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AJ Ginnis: Der griechische Pionier auf der Piste Schattenhalb

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AJ Ginnis schrieb Skisportgeschichte und stieg als erster Grieche auf ein Weltcup-Podest. Bei den Europacup-Nachtslaloms in Jaun will er nun den letzten Schliff für die WM holen.

Es werden am Wochenende bei den beiden Europacup-Nachtslaloms in Jaun einige bekannte Namen an den Start gehen, so etwa der Schweizer Luca Aerni, 2017 Weltmeister in der Kombination, oder der deutsche Sebastian Holzmann, der vor drei Jahren an gleicher Stelle einen der beiden Slaloms gewonnen hatte. Ein Name auf der Teilnehmerliste sticht allerdings heraus: AJ Ginnis. Bei der WM-Generalprobe vom vergangenen Wochenende in Chamonix fuhr er als erster Grieche auf das Podest eines Weltcuprennens. Nach einem sensationellen zweiten Slalom-Durchgang verbesserte sich der 28-jährige griechisch-amerikanische Doppelbürger von Rang 23 nach dem ersten Lauf noch auf den zweiten Platz, zwischen den beiden Schweizern Ramon Zenhäusern und Daniel Yule.

Nie aufgehört zu träumen

«Ein Traum, den ich nie aufgehört habe zu verfolgen. Verdammt seien die Verletzungen und Rückschläge», schrieb Ginnis nach seinem Exploit auf den sozialen Medien und dankte Familie, Freunden und Trainern. «Ich bin der glücklichste Mensch der Welt und konnte es kaum glauben, bis zu den Champagnerduschen von Ramon und Daniel…» Die Worte des in Athen geborenen Ginnis lassen es erahnen, bis zur Erlösung in Chamonix mahnte die Karriere des Slalom-Spezialisten eher an eine griechische Tragödie. In den zuvor 43 Weltcupstarts kam Ginnis ganze dreimal ins Ziel, genau so oft, wie er sich schon das Kreuzband gerissen hat.

Über Österreich und die USA

Zum Skisport kam Ginnis über seinen Vater, der am Mount Parnassos in der Nähe von Delphi eine Skischule betrieb. Das Skizentrum befindet sich in zwei Hauptgebieten, Kelaria und Fterrolakas. 19 Pisten – teils mit Blick über Olivenhaine – mit einer Gesamtlänge von 36 km gibt es zwischen 1600 und 2300 Metern Höhe zu befahren. Später wanderte Ginnis mit seinem Vater nach Österreich aus, um mit elf Jahren für den Skiclub Kaprun seine ersten Rennen zu fahren. Mit 15 zog es ihn in die USA zu seiner Mutter. Ginnis besuchte die Green Mountain Valley School in Vermont, eine auf den Skisport spezialisierte Schule, und war fortan Teil des US-Teams und gewann 2015 – nachdem er sich ein erstes Mal das Kreuzband gerissen hatte – an der Junioren-WM Bronze im Slalom.

Wurde für seine Hartnäckigkeit belohnt: AJ Ginnis.
Keystone

Statt einer steilen Karriere folgten danach aber die Rückschläge. Sein Vater starb unerwartet, und das US-Slalomteam wurde wegen Perspektivlosigkeit aufgelöst. Ohne finanzielle Unterstützung eines Verbands hielt sich Ginnis über Crowdfunding in der Ski-Welt und schlug sich auf eigene Faust durch. Als er vom griechischen Verband angefragt wurde, ob er nicht für das Land seines Vaters starten wolle, sagte er zu. 2021 holte Ginnis in Flachau mit Rang 11 die ersten Weltcuppunkte für Griechenland.

In Courchevel die nächste Premiere?

Nachdem letztes Jahr aufgrund einer neuerlichen Knieverletzung der Traum von den Olympischen Spielen nicht zum ersten Mal geplatzt war, schaffte er in Chamonix, keine zwei Autostunden von Courchevel, wo am 19. Februar der WM-Slalom stattfinden wird, den sensationellen zweiten Platz, der sein bisheriges Weltcuppunkte-Konto auf 120 verdreifachte. Aufgrund der nahen Distanz zum WM-Ort bereitet sich Ginnis wie Aerni und andere in Jaun auf den Saisonhöhepunkt vor. In Courchevel könnte er für eine weitere Sensation sorgen – mit der ersten WM-Medaille überhaupt für das Land an der Ägäis.

Europacup in Jaun: Zwei Nachtslaloms für das Spektakel

Bereits zum vierten Mal nach 2015, 2018 und 2020 finden am Freitag und Samstag in Jaun Rennen im Europacup, die zweithöchste Stufe nach dem Weltcup, statt. Auf dem Programm stehen zwei Slaloms für die Männer. Nachdem die Austragung im letzten Jahr wegen Corona und den damit verbundenen Unsicherheiten nicht ausgetragen werden konnte, steht erstmals ein Co-Präsidium mit Edouard Koehn und Bastien Murith, die Steve Pasquier abgelöst haben, in der Verantwortung. «Wir haben das Glück, dass der Grossteil des Organisationskomitees geblieben ist. Das war uns wichtig, damit das Wissen nicht verloren geht und wir nicht wieder bei null beginnen müssen», erklärt Murith. Nicht verändert habe sich auch das Budget für den Event. Zahlen will der ehemalige Skicrosser, der nach einem folgenschweren Unfall mit dem Sport aufhören musste und inzwischen für Swiss-Ski arbeitet, keine nennen, «aber das Budget ist enorm für einen zweitägigen Anlass. Aber wir wollen dem Publikum und den Sponsoren auch etwas bieten.»

Wie schon 2020 werden die Europacuprennen in Jaun in der Form von Nachtslaloms ausgetragen.
Aldo Ellena/a

Zum zweiten Mal nach 2020 werden die Rennen in Jaun in der Form von Nachtslaloms ausgetragen. «Schnell war klar, dass wir das beibehalten wollen», erklärt Murith. «Die Beleuchtung ist gut und das Spektakel bei Dunkelheit grösser.» Die Rennen in den Abendstunden würden nicht nur von den Zuschauern, sondern mehrheitlich auch von den Athleten geschätzt. «Natürlich ist der Tagesablauf für die Fahrer ein anderer, aber als aktiver Skifahrer habe ich Rennen am Abend jeweils grossartig gefunden.» Die Strecke auf der Piste Schattenhalb sei in einem sehr guten Zustand, wie Murith sagt. «Wir hatten das Glück, dass es vor gut drei Wochen geschneit hat. Zusätzlich mit der Kälte und dem eingespritzten Wasser ist die Piste hart und erlaubt faire Rennen für alle.» Mit den idealen Wetterbedingungen für das Wochenende in Aussicht, erhoffen sich die Organisatoren natürlich möglichst viele Zuschauer entlang der Strecke und in der Kantine.

Rund 120 Läufer haben sich für die zwei Slaloms eingeschrieben. «Das ist eine grosse Zahl für den Europacup», freut sich Co-Präsident Murith. Freiburger sind allerdings keine am Start. «Ziel ist es deshalb auch, mit dem Europacup die Jungen zum Skifahren zu bringen.» Deshalb sollen in Jaun auch künftig im Zweijahresrhythmus Rennen auf dieser Stufe durchgeführt werden. «Es gibt nicht viele Europacuprennen in der Westschweiz. Darum sind die Slaloms in Jaun wichtig für Freiburg und die Romandie.»

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