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Alanis Siffert: «Wenn ich etwas beginne, führe ich es auch zu Ende»

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Vor gut zwei Wochen setzte sich die 20-jährige Freiburgerin Alanis Siffert in Belfort (FRA) bei ihrer Triathlon-Premiere sogleich durch. Die ehemalige Schwimmerin hat grosse Pläne und kann dabei auf prominente Unterstützung zählen.

«Er sah etwas in mir. Als er mich fragte, ob ich in sein Team kommen will, habe ich gleich Ja gesagt», erklärt Alanis Siffert. Er, das ist kein Geringerer als Brett Sutton, eine Trainer-Koryphäe im Triathlon. Der Australier hat unter anderen Daniela Ryf zu neun WM-Titeln und Nicola Spirig zu Olympiagold geführt. 2014 hat Sutton das Team Trisutto gegründet, seit 2017 führt er in St. Moritz das «Home of Triathlon», wo er Spitzen- und Hobby-Triathleten aus aller Welt coacht. Über den Freiburger Triathlontrainer Marco Schwab konnte die 20-jährige Siffert im letzten Juli an einem Camp in den Bündner Berger teilnehmen, wo sie die Aufmerksamkeit Suttons auf sich zog. Siffert, die sich bis dahin vollkommen dem Schwimmsport verschrieben hatte, durfte eines Morgens mit den Athleten, die sich auf die die Olympischen Spiele in Tokio vorbereiteten, ins Wasser, wo sie Sutton zu beeindrucken wusste. «Er wusste, dass ich im Triathlon bei null beginne. Und dennoch wollte er mit mir zusammenarbeiten. Das war wohl gutes Karma.»

Schwimmen wurde zu eintönig

Eine glückliche Fügung waren für Siffert so gesehen auch die infolge der Corona-Pandemie geschlossenen Hallenbäder. Die Freiburgerin war sechs Jahre lang Mitglied im Schwimmclub Bern, trainierte intensiv und besuchte ein Sportgymnasium in Bern, um im Schwimmsport Erfolg zu haben. «Das Wasser ist mein Element. Seit dem Babyschwimmen habe ich immer weitergemacht, schliesslich nahm ich an Wettkämpfen teil und schloss mich dem Club in Bern an, weil dort die Möglichkeiten besser sind als in Freiburg.» Auf dem nationalen Niveau reichte es zwar nicht ganz für die Medaillen, Finalplätze waren aber die Regel. «Wenn du neunmal pro Woche schwimmst, bleibt kaum Platz für anderes. Schwimmen ist eine richtig harte Sportart.» Als die Schwimmbecken wegen Corona geschlossen waren, suchte Siffert nach Alternativen, um sich fit zu halten. «Ich liebe Sport im Allgemeinen und kann nicht zu Hause rumsitzen. Mein Bruder fährt Mountainbike, also ging ich mit ihm mit. Laufen konnte ich mit meinen Eltern, die Ultratrail betreiben. So war ich viel in der Natur, das war grossartig.» Einmal zurück im Schwimmbecken, wurde ihr das Training zu eintönig. «Dass ich zweimal die Woche noch Mountainbike fahre, fand mein Trainer gerade noch so okay», schmunzelt Siffert. Sie beendete die Saison bis im Sommer 2021, orientierte sich dann aber endgültig neu. «Ich wollte schwimmen, radfahren und laufen.» Schnell war klar, dass der Triathlon mehr als ein Hobby sein soll. «Ich wusste, dass ich Wettkämpfe bestreiten muss. Wenn ich etwas mache, dann um weiterzukommen, um ein Ziel zu erreichen.» Alanis Siffert ist eine Frohnatur, die gleichzeitig sehr ehrgeizig ist. «Das war schon immer so. Wenn ich etwas beginne, führe ich es auch zu Ende. Ich bin eine Perfektionistin. Obwohl meine Muttersprache Französisch ist, hatte ich in Bern beim Schulabschluss den besten Notenschnitt. So bin ich», sagt sie lachend.

