeschlossen hat oder dass die finanziellen Mittel dafür gefehlt hätten. «Es hat sich einfach nichts ergeben», erklärt der Trainer. Man habe zwar einige Dossiers von Spielerinnen erhalten, die sich mit ein paar Youtube-Videos und Statistiken aus dem Internet angepriesen hätten. «Aber da war nichts dabei, das sich lohnte, ernsthaft zu prüfen. Für uns war immer klar, dass eine Ausländerin einen richtigen Mehrwert bringen muss, sonst lassen wir es sein.» Richard Kaeser war es wichtig, dass sich Aergera möglichst treu bleibt. «Jene Spielerinnen, die den Aufstieg geschafft haben, sollen auch die Chance erhalten, sich in der UPL zu beweisen. Am Ende des Tages war es also ein Abwägen zwischen Nutzen, Ertrag und finanziellem Risiko.»

Defensive Tugenden

Dass Aergera nun der Exot ist, der keine Ausländerin in seinen Reihen hat, vermag den Headcoach nicht zu beunruhigen. «Man konnte letzte Saison sehen, was unser Team alles draufhat.» Spielbestimmende Giffersnerinnen, die wie in der NLB die Gegner mit viel Ballbesitz dominieren, darf man allerdings nicht erwarten. Gegen die besten Teams der Schweiz muss der Aufsteiger andere Tugenden in die Waagschale werfen können als die spielerische Komponente. «Wir müssen als Team harmonieren, Kampfgeist, Teamspirit und Siegeswillen zeigen. Und wir müssen uns erneut auf eine gute Defensive abstützen und es dem Gegner schwer machen, Tore zu schiessen», fordert der Trainer.

Aergera Giffers will mit einer starken Defensive zum Erfolg kommen.
Aldo Ellena

Schwedische Weltklassespielerin

Es sind meist nicht internationale Topspielerinnen, denen sich die Senslerinnen entgegenstellen müssen – die kann sich hierzulande kaum ein Verein leisten. Aber auch schwedische, finnische oder tschechische Zweit- oder Drittlinienspielerinnen können in der UPL für den Unterschied sorgen. Sie alle haben hervorragende Unihockeyschulen durchlaufen, in denen sie jahrelang vier- bis fünfmal pro Woche trainiert haben. Und dann gibt es sie eben doch, die ausländischen Spitzenspielerinnen, die Glamour in die Schweizer Liga bringen. So wie Ida Sundberg bei den Kloten-Dietlikon Jets. Die Captain des schwedischen Nationalteams ist eine der weltbesten Verteidigerinnen. «Gegen eine solche Weltklassespielerin antreten zu dürfen, ist eine wunderbare Sache», freut sich Richard Kaeser. Kloten-Dietlikon zählt er denn auch zu seinen Titelfavoriten, ebenso Zug United. «Zug hat mächtig aufgerüstet, auch bei den Schweizerinnen. Die vier besten Skorerinnen der letztjährigen Playoffs spielen nun alle in der Zentralschweiz.»

In der Breite stärker geworden

Auch Giffers ist auf dem Transfermarkt nicht untätig gewesen. Neu sorgt Aline Haussener (Wizards Bern Burgdorf) als Center mit einjähriger UPL-Erfahrung dafür, dass Aergera über drei Linien hinweg noch ausgeglichener ist. Zudem ist die Plaffeierin Julia Kolly vom U21-Team Berner Oberland zurückgekehrt. «Sie ist eine jener hartnäckigen und kräftigen Verteidigerinnen, die man lieber mit als gegen sich hat», findet Kaeser. Unter den insgesamt vier Neuzugängen sind auch zwei eigene Nachwuchstalente, im Gegenzug haben vier Spielerinnen den Verein verlassen oder verlassen müssen. «In der Breite sind wir stärker geworden, und da wir nur wenige Wechsel hatten, war der Trainingsstart einfach. Man kennt sich, weiss um die Stärken und Schwächen der anderen und worum es geht.»

Richard Kaeser nimmt seine dritte Saison als Trainer von Aergera Giffers in Angriff.
Aldo Ellena

Giffers geniesst keinen Kredit

Die Konstanz im Kader bewertet Kaeser positiv, das sehen aber nicht alle so. Bei den Saisonprognosen der Unihockey-Experten geniesst «der Aufsteiger mit seinem fast identischen Kader und ohne ausländische Verstärkungen» keinen Kredit. «Uns wird überall der Abstieg prognostiziert», sagt der Trainer mit einem Lachen. «Das ist wunderbar, ich werde all diese Berichte bei uns in der Garderobe aufhängen. Das wird die Spielerinnen garantiert zusätzlich motivieren.» Welchen Gegner er schwächer einstuft als das eigene Team und in der Meisterschaft entsprechend hinter sich lassen will, möchte Kaeser nicht verraten. «Sonst hängt ihr Coach den Bericht der «Freiburger Nachrichten» in ihrer Kabine auf, wenn sie gegen uns spielen», erklärt er augenzwinkernd.

Von einem Abstiegsplatz will man in Giffers nichts wissen. «Wir wollen in die Playoffs», gibt sich Richard Kaeser kämpferisch. «Wir wissen, dass es ein sehr ambitioniertes Ziel ist, aber wir haben nichts zu verlieren.» Um seine Chancen zu erhöhen, hat das Team seinen Trainingsumfang erhöht und geht neuerdings dreimal anstatt zweimal pro Woche in die Halle. Damit betreibt Aergera den gleichen Aufwand wie die meisten Teams der Prime League. «Alle Spielerinnen haben da mitgezogen», freut sich der Headcoach. «Das Mehrtraining zahlt sich voll aus, das Niveau der Spielerinnen und des Teams ist nochmals ein gutes Stück gestiegen.»

Zwei Spiele am Wochenende

Ein erstes Mal beweisen können dies die Senslerinnen am Samstagabend (20 Uhr), wenn sie beim NLB-Team Nesslau zum 1/16-Final des Schweizer Cups antreten. Am Sonntag folgt dann der erste Meisterschaftsauftritt zu Hause gegen die Red Ants Winterthur (17 Uhr, Turnhalle Giffers-Tentlingen). «Unser Ziel ist es, im Cup eine Runde weiterzukommen und am Sonntag mindestens einen Punkt zu holen», sagt Richard Kaeser. «Ein guter Start in unser Abenteuer wäre gut für das Selbstvertrauen.»

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