Trainingspläne per Whatsapp

Sich selbst herauszufordern und zu schauen, bis wie weit die Reise geht, treibt die Biologiestudentin an. «Im Schwimmsport kommst du zu einem Punkt, wo der nächste Schritt ganz schwierig wird, und du stagnierst. Um sich nochmals zu steigern, müsste man noch einmal Jahre und einen immensen Aufwand investieren. Das war es mir nicht mehr wert. Im Triathlon starte ich – ausser im Schwimmen – bei null und sehe Woche für Woche, Monat für Monat, Fortschritte. Ich habe das Potenzial, um weiterzukommen.» Dieses Potenzial deutete sie Ende Mai eindrücklich an. Nach nur neun Monaten Triathlontraining gewann die Freiburgerin im französischen Belfort gleich ihren ersten Wettkampf. Siffert absolvierte die 1,9 Kilometer im Wasser, 90 Kilometer auf dem Rad und 20 Kilometer zu Fuss in 4:44:06 Stunden. «Ich hatte damit gerechnet, als Erste aus dem Wasser zu steigen. Tatsächlich hielten nur zwei Männer mit mir mit.» Auch auf dem Rad habe sie sich stark gefühlt. «Die grosse Frage war, wie ich laufen würde. Ich war noch nie 20 Kilometer am Stück gerannt. Aber ich fühlte mich erstaunlich gut. Meine Leistung hat mich überrascht; aber ich wusste, dass ich bereit war.»

Bei ihrem ersten Wettkampf in Belfort konnte sich Alanis Siffert in Belfort (FRA) sogleich als Siegerin ausrufen lassen.
zvg

Siffert konnte in ihrem ersten Triathlon ihre Vorteile im Schwimmen voll ausspielen. «Richtig schwimmen zu erlernen, dauert Jahre. Du musst es spüren, das geht nicht über Nacht. Laufen und radfahren sind etwas anderes, das kann man schneller lernen.» Am Start zu wissen, dass sie im Wasser den Lead hat, sei deshalb ein grosses Plus. Gleichzeitig könne sie feststellen, dass sie auch in den anderen beiden Disziplinen Fortschritte erziele. «In den Trainingslagern – etwa auf Gran Canaria – habe ich gemerkt, dass ich bei langen Touren mit den anderen Athleten mithalten kann.» Zu diesen Athleten zählen neben Spirig etwa Luisa Baptista (BRA) oder Petra Kurikova (CZE). «Überhaupt profitiere ich von der Vielfalt dieser internationalen Triathleten. Sie haben alle so viel Erfahrung und geben mir wertvolle Tipps.» In der Regel trainiert Alanis Siffert indes allein. «Sutton hat mir seine Methoden erläutert. Wenn ich zu Hause bin, haben wir täglich über Whatsapp Kontakt. Jeden Abend bekomme ich den Trainingsplan für den nächsten Tag. Ich gebe dann nach dem Training mein Feedback. So weiss Sutton, was ich gemacht habe und wie ich mich fühle, auch wenn wir uns nicht sehen.» Mit Schwab habe sie zudem eine Bezugsperson in Freiburg, die sie ein- bis zweimal pro Woche sieht und mit der sie sich austauschen könne. So kommt Siffert auf rund 25 Trainingsstunden pro Woche.

Selbstbewusster Blick nach vorne

Bedenken, dass ihr Sport und Studium über den Kopf wachsen könnten, hat Siffert, die gerne kocht («Als Sportlerin isst man viel und gerne») keine. «Dazu braucht es Disziplin, die hatte ich aber schon als Schwimmerin. Mit dem Triathlon kam nun noch eine Vielfalt hinzu, das kann nicht langweilig werden.» Im Gegenteil, Siffert strebt nach Höherem: Das Ziel heisst Olympische Spiele. «Als Schwimmerin war das nur ein Traum. Realistisch gesehen hätte ich das in diesem Sport nicht schaffen können. Im Triathlon traue ich mir das aber zu», sagt sie selbstbewusst, gestärkt durch das Commitment von Sutton. «Ob ich es am Ende schaffe oder nicht, wird man sehen. Der Prozess, der Weg dahin ist jedoch so oder so schön. Ich werde viele Erfahrungen sammeln können, die mich zu einem besseren Sportler und Menschen machen – und nur das zählt.»

Alanis Siffert im Trainingslager auf Gran Canaria.
zvg

Am übernächsten Sonntag wird Siffert, die finanziell von ihren Eltern und der Viking Foundation (die insbesondere Nachwuchsathleten im Triathlon fördert) unterstützt wird, beim Gruyère Triathlon ihren zweiten Wettkampf bestreiten. «Danach geht es wieder nach St. Moritz, um zu besprechen, wie es für mich weitergehen soll. Sutton will sehen, wo ich stehe, um dann die nächsten Schritte zu planen.» Noch stehe sie in der Entwicklungsphase, sagt Siffert. Die Richtung jedenfalls scheint schon mal zu stimmen.

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